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Das Schlangennest

Das Schlangennest

Titel: Das Schlangennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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gingen.
    Robert und Joyce spielten mit den Kindern seiner Freunde. Daphne freute sich als sie sah, wie vergnügt Joyce war. Sie wirkte wie ein völlig normales kleines Mädchen.
    "Meine Nichte hat in vierzehn Tagen Geburtstag", sagte sie zu Mrs. White. "Wollen Sie nicht mit Ihrem Mann und Ihren Kindern kommen? Es wird zwar wegen dem Tod meines Schwagers keine große Kinderparty geben, aber immerhin soll Joyce einen schönen Tag verleben."
    "Wir kommen gerne", erwiderte Ethel White. "Meine drei haben sich mit Ihrem Neffen und Ihrer Nichte angefreundet." Sie lud Ralph und Daphne ein, noch eine Tasse Tee mit ihr zu trinken, dann fragte sie nach Laura. Ralph sagte ihr, daß sie versuchen wollten, Lady Hammond gegen Kaution freizubekommen.
    "Ich drückte Ihnen die Daumen, daß es gelingen wird", meinte Mrs. White herzlich. "Ich habe nie daran gezweifelt, daß Ihre Schwester unschuldig ist, Miß Baker. Außerdem bin ich fest d avon überzeugt, daß es Geister gibt und auch, daß manche von ihnen versuchen, an den Lebenden Rache zu nehmen. Sir Richard war ein harter, unnachgiebiger Mann, der bei Gericht keine Gnade walten ließ. Aber die Maßstäbe, die er bei anderen Menschen anlegte, hatten für ihn selbst keine Gültigkeit. Wenn Ihr Schwager damals einen Meineid geleistet hat, hatte Maud Willis allen Grund, ihm ewige Rache zu schwören."
    Davon war Daphne auch überzeugt, dennoch konnte sie nach wie vor nicht glauben, daß der Geist von Maud Willis ihren Schwager ermordet hatte. Aus welchem Grund wäre dann ein Anschlag auf Joyce verübt worden? Und wenn nicht die G esichtslose Frau, wer dann hatte sie in jener Nacht gewarnt?
     
    20.
    Es dunkelte bereits, als sie Hammond Hall erreichten. Nac hdem sie das Tor passiert hatten, spürte Daphne plötzlich ein seltsames Kribbeln in ihrer Magengegend. Je näher sie dem alten Herrenhaus kamen, um so schlimmer wurde es.
    "Was hast du?" fragte Ralph Gregson besorgt. "Fühlst du dich nicht wohl?"
    "Irgend etwas stimmt nicht", erwiderte die junge Frau. "Ich habe mit einem Mal Angst."
    "Tante Daphne, da steht ja ein Polizeiwagen!" rief Robert aus, als sie die letzte Biegung der Straße genommen hatten. "Bestimmt ist etwas pa ssiert."
    Daphne warf ihrem Freund einen erschrockenen Blick zu. Sie brachte ihren Wagen direkt neben dem Polizeifahrzeug zum St ehen und riß die Tür auf. "Bleibt noch sitzen", befahl sie den Kindern, als Robert ebenfalls aussteigen wollte.
    Claudine Forest eilte aus dem Haus. Kaum hatten die jungen Leute den Wagen verlassen, sagte sie: "Die Polizei erwartet Sie, Daphne. Es ist furchtbar." Mit beiden Händen griff sie sich in die Haare. "Ich kann es nicht fassen", stammelte sie. "Wie sollen wir es nur den Kindern beibringen. Wie..."
    "Ist etwas mit Laura?" Daphne umklammerte die Schultern der Frau. "Claudine, so sprechen Sie doch endlich!"
    Ein großer, blonder Mann trat aus dem Haus ins Freie. Ralph Gregson kannte ihn. Er ging ihm entgegen. Die beiden Männer begrüßten sich mit einem knappen Nicken.
    Daphne bemerkte, wie sie miteinander flüsterten. Sie ließ Claudine los und trat zu ihnen. "Was ist passiert?" fragte sie. "Etwas mit Laura?"
    Ralph legte den Arm um ihre Schultern. "Ja, Daphne", erw iderte er düster. "Es tut mir leid. Deine Schwester ist vor einer Stunde gestorben."
    "Laura ist tot?" Seine Freundin sah ihn fassungslos an. Sie spürte, wie sie am ganzen Körper zu zittern begann. "Das ist doch unmöglich. Ich habe doch noch heute nachmittag mit ihr gespr ochen. Laura kann nicht tot sein. Sie..."
    "Ja, Ihre Schwester ist tot, Miß Baker", bestätigte der Mann, der mit Ralph gesprochen hatte. Er stellte sich als Inspektor Riley vor. "Soweit inzwischen feststeht, wurde Lady Hammond vergi ftet."
    "Vergiftet", wiederholte Daphne ungläubig. "Wer sollte denn meine Schwester vergiften?" Sie blickte Ralph an. "Das muß alles ein schrecklicher Irrtum sein. Sicher ist es nicht Laura, die vergi ftet wurde. Sicher..."
    "Nein, es ist kein Irrtum, Miß Baker", erwiderte der Beamte. "Leider", fügte er hinzu. "Aber wir sollten besser hi neingehen."
    "Die Kinder." Daphne wandte sich dem Wagen zu.
    "Mistreß Forest wird sich um die Kinder kümmern", meinte Inspektor Riley. Bitte, Miß Baker." Er wies ins Haus. "Ich muß Ihnen einige Fragen stellen. Je eher wir es hinter uns gebracht haben, um so besser wird es sein."
    "Komm, Daphne." Ralph nahm den Arm seiner Freundin.
    Die junge Frau wehrte sich nicht dagegen, als er sie in die Halle führte. Willenlos wie

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