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Das Schicksal in Person

Das Schicksal in Person

Titel: Das Schicksal in Person Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Mann, der Sie sprechen möchte. Emlyn Price heißt er. Er gehört zu Ihrer Reisegesellschaft.«
    »Natürlich, ich erinnere mich. Ziemlich jung, nicht wahr?«
    »Ja, und sehr modern, lange Haare und alles, was dazugehört. Er bringt eine schlechte Nachricht. Es tut mir Leid, es Ihnen sagen zu müssen, aber es hat einen Unfall gegeben.«
    »Einen Unfall?« Miss Marple starrte sie entsetzt an. »Mit dem Omnibus? Haben sie einen Verkehrsunfall gehabt? Ist jemand verletzt?«
    »Nein, nein. Nicht der Bus. Es ist während des Ausflugs gestern Nachmittag passiert. Es war sehr windig, obwohl das vielleicht nichts damit zu tun hat. Die Leute sind nicht alle denselben Weg gegangen – man kann ja auch querfeldein über die Hügel laufen, um zum Turm von Bonaventure zu kommen. Jeder ging, wie er wollte, es war kein Führer dabei, was wahrscheinlich nötig gewesen wäre. Der Abhang über der Schlucht ist sehr steil. Es haben sich Steinbrocken gelöst, und jemand wurde getroffen.«
    »Mein Gott«, sagte Miss Marple erschrocken. »Das ist ja schrecklich. Das tut mir sehr Leid. Wer ist denn verletzt worden?«
    »Eine Miss Temple oder Tenderdon.«
    »Elizabeth Temple«, sagte Miss Marple. »Wie schrecklich! Ich habe mich viel mit ihr unterhalten, sie saß im Omnibus neben mir. Eine ehemalige Schullehrerin. Eine sehr bekannte Frau.«
    »Ach ja, natürlich«, sagte Clotilde, »ich kenne sie. Sie war Direktorin von Fallowfield, einer sehr guten Schule. Vor ungefähr zwei Jahren wurde sie pensioniert. Jetzt ist eine ziemlich junge Direktorin dort mit reichlich progressiven Ideen. Miss Temple ist noch gar nicht so alt, um die Sechzig, glaube ich. Sie ist sehr aktiv, klettert und wandert gern. Das ist wirklich schlimm. Hoffentlich wurde sie nicht schwer verletzt.«
    »So, der ist fertig«, sagte Miss Marple und schnappte das Schloss ihres Koffers zu. »Ich komme sofort hinunter.«
    Clotilde griff nach dem Koffer. »Lassen Sie, er ist nicht schwer. Kommen Sie mit, und seien Sie auf der Treppe vorsichtig.«
    Unten wartete Emlyn Price, dessen Haar noch wirrer aussah als sonst. Er trug eine Lederweste, leuchtendgrüne Hosen und Wildlederschuhe.
    »Eine schreckliche Sache«, sagte er, als er Miss Marple die Hand gab. »Ich dachte, ich komme lieber selbst, um es Ihnen zu sagen. Aber wahrscheinlich hat Miss Bradbury-Scott Ihnen schon alles erzählt. Es ist Miss Temple, die Lehrerin. Ich weiß nicht genau, wie es geschehen ist. Es haben sich Steine gelöst, und sie wurde getroffen. Der Hang ist steil, sie wurde umgerissen, man musste sie ins Krankenhaus bringen. Es geht ihr ziemlich schlecht, sie hat eine Gehirnerschütterung. Der heutige Ausflug wurde abgesagt, wir bleiben noch eine Nacht hier.«
    »Mein Gott, entsetzlich!«, rief Miss Marple.
    »Es wurde beschlossen, hier zu bleiben und abzuwarten, was die Ärzte sagen. Wir versäumen nur die Tour nach Grangmering, und die soll nicht so lohnend sein. Mrs Sandbourne fuhr heute früh zum Krankenhaus, um zu hören, was los ist. Sie kommt gegen elf Uhr ins Hotel. Ich dachte, Sie wollten dabei sein, wenn sie uns alles erzählt.«
    »Ich komme sofort mit«, sagte Miss Marple. Sie verabschiedete sich von Clotilde und Mrs Glynne, die das Gespräch mit angehört hatten. »Ich möchte mich sehr herzlich bei Ihnen bedanken. Sie waren sehr freundlich zu mir, und ich habe mich in den zwei Tagen so gut ausgeruht. Wie traurig, dass das geschehen musste.«
    »Wenn Sie noch eine Nacht bleiben möchten«, sagte Mrs Glynne, »selbstverständlich…« Sie schaute zu Clotilde hinüber.
    Miss Marple entging nicht, dass Clotilde ihrer Schwester einen missbilligenden Blick zuwarf. Sie machte nur eine leichte verneinende Kopfbewegung, doch Miss Marple begriff, dass der Vorschlag keine Gegenliebe fand.
    Mrs Glynne reagierte schnell. »Aber ich kann mir denken, dass Sie lieber bei den andern…«
    Miss Marple fiel ihr ins Wort: »Ja, ich glaube, das ist besser. Ich weiß dann, wie es weitergeht, und kann vielleicht helfen. Also nochmals, vielen Dank. Es wird doch nicht schwierig sein, im Golden Boar ein Zimmer zu bekommen?«
    Sie schaute Emlyn fragend an, und er sagte beruhigend:
    »Nein, das ist kein Problem. Heute sind ein paar Zimmer frei geworden. Mrs Sandbourne hat, soviel ich weiß, für alle Reiseteilnehmer reservieren lassen, und morgen werden wir sehen, wie es weitergeht.«
    Miss Marple verabschiedete und bedankte sich noch einmal. Emlyn Price nahm ihren Koffer und ging mit großen Schritten neben ihr her.
    »Es

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