Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
bestärkt.
Balyndis war Tungdils Gefährtin gewesen, doch er hatte sich von ihr abgewandt und sich eine Untergründige erwählt: Sirka. Balnydis war zu den Fünften gegangen und vom König aufgenommen worden; bald danach hatte sie auf dem Thron gesessen und ihm einen Sohn geboren.
Welch ungeheurer Verdacht Der Krieger kniff die Augen zusammen. Vom Alter her könnte es passen.
»Ihr werdet euch sicherlich stärken ...«, setzte Frandibar an.
Aber Tungdil schüttelte den Kopf. »Wir besprechen zuerst, was wichtig ist«, unterbrach er den Herrscher und sah zu den Gesandten der Clans. »Wundert euch über meine Worte, doch verlacht sie nicht oder unterbrecht mich nicht. Was ich euch sage, ist der einzige Weg, um das Geborgene Land von den zahlreichen Heimsuchungen zu befreien, an denen es leidet. An denen unser Volk leidet.« Er umrundete den Tisch und blieb an der zerstörten Stelle stehen. »Ich bin ein Dritter und werde hier sitzen«, verkündete er. Er stand aufrecht, ohne Angst oder Ehrfurcht in den Augen. Jeder sah ihm an, dass er es gewohnt war, zu kommandieren und unverzüglichen Gehorsam zu erhalten.
Boindil nahm mit Staunen zur Kenntnis, dass sich kein Widerstand in den Reihen der Clans regte. Tungdil war eine viel zu beeindruckende Erscheinung. Oder verbreitet er mit seinem Auftreten Angst, welche sie gefügig macht?
Juwelengreif ließ einen Sessel bringen, und Tungdil nahm Platz, als sei er ihr König. Als sei er immer noch Gebieter über ein Reich und Befehlshaber eines Heeres. »Was ist mit dem Amt des Großkönigs?«, fragte er.
»Nach Ginsgar Ungewalts Tod und den Vorgängen im Geborgenen Land war keine Zeit mehr, einen Großkönig aller Stämme zuwählen«, antwortete Balyndar. »Wir waren alle zu sehr damit beschäftigt, uns gegen die Angreifer zu wehren. Und das tun wir bis zum heutigen Umlauf, Tungdil.« »Die Zweiten sind ausgerottet, die Dritten zählen nicht. Was ist mit den Ersten? Haben sie sich aus Furcht vor dem Drachen so tief in die Stollen verkrochen, dass sie nicht mehr herausfinden?« Tungdil schaute zuerst Balyndar, dann Frandibar an. »Wie lautete die letzte Meldung, die einer von euch erhalten hat?«
»Es war ein Schreiben, das an meine Mutter gerichtet war«, sagte der Fünfte. »Darin bat ein gewisser Xamtor Trotzstirn um Beistand gegen den Drachen, doch wir mussten ihm antworten, dass wir selbst zu wenige Kämpfer haben, um eine Expedition auszusenden. Sie hätten am Kordrion vorbei quer durchs Drachenland bis ins Rote Gebirge gemusst.« Balyndars Gesicht verfinsterte sich. »Die Lohasbrander, wurde uns gesagt, erschlagen jeden Zwerg, den sie erblicken. Unsere Abteilung wäre niemals lebend im Westen angelangt.«
»Das sahen wir ebenso«, stimmte der König der Vierten zu. »Königin Balyndis hat das Anliegen an uns weitergeleitet, aber wir müssen uns gegen die Dritten und die Albae verteidigen. Jede Axt und jedes Beil werden benötigt.«
Tungdil sah auf den weiteren leeren Platz. »Wo sind die Freien?« Er erntete Schulterzucken. »Nun, ihr werdet dennoch eine Gruppe zusammenstellen müssen, welche das Geborgene Land befreit.« Tungdil schabte mit den gepanzerten Fingern über die Bruchkanten des Tisches. »Eine Gruppe aus den Allerbesten der Fünften und Vierten. Wie damals, als es darum ging, die Feuerklinge zu schmieden.« Er hielt inne. »Ist sie eigentlich jemals wieder aufgetaucht?« Die Zwerge verneinten. Er langte nach dem Bierhumpen und leerte ihn in einem Zug; dann setzte er ihn ab und schien ins Nichts zu starren.
Ingrimmsch spürte die Unruhe, die sich in der Versammlung ausbreitete. Die Clanoberhäupter haben mehr erwartet als das Bisherige.
»LotIonan«, sagte Tungdil unvermittelt, und beinahe alle zuckten zusammen. Seine Stimme klang tiefer und schürte Furcht in den Herzen. »Er ist der letzte Magus und damit für unser Volk unbesiegbar. Auch die übrigen Gegner sind im augenblicklichen Zustand der Stämme nicht niederzuringen, und wenn doch, dann höchstens einer nach dem anderen mit schrecklichen Verlusten, was den verbliebenen Feinden nur Vorteile bringt.« Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »Wenn ihr töricht genug seid und als Erste angreift. Doch wenn ihr die Vorarbeiten von jemand anderem tun lasst und dann zuschlagt, wenn die Feinde geschwächt sind, ist ein Sieg möglich.«
»Das bedeutet was?«, hakte Balyndar ein. Er trank Wasser, wie Ingrimmsch bemerkte, und ließ alle sehr fettigen Speisen aus.
»Wir bringen den Kordrion, die Albae, LotIonan und

Weitere Kostenlose Bücher