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Das schmutzige Spiel Kommissar

Das schmutzige Spiel Kommissar

Titel: Das schmutzige Spiel Kommissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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war glücklich, Sir. Dafür kann ich mich verbürgen."
    „Hören Sie, John ... ich hoffe doch, es ist Ihnen klar, daß Sie sich in Ihren Antworten nicht von einem durchaus verständlichen Loyalitätsbestreben gegenüber Ihrer Herrschaft leiten lassen dürfen? Sie sind verpflichtet, uns die reine Wahrheit zu sagen."
    „Es liegt nicht in meiner Absicht, diese Pflicht zu verletzen."
    „Gut. Daß Sie den Toten nicht kennen, haben Sie bereits gesagt. Wie sieht es mit der Mordwaffe aus? Können Sie sich erinnern, das Messer schon einmal gesehen zu haben?"
    „Ich bin sicher, daß es nicht aus diesem Haus stammt, Sir."
    „Haben Sie die Sprengung gehört?"
    „Nein . . . oder vielleicht doch. Das läßt sich schwer sagen. Die Nacht war ungewöhnlich laut. Der Sturm, wissen Sie. Es entstanden eine Menge Geräusche, die man sich nicht zu erklären vermochte. Es ist gut möglich, daß ich den Knall hörte, ohne mir etwas dabei zu denken."
    „Wann begaben Sie sich zur Ruhe?"
    „Kurz nach Mitternacht. Vorher suchte ich noch einmal die gnädige Frau auf, um zu hören, ob sie irgendwelche Wünsche hatte. Dann zog ich mich zurück."
    „Gehört es zu Ihren Gewohnheiten, vor dem Schlafengehen einen Rundgang durchs Schloß zu machen?"
    „Allerdings, Sir. Ich überzeuge mich stets davon, ob alle Türen geschlossen sind."
    „Auch in der vergangenen Nacht?"
    „Gewiß, Sir. Ich fand zu diesem Zeitpunkt den Südeingang ordnungsgemäß verschlossen vor."
    „Empfängt die Gräfin nachts gelegentlich Besuch?" fragte der Inspektor plötzlich.
    In Johns Gesicht zuckte kein Muskel.
    „Niemals, Sir."
    „Sind Sie sicher?"
    „Absolut."
    „Die Gräfin ist noch immer eine bemerkenswert schöne und attraktive Frau"", meinte Allyson. „Wollen Sie mir erzählen, daß sie sich schon endgültig von den Freuden des Lebens zurückgezogen hat und keine Herrenbekanntschaften pflegt?"
    „Das letztere möchte ich, meinen Erfahrungen zufolge, mit Nachdruck behaupten, Sir, wenngleich ich nicht so weit gehen möchte, ihr eine endgültige Zurückgezogenheit zu attestieren. Sie hält sich oft im Dorf auf und plaudert dann regelmäßig mit den Ortsbewohnern. Sie ist zwar im Grunde ihres Wesens scheu und zurückhaltend, aber es verhält sich keineswegs so, daß sie sich im Schloß einkapselt und das Leben einer weltabgeschiedenen Einsiedlerin führt."
    „Wie oft reist sie nach London?"
    „Sehr selten. Ein oder zweimal im Jahr. Sie bleibt dann jeweils nur ein paar Tage dort, um die dringlichsten Einkäufe zu erledigen."
    „Wie kommt es, daß sie die Hauptstadt meidet?"
    „Ich nehme an, daß ihr der Großstadtrummel mißfällt. Hier gefällt es ihr eben besser.""
    „Hat sie das gesagt?"
    „Es gehört nicht zu den Gewohnheiten der gnädigen Frau, mit mir über ihre Neigungen und Abneigungen zu sprechen, Sir", sagte der Butler kühl.
    „Wie steht es nun mit Miß Clarissa? Empfängt sie gelegentlich einen Besucher im Schloß?"
    „Davon ist mir nichts bekannt, Sir."
    „Danke, John, das ist alles."
    Der Butler verneigte sich und ging. Allyson trank seinen Tee, und der Hilfsinspektor steckte sich eine Zigarette in Brand.
    „Das habe ich erwartet", brummte Allyson mürrisch. „Ganz genau das. So ist es immer. Die Domestiken der reichen Leute sind entweder dumm oder loyal, im schlimmsten Falle beides."
    „Vielleicht konnte der gute John wirklich nicht mehr sagen?"
    „Schon möglich."
    Gregory warf einen Blick auf die Uhr. „Ich möchte wissen, wo Dr. Carry bleibt. Er müßte seine Untersuchung doch längst beendet haben!"
    „Sie kennen Carry; der liebt die Gründlichkeit. Er macht alles doppelt und dreifach."
    „Halten Sie es für notwendig, daß wir die Damen noch einmal vornehmen?"
    „Ich wüßte wirklich nicht, was wir sie noch fragen sollten", meinte der Inspektor. „Die beiden behaupten, den Toten nie gesehen zu haben. Sie können sich nicht erklären, was er hier wollte. Ich muß ihnen zunächst einmal glauben . . . obwohl ich hoffe, im Verlauf der Untersuchungen die eine oder die andere Behauptung der Damen erschüttern zu können."
    „Eins verstehe ich nicht", sagte Gregory nachdenklich. „Wie kommt es, daß eine schöne, reiche Frau wie Lady Clarkstone in dieser Einsamkeit lebt? Das muß einen Grund haben. Wenn wir diesen Grund kennen, sind wir ein gutes Stück weiter gekommen."
    „Bravo, Gregory", sagte Allyson. „Sie machen Fortschritte."
    „Vielleicht ist die Ursache ganz simpel", meinte Gregory. „Wenn sie den Earl wirklich

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