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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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befriedigend beantwortet werden. Schließlich sagt Ronnie: »Weiß ich nicht.«
    »Was ist mit dir, T. J.? Weißt du’s vielleicht?«
    T. J. schüttelt den Kopf.
    »Gut. Das war ehrlich. Ihr wisst’s nicht, weil ihr ihn nicht wegfahren gesehen habt, stimmt’s? Und er hat nicht wirklich gesagt, dass er irgendwohin muss, oder? Ich wette, dass Ebbie sich das ausgedacht hat.«
    T. J. windet sich unbehaglich, und Ronnie starrt Jack ehrfürchtig bewundernd an. Er hat sich soeben als Sherlock Holmes erwiesen.
    »Wisst ihr noch, wie ich mit meinem Pickup vorbeigefahren bin?« Sie nicken gemeinsam. »Tyler war mit euch zusammen.« Wieder ein Nicken. »Ihr hattet den Gehsteig vor dem Allsorts Emporium schon verlassen und wart auf der Chase Street nach Osten unterwegs – vom Fluss weg. Ich habe euch in meinem Rückspiegel beobachtet. Ebbie ist wie verrückt gestrampelt. Ihr beiden konntet fast mit ihm mithalten. Tyler, der kleiner ist als ihr, ist zurückgeblieben. Deshalb weiß ich, dass er nicht allein weggefahren ist. Er hat nur nicht mithalten können.«
    »Und er ist weit, weit zurückgeblieben«, jammert Ronnie Metzger, »und der Misherfun ist rausgekommen und hat ihn sich geschnappt.« Er bricht prompt in Tränen aus.
    Jack beugt sich nach vorn. »Habt ihr gesehen, wie’s passiert ist? Einer von euch beiden?«
    »Nee«, schluchzt Ronnie. T. J. schüttelt langsam den Kopf.
    »Ihr habt nicht gesehen, dass jemand mit Ty geredet hat, dass ein Wagen bei ihm gehalten hat, dass er in einen Laden gegangen ist oder irgendwas in dieser Art?«
    Die Jungen antworten mit einem unzusammenhängenden, fast unverständlichen Gestammel, aus dem Jack entnimmt, dass sie nichts gesehen haben.

    »Wann habt ihr gemerkt, dass er weg war?«
    T. J. öffnet den Mund, macht ihn aber wieder zu.
    »Als wir unsere Eis-Slurpees gegessen haben«, sagt Ronnie. T. J., der schrecklich angespannt wirkt, nickt zustimmend.
    Zwei weitere Fragen bringen an den Tag, dass sie ihr Wassereis vor dem 7-Eleven gegessen haben, wo sie auch Magic Cards gekauft haben, und dass sie Tylers Abwesenheit vermutlich schon nach wenigen Minuten bemerkt haben. »Ebbie hat gesagt, Ty würde uns noch mehr Karten kaufen«, fügt Ronnie hilfsbereit hinzu.
    Damit ist der Augenblick erreicht, auf den Jack gewartet hat. Worin das Geheimnis auch liegen mag … es hat sich ereignet, kurz nachdem die Jungen aus dem 7-Eleven kamen und sahen, dass Tyler noch immer nicht nachgekommen war. Und das ist allein T. J.s Geheimnis. Der Junge schwitzt praktisch Blut, während die Erwähnung der Slurpees und der Magic Cards seinen Freund auffällig beruhigt hat. Es gibt nur noch eine Frage, die Jack beiden stellen möchte. »Ebbie wollte Tyler also finden. Seid ihr alle mit den Rädern losgefahren, um ihn zu suchen, oder hat Ebbie nur einen von euch losgeschickt?«
    »Hä?«, sagt Ronnie. T. J. senkt das Kinn und verschränkt die Arme über dem Kopf, als wollte er einen Schlag abwehren. »Tyler ist irgendwohin gefahren«, sagt Ronnie. »Wir haben ihn nicht gesucht, wir sind in den Park gefahren. Um Magic Cards zu tauschen.«
    »Ich verstehe«, sagt Jack. »Vielen Dank, Ronnie. Du hast mir sehr geholfen. Ich möchte, dass du rausgehst und bei Ebbie und Officer Dulac bleibst, während ich mich kurz mit T. J. unterhalte. Das dürfte nicht länger als fünf Minuten dauern, wahrscheinlich sogar weniger.«
    »Ich kann gehen?« Auf Jacks Nicken hin steht Ronnie zögernd von seinem Stuhl auf. Als er die Tür erreicht, lässt T. J. ein leises Wimmern hören. Dann ist Ronnie fort, und T. J. wirft sich auf seinem Stuhl zurück und versucht, sich so klein wie irgend möglich zu machen, während er Jack mit Augen anstarrt, die glänzend, ausdruckslos und fast rund geworden sind.
    »T. J.«, sagt Jack, »du hast nichts zu befürchten, das verspreche ich dir.« Da er nun mit dem Jungen allein ist, der sich
dadurch für schuldig erklärt hat, dass er im Vernehmungsraum eingeschlafen ist, kommt es Jack vor allem darauf an, ihm dieses Schuldgefühl zu nehmen. Er kennt T. J.s Geheimnis, aber dieses Geheimnis ist völlig unbedeutend; es ist wertlos. »Ganz gleich, was du mir erzählst, ich werde dich nicht verhaften. Auch das ist ein Versprechen. Du hast nichts zu befürchten, mein Sohn. Tatsächlich bin ich sogar froh, dass deine Freunde und du reinkommen und uns helfen konntet, ein paar Dinge zu klären.«
    In dieser Manier spricht er drei, vier Minuten weiter, bis T. J. Renniker, bisher zum Tod durch Erschießen

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