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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Sohn bin, sein legitimer Erbe – obgleich das noch weiterer Prüfung bedarf. Und der Mann, den wir getötet haben, wusste es auch.«
    »Und Beaton?«
    »Nein, sonst hätte er wohl nicht so lange gewartet, mich in die Finger zu kriegen. George, der Mann, den ich getötet habe, hat erklärt, dass er es war, der mich zum Sterben aussetzte. Dennoch hatte er damals einen kurzen Blick riskiert, um zu sehen, ob ich das Mal trage, von dem er wusste, dass es Beaton auf dem Rücken trug. Er kannte die Wahrheit, behielt sie aber für sich. Er hoffte, die Zeit würde kommen, wo ihm das etwas einbringen würde. Wenn man bedenkt, wie versessen Beaton immer war, einen Sohn zu zeugen, sollte es nicht überraschen, dass er seine Frau oft beschlafen hat. Und wenn man daran denkt, wie grausam er war, sollte es auch nicht weiter überraschen, dass sie ihn nicht daran hat hindern können. Und so wurde ich empfangen.«
    Bevor Eric fortfuhr, holte er zur Beruhigung tief Luft. »Ich habe auch herausgefunden, dass Beaton eigenhändig meine Mutter und die Hebamme getötet hat, die mich auf die Welt geholt hat. Er wollte sie nicht um sich haben, weil sie ihn an das gemahnten, was er als seine Schande sah. Und dem alten George war das auch ganz recht, denn es bedeutete, dass niemand außer ihm Beaton die Wahrheit würde sagen können. Ich muss also zum einen lernen zu akzeptieren, dass ich kein Murray, sondern ein Beaton bin, und zum anderen, dass mein Vater meine Mutter umgebracht hat und außerdem versucht hat, mich umzubringen.«
    »Beaton war ein Mistkerl, der überall Unheil angerichtet hat«, sagte James und trat vor, um Eric zu umarmen. Dabei drückte er in einer Geste des Mitgefühls auch kurz Maldies Schulter. »Wahrscheinlich hat er auch deinen Vater von Grizel töten lassen – äh, vielmehr deinen Pflegevater«, fuhr er, wieder zu Eric gewandt, fort.
    »Die Männer sammeln sich und werden sich wundern, warum wir uns hier so lange aufhalten«, warf Nigel ein und blickte sich um. Dann packte er Balfour am Arm und schüttelte ihn sanft. »Wir sollten nach Donncoill zurückkehren.«
    »Ja, das sollten wir«, stimmte Balfour zu. Er umarmte Eric steif und ging zu den Pferden.
    »Wir alle«, rief ihm Nigel nach.
    »Nein«, sagte Maldie und schüttelte den Kopf. »Ich glaube, es wäre das Beste, wenn ich mich in eine andere Richtung aufmachte.«
    »Es ist zu spät für dich, irgendwohin aufzubrechen, und außerdem hast du keine Vorräte«, machte Nigel geltend und zog sie zu seinem Pferd.
    »Aber nach allem, was ich euch eben erzählt habe, glaube ich nicht, dass euch viel an meiner Begleitung gelegen ist.«
    »Nein, du glaubst nicht, dass dieser schmollende Ritter dort Wert auf deine Gesellschaft legt.« Nigel nickte in Richtung auf den sich rasch entfernenden Balfour, dann hob er Maldie auf sein Pferd. »Aber er ist nicht der Einzige, der in Donncoill lebt.« Er stieg hinter ihr in den Sattel und lächelte Eric kurz zu, der zusammen mit James auf einem Pferd neben ihnen saß.
    »Mir ist auch nicht wohl bei der Sache«, sagte Eric. »Balfour hat zwar nicht auf mich gespuckt, aber er hieß mich auch nicht wieder willkommen.«
    »Unsinn, Bursche!«, meinte James. »Er hat dich umarmt.«
    »Es hat sich angefühlt, als ob man in Eis gepackt würde. Er hat es nicht akzeptiert, er hat die Sache noch nicht mit sich abgemacht. Vielleicht sollten Maldie und ich hier bleiben.«
    »Nein! Und sei es nur, damit ihr in der Nähe seid und Balfour mit euch sprechen kann, wenn er seinen Schock überwunden hat.«
    »Das scheint mir ein sehr guter Grund zu sein, nicht in seiner Nähe zu sein«, murmelte Eric.
    Nigel lächelte und streckte die Hand aus, um das dichte, blonde Haar des Jungen zu zausen. »Er war schwer getroffen. Ich weiß zwar nicht, warum ihm diese Neuigkeiten so viel mehr zugesetzt haben als uns, aber ich habe schon die eine oder andere Idee. Dennoch – er wird wieder zu sich kommen.«
    »Und wenn auch! Es wird die Tatsache nicht ändern, dass ich ein Beaton bin und kein Murray.«
    »Du bist ein Murray. Vielleicht nicht dem Blut oder dem Namen nach, aber sonst in allem«, sagte Nigel bestimmt, und James nickte heftig. »Wir haben dich dreizehn Jahre lang als einen der Unseren aufgezogen. Glaubst du wirklich, dass wir das so einfach abtun könnten? Und du bist noch immer das Kindchen, das James auf dem Hügel gefunden hat, wo du zum Sterben ausgesetzt worden warst. Du bist noch immer das Kind einer Frau, die unser Vater geliebt hat;

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