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Das Schloss am See: Mittsommerherzen (German Edition)

Das Schloss am See: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Das Schloss am See: Mittsommerherzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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Kein Wunder, dass sie davor zurückschreckte, sich erneut auf einen Mann einzulassen!
    Aber sie brauchte jetzt kein Mitleid. Sie brauchte jemanden, der ihr zeigte, dass sie nach wie vor eine schöne und begehrenswerte Frau war.
    Und dieser Jemand wollte er sein.
    Er zog sie wieder in seine Arme, doch sie sträubte sich. „Lass mich“, stieß sie heiser hervor. „Hast du nicht verstanden, was ich gesagt habe? Ich kann den Anblick meiner Beine selbst kaum ertragen, Hannes! Und ich könnte es nicht aushalten, die Abscheu in deinen Augen zu sehen!“
    „Schsch …“ Er strich ihr sanft übers Haar. „Vergiss, was dieser Idiot dir eingeredet hat. Du bist wunderschön, Lisbet, und ich verzehre mich nach dir. Nichts und niemand kann daran etwas ändern, hörst du?“
    Sie wollte ihn zurückweisen, doch in dem Moment, als er vor ihr auf die Knie ging und anfing, ihren Bauchnabel mit der Zunge zu liebkosen, war es um sie geschehen. Sie ließ zu, dass er ihr die Hose über den Po streifte – raschelnd glitt der dünne Stoff zu Boden. Ohne die Lippen von ihrer Haut zu lösen, fuhr er mit beiden Händen ihre Oberschenkel entlang. Kurz bevor seine Finger das vernarbte Hautgewebe erreichten, entwand sich Lisbet seiner Umarmung und taumelte zurück.
    Sie fühlte sich wie trunken, dennoch war sie noch so sehr Herrin ihrer Sinne, dass sie vor der Demütigung zurückschreckte, die nun unweigerlich folgen musste. Wie oft hatte sie in den vergangenen Jahren vor dem Spiegel gestanden, angewidert vom eigenen Anblick, der jeden Mann einfach in die Flucht schlagen
musste
?
    Mit heftig klopfendem Herzen stand sie vor ihm. Es war klar, was nun kommen würde. Beinahe glaubte Lisbet den Ausdruck von Abscheu und Ekel bereits in seinem Gesicht zu sehen. Er würde sie anschauen wie einen Freak – zu Recht – und sich dann angewidert von ihr abwenden.
    Aber die Sekunden verstrichen, und nichts dergleichen geschah. Hannes schaute sie an, doch in seinem Blick lag Mitgefühl statt Widerwillen.
    Er trat auf sie zu. Als sie zurückweichen wollte, nahm er ihre Hand und hielt sie zurück. „Nein“, flüsterte er sanft. „Lauf nicht weg, Lisbet. Dafür gibt es keinen Grund.“
    Ohne dass sie etwas dagegen tun konnte, füllten sich ihre Augen mit Tränen. „Natürlich gibt es den!“, stieß sie mit erstickter Stimme hervor. „Schau mich doch nur an!“
    „Das tue ich. Und was ich sehe, ist eine unglaublich attraktive Frau – wunderschön sowohl innerlich als auch äußerlich.“
    Sie konnte in seinen Augen lesen, dass er es ernst meinte.
    Ungläubig schaute sie ihn an. „Du willst … mich noch immer?“ Konnte das wirklich sein? Sollte Hannes sich nicht von den Narben abgestoßen fühlen, unter denen sie nun schon seit sechs Jahren litt? War er der Mensch, der sie befreien konnte, nicht von den körperlichen Narben, aber vielleicht von den seelischen, die Rubens Verrat an ihrer Liebe zurückgelassen hatte?
    Wortlos sank Hannes vor ihr auf die Knie. Sie versuchte ihn davon abzuhalten, als sie erkannte, dass er die vernarbte Haut küssen wollte. Doch Hannes ließ sich nicht beirren, und schon bald vergaß Lisbet all ihre Scheu und Zurückhaltung.
    Sie hatte geglaubt, dass ihre geschundene Haut unempfindlich für so zärtliche Berührungen und Liebkosungen sein würde, doch das genaue Gegenteil war der Fall.
    Als Hannes spürte, dass Lisbets Beine sie nicht mehr tragen wollten, stand er auf und hob sie auf seine Arme. Mühelos, als wöge sie nicht mehr als eine Feder, trug er sie in den Stall im Inneren des Schlosshofes und bettete sie dort aufs Stroh. Hier befreite er zuerst sie und dann sich von der restlichen Kleidung, bis sie beide vollkommen nackt waren.
    Hannes’ Körper war genauso perfekt, wie Lisbet ihn sich vorgestellt hatte. Er glich den Statuen griechischer Götter, die sie im
Medelhavsmuseet
in Stockholm gesehen hatte. Breite Schultern, schmale Hüften, eine glatte Brust und … Ihr wurde der Mund trocken, als sie den Blick tiefer wandern ließ. Jetzt konnte sie nicht länger abstreiten, dass er sie attraktiv fand – der Beweis war mehr als offensichtlich.
    In einer stummen Bitte streckte sie die Hände nach ihm aus. Sie wollte ihn berühren, seine warme Haut unter den Fingerspitzen fühlen, eins mit ihm werden. Doch Hannes schien fest entschlossen, diesen köstlichen Augenblick so lange wie möglich auszudehnen. Er kniete sich neben sie und überzog ihren ganzen Körper mit Küssen. Lisbet hörte jemanden hemmungslos stöhnen

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