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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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gehört.«
    »Hat er gesehen, wer dort telefoniert hat?«
    »Nein. Er war gerade hinten draußen, um eine Bierlieferung in Empfang zu nehmen.«
    »Wissen Sie bestimmt, dass Patel nicht selbst …«
    »Yeah. Er spricht mit indischem Akzent. Mit starkem Akzent. Der Kerl vorhin … Dale, Sie haben ihn selbst gehört. Der hat wie irgendwer geklungen.«
    »Worum geht’s denn?«, fragt Pam Stevens. Sie kann es sich allerdings vorstellen; das können sie alle. Ihre Frage bezieht sich auf die Details. »Was ist passiert?«
    Um alle möglichst schnell zu informieren, spielt Dale den Mitschnitt nochmals ab, diesmal über die Lautsprecher.
    In das anschließend herrschende betroffene Schweigen hinein sagt Dale: »Ich fahre zu Ed’s Eats raus. Tom, Sie kommen mit mir.«
    »Ja, Sir!«, sagt Tom Lund. Er sieht aus, als wäre ihm vor Aufregung fast schlecht.
    »Vier Streifenwagen kommen nach.« Der größte Teil von Dales Verstand ist wie gefroren; diese Verfahrenssachen gleiten Schwindel erregend übers Eis. Was Verfahren und Organisation angeht, bin ich Spitze, denkt er. Ich habe nur etwas Mühe
damit, diesen gottverdammten Psychomörder zu schnappen. »Alle paarweise besetzt. Danny, Sie und Pam im ersten. Ihr fahrt fünf Minuten nach Tom und mir ab. Genau fünf Minuten nach uns, ohne Leuchten oder Sirene. Wir wollen versuchen, diese Sache möglichst lange geheim zu halten.«
    Danny Tcheda und Pam Stevens wechseln einen Blick, nicken und sehen dann wieder Dale an. Dale merkt nicht, wie Arnold »der Verrückte Ungar« Hrabowski ihn anstarrt. Er teilt drei weitere Paare ein, zuletzt Dit Jesperson und Bobby Dulac. Bobby ist der Einzige, den er wirklich dort draußen haben will; die anderen sind nur als Rückversicherung und – Gott gebe, dass das nicht nötig sein wird – für den Ordnungsdienst da. Alle Wagen sollen in Abständen von fünf Minuten hinausfahren.
    »Lassen Sie mich mitfahren«, bettelt Arnold Hrabowski. »Kommen Sie, Boss, was sagen Sie?«
    Dale öffnet den Mund, um zu sagen, dass Arnie auf seinem Posten bleiben soll, aber dann sieht er den hoffnungsvollen Blick in diesen wässrigen braunen Augen. Selbst in seiner tiefen Verzweiflung kann Dale nicht anders, als darauf zu reagieren, wenigstens ein bisschen. Für Arnie besteht das Polizeileben allzu oft daraus, dass er auf dem Gehsteig steht, während die Parade vorbeimarschiert.
    Schöne Parade, sagt Dale sich.
    »Passen Sie auf, Arnie«, sagt er. »Sobald Sie mit allen Anrufen fertig sind, piepsen Sie Debbi an. Schaffen Sie’s, sie hier reinzuholen, können Sie zu Ed’s rauskommen.«
    Arnold nickt so eifrig, dass Dale fast lächeln muss. Der Verrückte Ungar schafft es, dass Debbi spätestens um halb zehn hier ist, vermutet er – und wenn er sie wie ein Höhlenmensch an den Haaren herschleifen muss. »Mit wem fahre ich zusammen, Dale?«
    »Sie kommen allein«, sagt Dale. »Am besten mit dem No-drugs-Wagen, okay? Aber wenn Sie hier aufstehen, Arnie, ohne dass sofort eine Ablösung Ihren Platz einnimmt, sind Sie morgen auf der Suche nach einem neuen Job.«
    »Oh, machen Sie sich deswegen keine Sorgen«, sagt Hrabowski, der in seiner Aufregung, Ungar hin oder her, mit
eindeutig schwedischem Akzent spricht. Das ist allerdings kaum überraschend, schließlich war Centralia, wo er aufgewachsen ist, früher als Swede Town bekannt.
    »Auf geht’s, Tom«, sagt Dale. »Wir schnappen uns das Zeug zur Spurensicherung und …«
    »Äh … Boss?«
    » Was, Arnie?« Gemeint ist natürlich: Was denn schon wieder?
    »Soll ich die beiden Kerle von der State Police, also Brown und Black, soll ich die beiden anrufen?«
    Danny Tcheda und Pam Stevens kichern. Tom lächelt. Dale tut nichts dergleichen. Das Herz, schon im Keller, sinkt ihm jetzt noch tiefer. Tiefgeschoss, verehrte Fahrgäste – zu den falschen Hoffnungen nach links, zu den aussichtslosen Sachen nach rechts. Letzter Halt, alles aussteigen.
    Perry Brown und Jeff Black. Die hatte er ganz vergessen, wie komisch. Brown und Black, die ihm jetzt fast hundertprozentig seinen Fall wegnehmen werden.
    »Sie sind noch draußen im Paradise Motel«, fährt der Verrückte Ungar fort, »der Kerl vom FBI ist aber nach Milwaukee zurückgefahren, glaub ich.«
    »Ich …«
    »Und die von der Bezirkspolizei«, ackert der Verrückte Ungar unverdrossen weiter. »Vergessen Sie die nicht. Wen soll ich zuerst anfordern – den Leichenbeschauer oder den Spurensicherungswagen?« Bei Letzterem handelt es sich um einen blauen Ford Econoline mit

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