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Das Schlangennest

Das Schlangennest

Titel: Das Schlangennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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etwas gesehen hast, Darling", erwiderte er und wandte sich der jungen Frau zu. "Man behauptet immer, daß es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als der menschliche Verstand fassen kann. Jedenfalls verdankt Joyce dieser Erscheinung ihr L eben."
    Daphne strich sich mit beiden Händen durchs Gesicht. "Ich bin so froh, daß du mir wenigstens glaubst", meinte sie niedergeschl agen. "Die Polizei ist ja davon überzeugt, daß ich mit dieser Geschichte nur Laura helfen will." Sie glaubte noch immer die ungläubigen Gesichter der beiden Beamten vor sich zu sehen, die noch in der Nacht nach Hammond Hall gekommen waren, um den Fall zu untersuchen.
    "Genau wie die Forests und die Hammonds, sowie das Pers onal", fügte Ralph hinzu.
    "Ich hätte gestern nicht erwähnen dürfen, daß Joyce im Schlaf spricht", sagte Daphne schuldbewußt. "Mein Kopf schmerzt schon vom vielen Nachdenken. Immer wieder frage ich mich, wer ve rsucht haben könnte, meine Nichte zu ermorden. Als Täter kommt quasi jeder in Frage, der in diesem Haus lebt.
    Ihr Freund nickte. "Ich vermute wie du, daß sich der Täter durch die Verbindungstür zu Robert geflüchtet hat. Es ist ihm sicher ein leichtes gewesen, sich hinter den langen Fenstervorhä ngen zu verstecken. Als Robert dann ebenfalls in Joyces Zimmer rannte, hat er die Gelegenheit benutzt, durch die Gangtür zu verschwinden."
    Langsam gingen die jungen Leute zum Haus zurück. Ralph wollte zum Lunch auf Hammond Hall bleiben und dann nach Barnstaple zurückfahren. Ihm wäre es lieber gewesen, Daphne und die Kinder mitzunehmen, aber seine Freundin war nicht damit einverstanden.
    "Überleg dir bitte, ob es nicht doch besser ist, wenn ihr vorläufig in ein Hotel zieht", sagte er, bevor sie das Haus erreichten. "Dort wärt Ihr sicher."
    "Uns kann nichts passieren", erwiderte Daphne. "Ich habe b ereits für mich ein Bett in Joyces Zimmer stellen lassen. So kann ich beide Kinder des Nachts beaufsichtigen. Du mußt wissen, daß ich einen sehr leichten Schlaf habe. Außerdem werden wir abschließen."
    Mortimer Hammond bog um die Hausecke. Mit vor Zorn sta rren Augen blieb er vor ihnen stehen. "Meinen Sie nicht, daß es langsam reicht, junge Dame?" fragte er. "Glauben Sie wirklich, daß auf diese Räuberpistole, die Sie uns allen aufgetischt haben, jemand hereinfallen könnte? Sie sollten endlich verschwinden. Wenn..."
    "Mister Hammond, Sie vergessen sich", fiel ihm Dr. Gregson ins Wort. "An Ihrer Stelle würde ich mich weniger aggressiv ve rhalten. Immerhin gehören auch Sie zu den Leuten, denen es möglich gewesen wäre, in Joyces Zimmer einzudringen."
    "Die Polizei hat uns alle überprüft", erklärte der Wissenschaf tler. Er verzog geringschätzig sein Gesicht. "Sie wollen doch nicht allen Ernstes behaupten, daß ich nachts mit einem Kissen durch das Haus schleiche und nach einem Opfer suche?"
    "Ich meine auch, daß Sie jetzt zu weit gehen, Daphne", warf Claudine Forest ein, die in diesem Moment zu ihnen trat. Ihr G esicht wirkte verhärmt. Die lange Nacht hatte auch bei ihr Spuren hinterlassen. "Wir lieben Joyce. Keiner von uns wäre fähig, dem Kind etwas anzutun."
    "Und dennoch hat jemand versucht, dieses geliebte Kind zu e rsticken", sagte Daphne unbeeindruckt.
    "Sind Sie sich ganz sicher, daß Sie sich diese Geschichte nicht doch nur ausgedacht haben?" Mortimer Hammond hob seinen Stock und stieß ihn Daphne vor die Brust. "Sie..."
    Mit einer heftigen Bewegung fegte Ralph den Stock beiseite. "Nehmen Sie sich in acht, Mister Hammond", meinte er gefährlich leise.
    "Ich habe mir noch nie etwas vorschreiben lassen", erklärte Mr. Hammond wütend. "Ich habe stets gesagt, was ich denke. Richard gegenüber genauso wie and eren."
    "Mortimer, bitte sei vernünftig", bat Claudine.
    Ihr Cousin antwortete ihr nicht. Vor sich hinbrummend ging er in Richtung Rosengarten davon.
    Mrs. Forest seufzte leise auf. "Er ist ein alter Mann", meinte sie entschuldigend. "Man sollte nicht jedes seiner Worte auf die Goldwaage legen." Sie blickte in die Richtung, in ihr Cousin g egangen war, dann wandte sie sich wieder den jungen Leuten zu. "Sie glauben doch nicht allen Ernstes, daß Mortimer etwas mit dieser Geschichte zu tun haben könnte?"
    "Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll, Claudine", erw iderte Daphne und ging mit Ralph ins Haus. Sie hatte keine Lust, sich mit Lauras Schwägerin erneut über die vergangene Nacht zu unterhalten. Auch wenn Claudine zu den wenigen gehörte, die ihr in diesem riesigen Haus

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