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Das schmutzige Spiel Kommissar

Das schmutzige Spiel Kommissar

Titel: Das schmutzige Spiel Kommissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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die honigfarbene Flüssigkeit in seinem Glas.
    „Ich weiß, mein Freund. Ich muß es wissen, denn ich habe es selbst getan!"
    Kirby, der gerade an seinem Glas genippt hatte, verschluckte sich und hustete.
    „Was denn — du?" fragte er und wischte sich mit dem Handrücken über die feuchtglänzenden Lippen.
    Der Hausherr ging zu einem Sessel und nahm darin Platz. Kirby blieb auf dem Stuhl am Schreibtisch sitzen.
    „Weißt du, Kirby, ich war schon immer ein entschiedener Gegner der Gewalt. Es lag wirklich nicht in meiner Absicht, den Burschen zu töten. Aber nun ist es geschehen — und die Tat beginnt für mich zu arbeiten. Ich lief ihm in die Arme und glaubte, man wolle mir eine Falle stellen. Ich stieß in dem Moment zu, als er sich entschlossen hatte, Fersengeld zu zahlen — das ist alles."
    „Was wollte er von dir?"
    „Das kann ich nur ahnen. Raynes ist einer von den Leuten, die durch mich an den Bettelstab gelangten. Er war einst ein millionenschwerer Bursche. Als ich dahinter kam, daß er den Tod seines Vaters herbeigeführt hatte, preßte ich ihn aus wie eine Zitrone. Das hat er mir natürlich nicht vergessen."
    „Du konntest kaum erwarten, daß er freundschaftliche Gefühle für dich hegt."
    „Mir war klar, daß er hoffte, mir das Geld wieder abjagen zu können. Du weißt, daß er sich mühsam wieder hochrappelte, indem er kleine und große Wuchergeschäfte betrieb. Aber das alles brachte ihn wohl nie von seinem großen Ziel ab: er wollte mich seinen ärgsten Feind, auf den Rücken legen. Wahrscheinlich hoffte er, mich mit meinen eigenen Waffen schlagen zu können — mit Erpressung. Darum folgte er mir nach Ridden Cross. Ich bin überzeugt, daß er hinter mir ins Schloß eindrang und jedes Wort der Unterhaltung hörte, die ich mit Lady Clarkstone hatte. Als ich ging, versuchte er vor mir den Ausgang zu erreichen. In der Dunkelheit verhedderte er sich — und ein paar Schritte vor der rettenden Tür kam es zu dem Zusammenprall — und zu dem Mord. Ich hatte natürlich rasch bemerkt, daß jemand vor mir durch den Gang huschte und das Klappmesser gezogen, um mich gegebenenfalls verteidigen zu können. Ja, das ist eigentlich alles, was ich dazu sagen kann."  
    „Hast du keine Angst, daß dir die Polizei auf die Schliche kommen wird?"
    „Nein. Während der Tat trug ich Handschuhe. Das Klappmesser, das ich benutzte, habe ich vor vielen Monaten mal im Hafen gefunden. Ich vermute, daß es irgendeinem Seemann gehörte. Die Waffe wird mich also nicht verraten. Nur eine Sache gefällt mir nicht — an meinem Mantel fehlt ein Knopf. Ich muß ihn irgendwo abgerissen haben."
    „„Da bleibt nur eins übrig — du mußt den Mantel sofort verbrennen und einen neuen kaufen."
    „Keine Sorge — im Spurenverwischen bin ich Meister."
    „Dann verstehe ich nicht, warum du den Toten im Schloß liegen gelassen hast."
    „Ich wußte natürlich, daß irgendwo in der Nähe des Schlosses Raynes Wagen stand. Sollte ich die ganze Nacht damit verbringen, ihn zu suchen? Es war mir einfach unmöglich, alles gleichzeitig zu erledigen. Darum ließ ich die Dinge so, wie sie waren. Selbstverständlich nahm ich dem Toten die Schlüssel und seine Papiere ab. Die Schlüssel erlaubten es mir, in seine Wohnung einzudringen. Ich ging hin, weil ich hoffte, bei ihm etwas Material für meine Arbeit zu finden. Raynes wandte sich besonders gern an die Söhne und Töchter wohlhabender Familien. Kurz und gut, ich schnüffelte bei Raynes ein bißchen herum und entdeckte dabei zu meiner Überraschung auch einige Quittungen, die mich vermuten ließen, daß sehr bald eine der Clarkstoneschen Damen auftauchen würde — und siehe da, ich behielt recht!"
    „Richtig, die Clarkstones. Was führte dich eigentlich nach Ridden Cross?"
    „Geschäfte."
    „Eine Erpressung also."
    „Du mußt gestatten, daß ich dieses Detail der Geschichte für mich behalte. Ich möchte nur erwähnen, daß ich von der Mutter eine beträchtliche Geldsumme — und die Hand der Tochter forderte."
    „Was denn!" stotterte Kirby. „Du willst heiraten? Soll das ein Witz sein?"
    Lait seufzte.
    „Durchaus nicht. Du müßtest das Mädchen sehen. Du würdest begreifen, daß ich mich nach ihr verzehre."
    „Mensch, laß die Finger davon — sobald sich Liebe und Geschäft vermischen, ist eine Katastrophe unausbleiblich!"
    „Ich habe die Damen fest an der Strippe."
    „Wie äußerte sich die Mutter zu deiner Forderung?"
    „Sie ist schockiert, das kannst du dir wohl denken. Sie

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