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Das schmutzige Spiel Kommissar

Das schmutzige Spiel Kommissar

Titel: Das schmutzige Spiel Kommissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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wird bedauern, daß ich nicht getötet wurde — und sie wird als einzige vermuten, daß ich der Mörder bin. Aber sie muß ihr Wissen für sich behalten. Ich habe sie fest in der Hand. Natürlich hat sie jetzt einen Gegentrumpf. Aber den habe ich ihr schon weggestochen —"
    „Und die Tochter?"
    „Haßt mich wie die Pest."
    „Trotzdem willst du sie heiraten?"
    Der Hausherr ließ die Eiswürfel in seinem Glas klirren und lächelte verhalten.
    „Jetzt kommt der Clou, mein Lieber. Der große Coup. Wie gesagt: die Mutter habe ich fest in der Hand. Schon in den nächsten Tagen werde ich ihr eine hübsche Geldsumme abnehmen. Die Tochter aber konnte ich davon überzeugen, daß ihre Mutter Raynes ermordet hat. Das Mädchen glaubt, daß die Mutter am Galgen endet, wenn die von mir gewünschte Heirat nicht zustande kommt."
    „Ich verstehe nicht ganz", bekannte Kirby verwirrt.
    „Ist das denn so schwer zu begreifen? Ich spiele die beiden Clarkstones gegeneinander aus. Die Mutter wird der Tochter nicht eröffnen, daß ich bei ihr im Schloß war — und die Tochter wird es aus Taktgründen vermeiden, der Mutter irgendwelche Vorwürfe wegen des angeblichen Mordes zu machen. Eine makabre Situation, nicht wahr? Selbstverständlich wird früher oder später die Wahrheit ans Licht kommen — aber bis dahin hoffe ich mein Schäfchen ins trockene gebracht zu haben. Wenn ich erst einmal Clarissa geheiratet habe, wird keine der Damen den Mut aufbringen, mich anzuzeigen."
    „Ich muß dich bewundern. Wie konntest du nur eine so verzwickte und vielschichtige Sache auskochen?"
    „Ich will nicht behaupten, daß ich einen genau vorgezeichneten Plan zugrunde legte. Die Dinge gerieten durch Raynes unbeabsichtigten Tod plötzlich in Fluß. Als mich das Mädchen in Raynes Wohnung traf, mußte ich mir rasch etwas einfallen lassen — und aus einem Gedankenblitz entwickelte ich ein ganzes Programm. Es ist ein Tanz am Rande des Vulkans — aber ich genieße jeden Schritt davon! Du wirst begreifen, daß ich in meiner jetzigen Situation kein Interesse daran habe, für ein paar gestohlene Brillanten nach einem Käufer zu forschen. Ueber diese Art von Geschäftemacherei bin ich hinaus gewachsen."
    „Wissen die Clarkstones, wer du bist?"
    „Der einen habe ich mich als Ernest Berger vorgestellt — und die andere glaubt, daß ich Britt heiße."
    „Ich weiß nicht — das ist eine reichlich phantastische Geschichte. Ich gebe zu, daß sie Ideenreichtum und Wagemut verrät, aber ich finde auch, daß sie eine Menge schwacher Stellen hat. Wie alt ist das Mädchen?"
    „Neunzehn."
    „„Also noch nicht volljährig. Du wirst sie nur mit dem ausdrücklichen Einverständnis der Mutter heiraten können. Schon wenn es darum geht, diese Zustimmung zu bekommen, wird sich herausstellen, daß zwischen den Herren Berger und Britt nicht der geringste Unterschied besteht — und daß, um das Maß voll zu machen, dein wirklicher Name ganz anders lautet."
    „Ich habe bei beiden Damen durchblicken lassen, daß ich weder Britt noch Berger heiße."
    „Sie werden vor nichts zurückschrecken, um dich unschädlich zu machen."
    „Du vergißt, daß sie keine Einheitsfront gegen mich bilden können. Dafür habe ich gesorgt. Natürlich kann es auch hier mal eine Panne geben. Dann stehen meine Aktien schlecht. Alles kommt darauf an, daß sie meinen Bluff nicht durchschauen."
    „Nimm doch mal an, die gute Lady wird ein Opfer ihrer Rechtschaffenheit und sagt der Polizei, daß du sie zu erpressen versuchtest — was wird dann geschehen?"
    „Ich sage dir doch, daß das nie geschehen wird. Es wäre glatter Selbstmord. Das Material, das ich gegen sie in der Hand habe, ist absolut hieb- und stichfest. Lady Clarkstone weiß das. Sie wird sich also hüten, den Mund aufzumachen. Mit der Tochter verhält es sich ähnlich. Sie schweigt, weil sie befürchtet, die Mutter zu ruinieren. O ja — die Dinge stehen großartig!"
    „Eigentlich schade", seufzte Kirby. „Ständen sie weniger gut, hätte ich eine Chance, meine Steinchen an dich zu verkaufen."
    „Ich würde sie ja eventuell genommen haben — gewissermaßen als Kapitalanlage — aber glücklicherweise befinde ich mich in der Lage eines Mannes, der einen großen Zuwachs seines Schmuckschatzes erwarten darf. Die Clarkstones werden mich auch in diesem Punkt nicht enttäuschen."
    Während Laint genußvoll die eigene Verschlagenheit vor Kirby ausbreitete, ertönte in
    Clarissas Londoner Wohnung die Türglocke. Gretchen, ein

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