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Das schoenste Geschenk

Das schoenste Geschenk

Titel: Das schoenste Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Verkehr aufgehalten hast.« Ihr Tadel verfehlte leider seine Wirkung, da sie schon wieder mit dem Lachen kämpfen musste.
    »Ein mürrischer Mann in seinem Buick ist kein Verkehr«, widersprach Victor, während er nach rechts abbog. »Weißt du überhaupt, wo du hinfahren willst?«
    »Natürlich. Ein paar Kilometer weiter gibt es eine Baumschule, wo man seinen eigenen Weihnachtsbaum ausgraben kann.«
    »Ausgraben?«, wiederholte Victor und warf ihr einen skeptischen Blick zu.
    »Ja, ausgraben«, bestätigte Sharon. »Den neuesten Umfragen zufolge …«
    »Na gut, dann graben wir ihn aus«, unterbrach er sie.
    Lachend beugte Sharon sich zu ihm herüber, um ihm einen Kuss zu geben, und sagte dann liebevoll: »Ich liebe dich, Victor.«
    Als sie bei der Baumschule ankamen, war aus dem Schneegestöber ein feiner weißer Nebel geworden. Sharon zog Victor von einem Baum zum anderen, begutachtete jeden einzelnen gründlich und befand ihn dann als nicht geeignet.
    Obwohl Victor wusste, dass die gesunde Farbe ihrer Wangen der Kälte zuzuschreiben war, spürte er, dass ihre alte Energie langsam zurückkehrte.
    Schon ein so bescheidenes Vergnügen wie einen Weihnachtsbaum zu kaufen vermochte wieder den bekannten Glanz in ihre Augen zu zaubern.
    »Das ist genau der richtige Baum!«, rief sie plötzlich aus und blieb vor einer Edeltanne stehen.
    »Er unterscheidet sich kaum von den anderen fünfhundert Bäumen, die wir uns bereits angesehen haben«, meinte Victor brummig, während er seine Schaufel in den Schnee steckte.
    »Du bist eben kein Kenner«, erklärte Sharon herablassend. »Jedenfalls ist das mein Weihnachtsbaum. Grab ihn aus«, befahl sie und trat einen Schritt zurück, um mit verschränkten Armen darauf zu warten, dass er ihre Anweisung ausführte.
    »Jawohl, Madam«, antwortete Victor gehorsam und machte sich an die Arbeit.
    Sharon winkte einen Angestellten herbei, der anschließend die Wurzeln des Baumes sorgfältig in Sackleinen einpackte, und ließ es sich nicht nehmen, ihren Weihnachtsbaum selbst zu bezahlen, obwohl sie sich damit Victors Zorn zuzog.
    »Man hat es wirklich nicht leicht mit dir, Sharon«, meinte er auf der Heimfahrt resigniert. »Ich wollte doch den Baum für dich kaufen.«
    »Der Baum ist für den Laden bestimmt«, erklärte sie, während Victor seinen Wagen vor ihrem Haus parkte. »Und deshalb wird er aus der Ladenkasse bezahlt, genauso wie die Ware, die ich ankaufe.« Als sie merkte, dass Victor tatsächlich verärgert war, ging sie um das Auto herum und gab ihm einen zärtlichen Kuss. »Du bist süß, Victor, und das weiß ich sehr zu schätzen. Warum kaufst du mir nicht etwas anderes?«
    Nachdenklich schaute er sie an. »Was möchtest du denn haben?«
    »Oh, ich weiß nicht. Ich hatte schon immer eine Schwäche für frivole, extravagante Dinge … wie zum Beispiel Ohrenwärmer aus Chinchilla.«
    Nur mit Mühe gelang es ihm, ernst zu bleiben. »Pass nur auf, dass ich dir nicht wirklich welche kaufe. Dann musst du sie nämlich auch tragen.«
    Sharon stellte sich auf die Zehenspitzen und hielt ihm ihre Lippen hin. Als er sich über sie beugte, rieb sie ihm blitzschnell eine Hand voll Schnee ins Gesicht, die sie hinter ihrem Rücken verborgen hatte. Während Victor sich von dem Schreck erholte, stob sie davon, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Mit dem Schneeball, der sie am Hinterkopf traf, hatte Sharon gerechnet, nicht aber mit Victors Überfall. Ehe sie sich’s versah, landete sie der Länge nach im Schnee.
    »Du bist aber wirklich kein Gentleman«, schimpfte sie, während sie aufstand und sich den Schnee aus dem Gesicht wischte.
    »Schnee steht dir noch besser als Schlamm.«
    Sharon stürzte sich so unvermittelt auf Victor, dass er das Gleichgewicht verlor und rücklings in den Schnee fiel. Mit dumpfem Aufprall landete Sharon auf seiner Brust. Doch bevor sie noch Zeit hatte, ihm das Gesicht mit Schnee einzureiben, hatte er sich umgedreht, sodass sie unter ihm zu liegen kam. Ergeben schloss Sharon die Augen und wartete.
    Aber statt der Handvoll Schnee, die sie erwartet hatte, fühlte sie seine Lippen auf ihrem Mund. Ihre Reaktion war spontan und leidenschaftlich. Sie schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn an sich, um hungrig seinen Kuss zu erwidern.
    »Gibst du dich geschlagen?«, fragte er, nachdem er ihren Mund wieder freigegeben hatte.
    »Nein«, sagte sie entschlossen und zog ihn wieder zu sich herab.
    Ihr leidenschaftlicher Kuss ließ ihn vergessen, dass sie am hellen Nachmittag vor

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