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Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Titel: Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
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gewachsener Mann mit kräftigen Armen, das Joch von seinem Ochsengespann, um es als Waffe zu verwenden, und trieb die schottischen Soldaten zurück in die Schlacht, so dass die Dänen am Ende besiegt wurden. Daraufhin nahm der König den Bauern und seine Söhne mit nach Perth, wo er einen Falken von Kinnoull Hill losfliegen ließ und sagte, alles Land, das der Vogel überquere, gehöre von nun an ihnen. Der Falke landete auf einem Stein in St. Madoes Parish, der noch heute Hawk’s Stone heißt, was bedeutete, dass der Bauer fortan gutes Land nördlich des Tay sein eigen nannte und sehr, sehr reich wurde.
    Natürlich ist das nur eine Sage, und es gibt keine schriftlichen Aufzeichnungen darüber, aber bis zum heutigen Tag tragen die Chiefs of Hay – die Familienoberhäupter – den Falken des Königs, das Ochsenjoch sowie drei blutbefleckte Schilde – jeweils eines für den Bauern und seine Söhne – in ihrem Wappen. Und das Motto der Familie lautet: ›Behalte das Joch.‹«
    Er machte eine Pause, als er merkte, dass ich mein Notizbuch hervorholte.
    »Haben Sie alles?«, fragte er schließlich. »Gut. Ich versuche, ein bisschen langsamer zu reden. Zurück zu den Hays: Nach Aussage der Geschichtsbücher stammen sie aus der Normandie und erhielten den Titel ›Earl‹ Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts, nachdem sie von Robert the Bruce höchstpersönlich einhundert Jahre zuvor zu Lord High Constables of Scotland ernannt worden waren. Dieses einflussreiche Amt wird von Generation zu Generation weitervererbt, zusammen mit unerschütterlicher Loyalität für die Sache der Katholiken.
    Sie unterstützten James VI., den Sohn von Maria Stuart, bis dieser beschloss, zum protestantischen Glauben überzutreten. Das war zu viel für den neunten Earl of Erroll, und so führte er einen berittenen Angriff gegen die königlichen Truppen. Soweit ich mich erinnere, wurde er dabei durch einen Pfeil am Arm verwundet. Sein Vorgehen erzürnte King James so sehr, dass er höchstpersönlich nach Norden marschierte, um Delgatie und Old Slains südlich von hier dem Erdboden gleichzumachen. Der Earl of Erroll verbrachte ein paar Jahre im Exil und kehrte dann nach Schottland zurück, wo er Old Slains nicht wieder aufbaute, sondern ein neues Gebäude rund um einen Turm errichtete, den die Hays in der Gegend besaßen. Dieses Gebäude nannte er ›New Slains‹.
    New Slains ist das für Sie interessante. Das alte war längst verschwunden, als Colonel Hooke hierherkam. 1708 … lassen Sie mich überlegen … Der damalige Earl of Erroll müsste der dreizehnte gewesen sein, Charles Hay, der letzte männliche Nachkomme der Linie. Seine Mutter Anne Hay, die Countess of Erroll, spielte eine wichtige Rolle in der Verschwörung. Verständlich, denn sie war eine Drummond und ihr Bruder, der Duke of Perth, ein mächtiger Mann am Stuart-Hof in Frankreich. Sie wollte den König unbedingt wieder auf den Thron bringen. Eine bemerkenswerte Frau. Die Countesses of Erroll waren letztlich immer interessanter als ihre Männer«, fügte er hinzu.
    Er nahm nachdenklich einen Schluck Whisky. »Ihr Sohn, der dreizehnte Earl, war ein Heißsporn, der die Union hasste und bis zu seinem Tod dagegen ankämpfte, wo immer er konnte. Für die Stuarts entschied sich damals keiner leichten Herzens. Tja, es waren gefährliche Zeiten.« Nach kurzem Schweigen fuhr er fort: »Er heiratete nie und hatte keinen Erben, und so ging der Titel an seine Schwester, wieder eine jener interessanten Countesses of Erroll, aber das wäre eine andere Geschichte. Auch sie hatte keine Nachkommen, und so wurde der Titel ihren Nichten und Neffen vererbt, heraus aus der ursprünglichen Familie. Slains blieb bis 1916 im Besitz der Earls of Erroll, als der zwanzigste Earl das Anwesen verkaufen musste, um finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen. Der neue Eigentümer gab irgendwann sämtliche Bemühungen, die Burg zu renovieren, auf und ließ das Dach abnehmen – vorgeblich aus Sicherheitsgründen, aber vermutlich eher deshalb, weil er sich so die Steuern dafür sparen konnte. Und ohne Dach verfiel das Gebäude nach einer Weile.«
    »Wirklich schade für so ein altes Gemäuer mit einer solchen Geschichte«, meinte Elsie. »Wissen Sie, Samuel Johnson war einmal mit seinem Biografen Mr. Boswell dort. Douglas, hast du nicht ihre Texte über Slains? Die sind wirklich sehr interessant.«
    »Aye«, sagte Dr. Weir. »Die hätte ich fast vergessen.« Er erhob sich von seinem Ledersessel, um den Raum zu

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