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Das Schneemädchen (German Edition)

Das Schneemädchen (German Edition)

Titel: Das Schneemädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eowyn Ivey
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Krankenhaus. Ich lasse mein Baby nicht allein.
    Mit Erleichterung sah Mabel das trotzig vorgereckte Kinn, das Aufblitzen der blauen Augen.
    Das soll uns jetzt nicht bekümmern. Hier, ich habe dir Wasser gebracht. Trink das, damit dir kühler wird und du Milch für das Baby hast.
    Mabel hielt Faina das Glas an die aufgesprungenen Lippen, und sie trank und trank, bis es leer war. Dann tupfte Mabel ihr mit einem Waschlappen den Schweiß von der Stirn. Sie bat Garrett, der zur Tür der Schlafkammer kam, um eine große Schüssel voll Schnee, tauchte den nassen Lappen hinein und wickelte ihn um einen kalten Schneeklumpen. Als sie das Ganze Faina auf die Haut drückte, schnappte das Mädchen nach Luft und seufzte dann erleichtert auf. Wieder und wieder verfuhr sie so, bis die Wangen kühler und weniger rot waren. Mit bloßen Händen schöpfte Mabel eine Portion Schnee aus der Schüssel, strich Faina damit über die Stirn und legte ihr einen weiteren Klumpen auf die Lippen. Faina öffnete den Mund, und Mabel brach ein kleines Stück ab, das schmolz, als es auf ihre Zunge traf.
    So. Da. Ist es jetzt besser?
    Faina nickte, nahm Mabels kalte, feuchte Hand und hielt sie sich an die Wange.
    Danke.
    Mit geschlossenen Augen ließ sie den Kopf an Mabels Arm ruhen. Erst als Mabel sich ganz sicher war, dass sie schlief, zog sie ihre Hand behutsam unter Fainas Wange hervor, strich ihr das Haar aus dem Gesicht, löste sanft ein paar Strähnen von ihrem schweißfeuchten Hals und deckte sie bis über die Schultern zu.
    Um drei Uhr morgens hörte sie Jack Holz im Ofen nachlegen. Die beiden Männer hatten abwechselnd auf Stühlen geschlafen und sich mit mehr oder weniger sinnvollen Beschäftigungen wach gehalten. Als das Kind nach seiner nächsten Mahlzeit verlangte, trug Mabel es zu Faina hinein.
    Dein Kleiner hat Hunger, Liebes.
    Faina drehte sich zur Seite, knöpfte ihr Nachthemd auf und legte das Baby an die Brust, schien aber nicht richtig wach zu werden. Wieder war ihre Haut glühend heiß und fleckig, und sie zog schmerzgekrümmt die Knie an, während das Baby saugte.
    Erst als es satt und frisch gewickelt wieder in der Wiege lag und fest schlief, erwachte Faina ganz und sah Mabel flehentlich an.
    Bitte, flüsterte sie. Bring mich nach draußen.
    Nein, Kind. Du musst im Bett bleiben und ausruhen.
    Mabel sprach ohne Überzeugung. Vielleicht gab es ja Hoffnung, dort in der Winternacht. Aber was würden Garrett und Jack dazu sagen?
    Mir ist so heiß, und ich habe das Gefühl, als bekäme ich keine Luft mehr. Bitte?

    «Sie will hinaus.»
    «Was? Jetzt? Mitten in der Nacht?», sagte Jack.
    «Ihr ist so warm, und es ist so drückend hier drin. Sie meint zu ersticken. Sie will nur ein bisschen frische, kühle Nachtluft schnappen.»
    «Wir könnten ja die Tür ein Stück auflassen», schlug Garrett vor.
    «Sie will draußen sein, unter dem Nachthimmel», sagte Mabel. Garrett verstand und nickte.
    «Gut», sagte er schließlich. «Wir bringen sie nach draußen.»
    «Seid ihr zwei noch bei Trost?», fragte Jack. «Wir haben fast dreißig Grad minus. Sie wird erfrieren.»
    «Nein, das wird sie nicht», sagte Garrett. Er wandte sich an Mabel. «Hilfst du ihr beim Anziehen?»

    Mabel brachte Faina behutsam auf der Bettkante zum Sitzen, schnürte ihr die hohen Mokassins zu und zog ihr den blauen Wollmantel über das Nachthemd. Dann nahm sie den roten Schal und die Fäustlinge, die Garrett ihr gegeben hatte. Als sie den Schal um Fainas Hals wickelte, erkannte sie das von ihrer Schwester gestrickte Tautropfenmuster.
    Ich wollte dich immer einmal fragen …
    Doch sie zügelte sich und streifte Faina die Fäustlinge über.
    Kind, du musst mir versprechen, dass du keine Nachtwanderungen unternimmst. Wir stellen dir draußen einen Stuhl hin, da kannst du ein paar Minuten sitzen.
    Es tut zu weh.
    Das Sitzen?
    Das Mädchen nickte.
    Mabel half ihr, sich wieder aufs Bett zu legen. Als sie Garrett von den Schmerzen erzählte, sagte er, er wisse, was zu tun sei. Bald darauf war er wieder da, und mit vereinten Kräften zogen er und Mabel Faina auf die Beine. Garrett setzte ihr die Marderfellmütze auf und verknotete die Schnüre unter ihrem Kinn.
    Komm, schau dir das Bett an, das ich dir unter den Sternen gemacht habe.
    Faina sah lächelnd zu ihrem Mann empor, als sie auf ihn gestützt hinausging. Unweit des Blockhauses hatte er mehrere Baumstämme nebeneinandergelegt und darüber Karibufelle und Biberpelze zu einer dicken Matratze aufgeschichtet.
    Die Nacht

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