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Das Schweigen der Schwaene

Das Schweigen der Schwaene

Titel: Das Schweigen der Schwaene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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sagte Ihnen ja, dass man ihm nicht trauen kann. Wenn er Ms. Viados als Köder benutzt hat, meinen Sie, dann benutzt er Sie nicht ebenfalls? «
    »Er hat sie nicht als Köder benutzt.«
    »Warum hat er es Ihnen dann nicht erzählt? « Als sie nichts erwiderte, schüttelte er verzweifelt den Kopf. »Sie glauben ihm immer noch.«
    Sie konnte nicht glauben, dass sie derart von Nicholas hintergangen worden war. »Er würde Tania nicht in Gefahr bringen.«
    »Hat er Ihnen erzählt, was er von Nigel Simpson erfahren hat? «
    »Ja.«
    »Nein, das hat er nicht. Wenn er es hätte, wären Sie nicht so ruhig.« Er presste die Lippen zusammen, denn sie wandte sich wortlos ab. »Aber ich lasse nicht zu, dass es noch einmal passiert. Nach Ihrem Gespräch mit Ms. Viados erwarte ich Sie unten im Foyer.«
    »Warum? «
    »Ich werde Ihnen beweisen, dass Tanek nicht zu trauen ist.
    Nicht eine Minute lang.«
    Er ging den Flur hinunter, und sie sah ihm nach. Sie war wütend auf Nicholas, aber instinktiv verteidigte sie ihn. Was für eine Närrin sie doch war. Sie klammerte sich an ihr Vertrauen, als wäre es der einzige Rettungsanker, den es für sie gab, Nie zuvor hatte sie sich so allein gefühlt.
    »Sie können jetzt reingehen.« Joel stand in der offenen Zimmertür. »Aber nur für ein paar Minuten. Sie braucht Ruhe.«
    Vor den weißen Kissen sah Tania furchtbar bleich und zerbrechlich aus.
    Ihre Worte allerdings hatten nichts von der für sie typischen rauhen Herzlichkeit eingebüßt. »Sieh mich nicht so an. Mir fehlt nicht viel. Mein Knöchel wächst schon wieder zusammen.«
    »Ich nehme an, du weißt, wie leid mir die ganze Sache tut.« Nell trat an ihr Bett. »Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass so etwas passiert. Es hätte mich treffen sollen. Schließlich hatte er es auf mich abgesehen.«
    »Schmeichel dir lieber nicht allzu sehr. Vielleicht hatte er es zu Anfang auf dich abgesehen, aber dann kam er zu dem Schluss, dass ich ein ganz reizendes Opfer war.« Sie lächelte ohne jeden Humor. »Er denkt, dass ich etwas Besonderes bin. Ist das nicht nett? «
    »Wie kannst du darüber noch Witze machen? «
    Tanias Lächeln schwand. »Das ist die einzige Art, auf die ich damit zurechtkomme«, flüsterte sie. »Ich glaube, ich hatte noch nie solche Angst wie in dem Augenblick. Er kam einfach immer näher. Ich konnte nichts dagegen tun. So war es bei dir doch auch, nicht wahr? «
    Nell nickte, und hinter Tanias Augen stiegen Tränen auf. »Er hat Phil umgebracht.«
    »Ich weiß.«
    »Phil hat mich gerettet, und Maritz hat ihn umgebracht. Ich habe einmal einen dieser Horrorfilme über einen ›Schwarzen Mann‹
    gesehen, den nur seine Boshaftigkeit am Leben hielt. Egal, was geschah.« Tanias Finger umklammerten Nells Hand mit schmerzliche r Festigkeit. »Er hat einfach einen nach dem anderen umgebracht. In Sarajevo war es anders. Sie hatten keine Gesichter. Maritz hat ein Gesicht. Aber er sieht so gewöhnlich aus wie jeder andere.«
    »Ich rege dich auf. Vielleicht sollte ich gehen. Joel wird mir den Kopf abreißen, wenn es dir nach meinem Besuch schlechter geht.«
    Tania versuchte zu lächeln, aber es war nur ein kläglicher Versuch. »Ja, er ist sehr fürsorglich, nicht wahr? Vielleicht solltest du wirklich gehen. Ich bin im Augenblick keine allzu gut e Gesellschafterin. Aber melde dich mal wieder bei mir.«
    »Das verspreche ich.« Sie beugte sich vor und küsste Tania auf die Wange. »Gute Besserung.«
    Tania nickte. »Nell.«
    In der Tür wandte sie sich noch einmal um. , »Sei vorsichtig«, flüsterte Tania. »Er ist wirklich der ›Schwarze Mann‹.«
    Draußen vor der Tür wartete Tanek auf sie. »Wie geht es ihr? «
    »Nicht gut«, war Nells kühle Erwiderung. »Was hattest du denn gedacht? Um ein Haar wäre sie erstochen worden, und Phil wurde vor ihren Augen umgebracht.« Sie wandte sich zum Gehen.
    »Wo willst du hin? «
    »Jetzt? Ich brauche einen Kaffee. Der Besuch bei Tania war nicht gerade angenehm.« Sie brauchte mehr als einen Kaffee.
    Sie zitterte, doch das durfte er nicht sehen. Sie wusste, wie gut sich Nicholas auf das Ausnut zen jeder Schwäche verstand. Sie betrat das Wartezimmer und suchte in ihrem Geldbeutel nach einer Münze für den Kaffeeautomat. »Nicht, dass es dich etwas angeht.«
    »Den Teufel geht es mich nichts an.« Er warf eine
    Vierteldollarmünze in den Schlitz und beobachtete, wie die schwarze Flüssigkeit in den Pappbecher rann. »Warum hast du nicht gewartet, bis ich zurück war? Ich hätte

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