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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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angespannt. Maldie betrachtete ihn genauer: Er glaubte es. Sie fragte sich, ob er immer schon Zweifel gehegt, sie aber lieber abgetan hatte. Und falls das stimmte, dann betete sie, dass er aus Liebe zu Eric so gehandelt hatte.
    »Ja. Aber ich hatte recht zu glauben, dass etwas von meinem Vater an mir sein müsste«, sagte Eric. »Vielleicht war es Weitblick, ich weiß es nicht, und eigentlich ist es mir auch egal. Jedenfalls habe ich dieses Mal gefunden.«
    Balfour blickte plötzlich zu ihr, und Maldie wusste, dass er sich an ihr Mal erinnerte und daran, dass es ihm so vertraut erschienen war. »Ja genau, dieses Mal«, fuhr Eric fort.
    »Dann bist auch du eine Beaton?«
    »Ja. Beaton war es, der mit meiner Mutter geschlafen und sie verlassen hat. Er war es, der sie in den Sumpf gestoßen hat, in dem sie untergegangen ist.«
    »Und deshalb wolltest du ihn umbringen.«
    »Ja, deshalb bin ich hergekommen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass das auch der Grund war, warum ich es zugelassen habe, dass man mich nach Donncoill brachte. Ich habe wochenlang in Dubhlinn herumgelungert, ohne auch nur in die Nähe des Mannes zu kommen, den zu töten ich geschworen hatte. Ihr wolltet ebenfalls seinen Tod. Ich dachte, ich könnte euch benutzen, um näher an ihn heranzukommen und zuschlagen zu können. Das war mir alleine nicht gelungen.«
    »Aber, Mädchen, warum solltest du deinen eigenen Vater umbringen wollen?«, fragte James. Balfour sagte nichts, er stand nur da und starrte auf Maldie, dann auf Eric, dann wieder auf Maldie.
    »Weil es mich meine Mutter schwören ließ. Sie hat mir einen Blutschwur abverlangt.« Der Schock der anderen ließ sie nur kalt lächeln. »Meine Mutter hasste Beaton, seit er sie verlassen hatte. Aber es war nur ihre Eitelkeit und ihr verletzter Stolz. Ich dachte immer, es ginge um Liebe und Scham, aber das war es nicht. Eines hat mir der kurze Aufenthalt in Beatons Kerker gebracht: Klarheit – auch wenn sie schmerzt. Meine Mutter hat mich zu einer Waffe gemacht gegen den Mann, von dem sie sich gekränkt fühlte.«
    »Auch andere Männer haben sie gekränkt, oder etwa nicht?«, fragte Nigel, in dessen Augen Mitgefühl lag. Das hätte sie auch gerne in den Augen Balfours gesehen, doch sein Blick war schwarz und leer.
    »Ja, das haben sie, immer wieder, bis sie nur noch auf das Geld aus war. Ich werde wahrscheinlich nie verstehen, warum sie glaubte, Beaton wäre schlimmer als all die anderen, aber das hat sie eben. Und ich war Beatons Kind. Sie dachte wahrscheinlich, dass es keine bessere Waffe gegen Beaton geben könne als sein eigen Fleisch und Blut. Möglicherweise wollte sie mich auch für die Sünde bestrafen, meine Geburt überlebt zu haben.« Maldie zuckte die Achseln. »Jetzt ist es eigentlich egal. Ich habe sie begraben und bin dann direkt hierher, um meinen Vater wie geschworen umzubringen. Ich bitte euch alle um Verzeihung, dass ich euch für meine Zwecke benutzt habe.«
    »Ich fürchte, ich bin der Grund für diese schmerzlichen Enthüllungen«, meinte Eric und drückte ihr sanft die Hand. »Wie es so meine Gewohnheit ist, hatte ich ein paar Fragen und habe sie einfach gestellt, ohne mich darum zu scheren, was dabei herauskommen könnte.«
    »Diese Enthüllungen waren lange überfällig«, flüsterte Maldie. »Du hast mich nur dazu gebracht, der Wahrheit ins Auge zu sehen. Einer Wahrheit, die ich viel zu lange krampfhaft zu ignorieren versucht habe. Ich glaube, die Wahrheit, die ich dir aufgebürdet habe, ist schwerer zu tragen.«
    »Um welches Mal handelt es sich überhaupt?«, fragte Nigel. »Viele von uns haben das eine oder andere Mal. Das bedeutet noch lange nicht, dass man miteinander verwandt ist.«
    »Dieses Mal ist zu klar, zu deutlich und zu einzigartig, um darüber zu streiten«, sagte Eric, während er sich sein Hemd vom Leibe riss und den Männern das herzförmige Mal auf seinem Rücken zeigte. »Maldie wusste, wer sie war und wer das Mal auf ihrer Haut hinterlassen hat, das hat ihr ihre Mutter unmissverständlich gesagt. Man kann nicht leugnen, was es bedeutet.«
    Nigel verzog das Gesicht und warf einen besorgten Blick auf Balfour, der noch immer schwieg. »Vielleicht war deine Mutter eine entfernte Verwandte von Beaton, und du hast das Mal von ihr und nicht von Beaton.«
    »Wenn ich der Einzige mit so einem Mal wäre, könnte das unsere Ängste beruhigen. Aber es würde nicht erklären, woher Maldie ihr Mal hat, nicht wahr? Nein, das Mal ist der Beweis, dass ich Beatons

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