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Das Schlangennest

Das Schlangennest

Titel: Das Schlangennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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tiefem Zorn erfüllt war. An diesem Nachmittag schien sein Weltbild stark ins Wanken geraten zu sein. Claudines Einladung zum Dinner hatte er mit eisiger Hö flichkeit abgelehnt.
    "Ich komme morgen nachmittag nach Hammond Hall, um Sie und die Kleine nach Barnstaple zu bringen, Daphne", sagte Ralph, als sie sich voneinander verabschiedeten. Sein Vater war bereits in den Wagen g estiegen.
    "Ich könnte auch alleine mit Joyce nach Barnstaple fahren", erw iderte die junge Frau.
    "Natürlich, daß könnten Sie", bemerkte er. "Aber davon abg esehen, daß ich gerne mit Ihnen zusammen bin, haben wir auch einiges zu besprechen", meinte der junge Anwalt. Er warf einen kurzen Blick zu seinem Vater, der mit versteinerter Miene auf dem Beifahrersitz des Wagens saß. "Es wird einige Zeit dauern, bis er seinen Schock überwunden hat", fügte er hinzu.
    "Es war ein sehr aufschlußreicher Nachmittag", sagte Daphne. "Meinen Sie nicht, auch Ihr Vater sieht inzwischen ein, daß jeder der Forests oder der Hammonds der Tat verdächtigt werden könnte?"
    "Ich bin überzeugt." Ralph drückte Daphnes Hand. "Ich kann meinen Vater nicht länger warten lassen. Wir reden morgen über alles."
    "In Ordnung. Kommen Sie gut nach Hause."
    "Liegt Ihnen wirklich etwas daran?" Er blickte ihr in die Augen.
    "Wie können Sie nur so etwas fragen?" Daphne schüttelte den Kopf. "Auf Wiedersehen."
    "Auf Wiedersehen." Ralph Gregson viel es schwer, von ihr Abschied zu nehmen. Er drückte ihr ein letztes Mal die Hand, dann drehte er sich um und stieg in seinen Wagen. "Bis morgen!" Grüßend winkte er ihr zu.
    "So long!" rief die junge Frau. Sie drehte sich um und kehrte ins Haus zurück.
    Claudine Forest kam ihr in der Halle entgegen. "Sieht aus, als hätten Sie eine Eroberung gemacht", sagte sie mit leicht spöttischem Unterton. "Ich muß zugeben, der Junior sieht sehr gut aus. Außerdem wäre er mit seinen Zweiunddreißig genau im richtigen Alter für Sie."
    "Ich denke vorläufig nicht ans Heiraten", erwiderte Daphne. "Bitte, entschuldigen Sie mich. Ich muß nach den Kindern sehen." Eilig stieg sie die Treppe hinauf. Es ärgerte sie, daß Claudine glaubte, eine derartige Bemerkung machen zu dürfen. Ralph war der Anwalt ihrer Schwester. Was sie sonst noch miteinander ve rband, ging niemanden etwas an.
     
    13.
    Am nächsten Vormittag erhielt die junge Frau einen Anruf i hres Chefs. Thomson hatte das Gespräch für sie in die Bibliothek gelegt. Obwohl sie sich nicht gerne in diesem Raum aufhielt, da hier ihr Schwager ermordet worden war, setzte sie sich an den Schreibtisch, um in Ruhe mit Mister Lancaster sprechen zu können.
    "Willis hat einiges über Earl Forest herausgefunden", sagte ihr Chef, nachdem er sich erkundigt hatte, wie es ihr ging. Er beric htete ihr, daß der Verwalter von Hammond Hall in Wettkreisen kein Unbekannter war. Es gab kaum ein bedeutendes Pferderennen, bei dem Earl nicht hohe Wetten abschloß. Allerdings gehörte er meist zur Verliererseite und hatte dadurch hohe Schulden.
    "Ich möchte Willis zitieren", sagte Bert Lancaster. "Mister F orest steht das Wasser bis zum Hals."
    "Earl hat von meinem Schwager hunderttausend Pfund geerbt", berichtete Daphne. Sie erzählte ihrem Chef von der Testamentse röffnung. "Schade, daß Sie nicht dabeigewesen sind, Mister Lancaster. Im Grunde genommen war die ganze Veranstaltung bühnenreif."
    "Ich hätte sicher meinen Spaß daran gehabt."
    "Konnte Willis feststellen, wie hoch Mister Forests bisherige Verluste waren?"
    "Nicht auf den Penny genau, aber der Betrag dürfte sich auf etwa zwe ihunderttausend Pfund belaufen."
    "Also wird meine Schwester recht haben. Earl Forest hat seine Stellung als Verwalter von Hammond Hall ausgenutzt, um an die benötigten Gelder zu kommen. Verdient kann er dieses Geld j edenfalls nicht haben. Sir Richard war scheinbar seinen Verwandten gegenüber äußerst großzügig, doch er hat seinem Neffen garantiert nicht ein derart hohes Gehalt gezahlt."
    "Es ist jedenfalls kaum zu glauben."
    "Wie hoch sind Earls derzeitige Schulden?"
    "Um die fünfzigtausend Pfund."
    "Das wird Doktor Gregson interessieren. Bestimmt hilft es ihm weiter", meinte Daphne.
    "Ich hoffe es", erwiderte ihr Chef. "Falls ich wieder etwas für Sie tun kann, so lassen Sie es mich wissen, Miß Baker."
    "Ich werde daran denken, Mister Lancaster", versprach die junge Frau. Sie wechselten noch ein paar Worte, dann legte der Industrielle auf. Einen Augenblick später hörte Daphne ein leises Knacken in der

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