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Das Schwebebahn-Komplott

Das Schwebebahn-Komplott

Titel: Das Schwebebahn-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Designerkaffeemaschine.
Selbstredend. »Nun«, murmelte er und blickte ins Leere.
»Ich habe schon seit Tagen nichts mehr von ihr gehört.
Normalerweise telefonieren wir regelmäßig. Oder wir
treffen uns auf Schloss Burg zum Waffeln essen.«
    Stefan lächelte.
»Die gute Bergische Kaffeetafel mit Dröppelminna und
Bergischen Waffeln, was?«
    »Ja.«
Peter pustete in seine Kaffeetasse, bevor er trank. »Schon
seltsam, dass meine Schwester einfach so ...
untertaucht.«
    »Sie ist nicht
untergetaucht«, stellte Stefan richtig. Er klang sicher dabei
und schob das Kinn vor.
    »Nicht?«
    »Nein, wir haben
uns gestern nicht getroffen, weil ich nachts Sendung hatte. Und
seitdem ...« Stefan blies die Luft hörbar durch die
Backen. »Jetzt ist sie weg, und auch in der Redaktion
weiß keiner, wo sie steckt. Ich dachte, du könntest mir
helfen. Ich mache mir Sorgen. Heike ist nicht der Typ, der einfach
so verschwindet. Sie meldet sich ab - auch, wenn sie nur zum Arzt
geht, um sich ein Medikament verschreiben zu
lassen.«
    »Da wäre
noch der Reiterhof in Neviges«, überlegte Peter
laut.
    Der Radiomann musterte
ihn mit fragender Miene.
    »Einmal im Monat
verbringt sie dort Reitstunden, - um abzuschalten, wie sie
sagt.« Peter lächelte versonnen. »Ich kenne ihren
Lehrer. Ein netter Typ, steht aber leider auf
Frauen.«
    »Begleitest du
mich?«
    »Wenn es hilft,
Heike zu finden, bin ich dabei. Hier werde ich im Moment ohnehin
nicht gebraucht.«
    »Schön«, fand
Stefan und leerte die Kaffeetasse. Dann erhob er sich. Auch Peter
Göbel stand auf. »Dann habe ich ja einen
Verbündeten.« 
    Den weißen
Mercedes-Kastenwagen, der seit dem frühen Morgen auf dem
Schuchardplatz unter den weit ausladenden Bäumen parkte,
registrierte keiner der zahlreichen Spaziergänger, die die
herrliche Luft am Stadtrand von Wuppertal genießen wollten.
Viele Leute kamen mit ihren Hunden, um sie im angrenzenden Wald
einmal ganz ohne Leine laufen zu lassen. Morgens die Rentner im
Jogginganzug, mittags die älteren Damen mit ihren
Rauhaardackeln und Pudeln, am Nachmittag bestimmten männerlose
Mütter mit Kleinkindern das Bild, die den lieben Kleinen mal
den grünen Wald der Konradswüste zeigen wollten, bevor
Papi von der Arbeit heimkam. Eine echte Alternative zum Spielplatz.
An diesem sonnigen Tag herrschte permanentes Kommen und Gehen, und
niemand der Spaziergänger interessierte sich für den auf
dem Parkplatz abgestellten Lieferwagen. Keiner vermutete, dass sich
den ganzen Tag über drei Männer im Laderaum aufhielten.
Über mehrere versteckte Kameras beobachteten sie die
nähere Umgebung des Naherholungsgebietes aus verschiedenen
Perspektiven. Sie verfügten über Funk und waren sich
sicher, die Spur des Schwebebahnerpressers verfolgen zu
können.          
    Heute sollte für
die Bewegung 12. April die letzte Stunde schlagen ...
    *
    Ein Schlüssel
wurde im Schloss gedreht. Sie war auf der harten Pritsche am Boden
des Kellers eingeschlafen und blinzelte verschlafen, als der
breitschultrige Mann mit Vollbart im Türrahmen erschien und
sich ihr näherte. Heike überlegte fieberhaft, woher sie
den bärtigen Hünen kannte. Irgendwo hatte sie ihn schon
mal gesehen. Er brachte ihr eine Plastikflasche Mineralwasser ohne
Kohlensäure und einen Teller voll belegter
Brötchen.
    »Essenszeit«, brummte
er und ließ sie keine Sekunde lang aus den Augen. Seine
dunklen Augen musterten sie abschätzend und
lüstern.
    »Solange ich
nicht weiß, was ich hier soll, bin ich vorsichtig. Mit
Sicherheit werde ich das Essen nicht anrühren«,
erwiderte Heike. »Möglicherweise ist der Fraß
vergiftet.«
    »Unsinn.«
Unsanft landete das kleine Tablett mit den Brötchen vor Heike
auf dem feuchtkalten Boden des Kellergewölbes. »Wir
haben dir gesagt, dass wir nichts von dir wollen. Leider bist du
zur Zeit ein wenig lästig, und deshalb haben wir dich hierher
gebracht. Eine gewisse Zeit muss vergehen, um Ruhe zu schaffen,
wenn du verstehst?«
    In Heikes Kopf rasten
die Gedanken. »Klaus Gembowsky oder die Bewegung 12.
April?«, fragte sie provozierend.
    Im Gesicht des
Hünen zuckte es. Hatte sie seinen wunden Punkt getroffen? Dann
war sie auf dem richtigen Dampfer. Jetzt hatte er sich wieder unter
Kontrolle.
    Er grinste.
»Vielleicht beides?«
    Heike zuckte
unmerklich zusammen.
    Es bestand vielleicht
doch ein Zusammenhang zwischen Klaus Gembowsky, dem toten Spielberg
und der Bewegung 12. April?
    Das konnte ja heiter
werden!
    *
    »Ich hoffe, Sie
haben unser

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