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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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umbringen; was er zuerst tat, spielte keine Rolle, weil der Tod des einen auch den anderen schwächen würde. Aber …
    Diese Sache mit Gorg blieb weiter unverständlich. Um von einer Welt zur anderen zu reisen, flippte man einfach – man setzte nicht den Rand der Welt in Brand, um durch die Flammen in eine andere zu gelangen.
    Kurz vor zwölf Uhr übertönt das Dröhnen von Motorradmotoren die Stimmen aus dem Fernseher. »Äh, Mister, vielleicht gehen Sie jetzt lieber«, sagt Moon. »Das sind die …«
    »Die Thunder Five«, sagt Jack. »Ich weiß.«
    »Okay. Die Sache ist nur, dass viele meiner Gäste Schiss vor denen haben. Aber wenn man sie richtig behandelt, sind sie eigentlich ganz in Ordnung.«
    »Ich weiß. Machen Sie sich deswegen keine Sorgen.«
    »Das heißt, wenn Sie ihnen vielleicht ein Bier oder so was spendieren, werden die denken, dass Sie in Ordnung sind.«
    Jack steht von seinem Hocker auf und wendet sich dem Barmann zu. »Lester, Sie brauchen nicht nervös zu werden. Die Thunder Five kommen, um sich hier mit mir zu treffen.«
    Lester stutzt blinzelnd. Jack fällt zum ersten Mal auf, dass die Augenbrauen seines Gegenübers wie bei einem Vamp aus den Zwanzigerjahren dünne geschwungene Bogen sind. »Okay, okay. Ich lasse lieber schon mal einen Krug Kingsland einlaufen.« Er holt einen Glaskrug unter der Theke hervor, stellt ihn unter den Zapfhahn und dreht auf. Ein dicker Strahl einer bernsteingelben Flüssigkeit schießt in den Krug und bildet eine dicke Schaumschicht.
    Der Motorenlärm wird ohrenbetäubend laut, dann verstummt er plötzlich. Beezer St. Pierre kommt mit Doc, Sonny, Mouse und Kaiser Bill auf den Fersen hereingepoltert. Sie könnten brandschatzende Wikinger sein, aber Jack ist überglücklich, sie zu sehen.
    »Stinky, mach deinen Scheißfernseher aus«, röhrt Beezer. »Und wir sind nicht hergekommen, um zu trinken, also kannst du den Krug wieder in den Ausguss leeren. Wie du zapfst, ist
ohnehin nur Schaum drin. Und wenn du damit fertig bist, verdrückst du dich in die Küche zu deiner Mama. Was wir mit diesem Mann zu besprechen haben, geht dich nichts an.«
    »Okay, Beezer«, sagt Moon mit bebender Stimme. »Ich brauche nur eine Sekunde.«
    »Genau so lange hast du Zeit«, sagt Beezer.
    Beezer und die anderen reihen sich an der Theke auf, wobei einige Stinky Cheese anstarren und die anderen – etwas freundlicher – Jack ansehen. Mouse trägt sein Haar noch immer zu hintereinander aufgereihten Zöpfen geflochten und hat sich wie ein Footballspieler einen Streifen schwarzer Farbe, die Blendung verhüten soll, unter die Augen geschmiert. Kaiser Bill und Sonny haben ihre Mähnen wieder zu Pferdeschwänzen zusammengefasst. Ale und Schaum fließen aus dem Glaskrug und verschwinden im Ausguss. »Okay, Jungs!«, sagt Moon. Er zieht sich entlang der Theke zurück. Eine Tür wird geschlossen.
    Die Mitglieder der Thunder Five verteilen sich vor Jack. Die meisten haben die Arme verschränkt, sodass ihre Muskeln deutlich hervortreten.
    Jack schiebt seinen Teller von sich weg, steht auf und sagt: »Hat eigentlich einer von euch Jungs vor gestern Abend jemals was von George Potter gehört?«
     
    Von seinem Platz auf dem Rand des Billardtischs in der Nähe des Haupteingangs wendet Jack sich an Beezer und Doc, die sich auf ihren Barhockern nach vorn beugen. Kaiser Bill, der einen Finger an die Unterlippe gelegt hat, steht mit gesenktem Kopf neben Beezer. Mouse liegt auf dem anderen Billardtisch seitlich ausgestreckt und stützt den Kopf auf den Ellenbogen. Sonny, der mit finsterem Gesicht die Fäuste gegeneinander schlägt, marschiert zwischen Bar und Jukebox auf und ab.
    »Und Sie wissen bestimmt, dass er nicht Bleak House wie der Roman von Dickens gesagt hat?«, sagt Mouse.
    »Ganz bestimmt«, sagt Jack und nimmt sich nochmals vor, nicht jedes Mal überrascht zu sein, wenn einer dieser Kerle demonstriert, dass er auf dem College war. »Es war ›Black House‹.«

    »Jesses, ich glaube fast, ich …« Mouse schüttelt den Kopf.
    »Wie hat dieser Bauunternehmer gleich wieder geheißen?«, fragt Beezer.
    »Burnside. Vorname vermutlich Charles, manchmal auch als ›Chummy‹ bekannt. Vor vielen Jahren hat er noch ›Beer Stein‹ oder so ähnlich geheißen.«
    »Beerstein? Bernstein?«
    »Richtig«, sagt Jack.
    »Und Sie glauben, dass dieser Mann der Fisherman ist.«
    Jack nickt. Beezer starrt ihn an, als wollte er sein Gehirn durchleuchten.
    »Wie sicher sind Sie sich da?«
    »Zu neunundneunzig

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