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Das Schweigen der Toten

Das Schweigen der Toten

Titel: Das Schweigen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Ritter
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Punkt neun Uhr stand sie vor der Polizeistation einem Pulk von Reportern gegenüber. Es war nicht mehr nur die
Gazette
, die sich für den Fall interessierte. Aus dem ganzen Land war die Journaille herbeigeeilt, um an dem gefundenen Fressen teilzuhaben. Während sie ein paar einleitende Floskeln von sich gab, ließ sie ihren Blick schweifen und sah Reporter des
Philadelphia Inquirer
, der
New York Times
und Vertreter fast sämtlicher Fernsehsender.
    «Ich werde Sie zunächst über die Einzelheiten des Falles informieren», sagte sie. «Anschließend können Sie mir Ihre Fragen stellen.»
    Sie holte tief Luft und fing an.
    «Gestern Abend gegen neun Uhr dreißig wurde Troy Gunzelman tot aufgefunden.»
    Sie las den Text von einem Blatt Papier ab. Lou hatte ihn eine halbe Stunde vorher getippt, nachdem Kat mit Wallace Noble gesprochen hatte.
    Der Autopsiebefund entsprach bis auf wenige kleinere Abweichungen den Ergebnissen der Untersuchung von George Winnicks Leiche. Diesmal hatte der Mörder nicht nur die Halsschlagader, sondern auch die Drosselvene aufgeschnitten, und zwar genauso, wie von Robert McNeil demonstriert. Durch die Öffnung der Halsschlagader war eine Mischung aus Formalin und Wasser gepumpt worden, allem Anschein nach in Eile, da die Lösung nicht Troys gesamten Blutkreislauf durchdrungen hatte.
    «Der Leichnam wurde in einem grob zusammengezimmerten Sarg auf dem Lake Squall treibend aufgefunden. Als Todesursache wurde starker Blutverlust attestiert. Der genaue Todeszeitpunkt konnte noch nicht ermittelt werden.»
    Während sie sprach, warf Kat immer wieder Blicke in die Menge, in der sich auch Martin Swan befand. Er war bei ihr endgültig unten durch, nachdem er dem Mörder in seinem jüngsten Artikel diesen dümmlichen Spitznamen verpasst hatte: Meister Tod.
    Immer schnell zur Stelle, wenn es Sensationen zu vermelden gab, hatten die Fernsehsender diesen Spitznamen aufgegriffen, und als Kat die Fragerunde eröffnete, machte sie sich darauf gefasst, diesen Namen kommentieren zu müssen.
    Dutzende von Händen schnellten in die Höhe. Manche Reporter posaunten ihre Fragen gleich lauthals heraus. Martin gehörte zu den lautesten. Normalerweise hätte Kat ihm einen Heimvorteil eingeräumt und ihn als Ersten zu Wort kommen lassen. Aber weil sie sauer auf ihn war, zeigte sie auf eine Frau, die sich als Korrespondentin eines TV -Senders aus Philadelphia vorstellte.
    «Glauben Sie, Meister Tod ist verantwortlich für beide Morde, die an Troy Gunzelman und George Winnick?»
    Kat nickte ernst. «Wir haben Grund zu der Annahme, dass der Mörder von Troy Gunzelman vor vier Monaten auch George Winnick getötet hat.»
    Martin fuchtelte mit der Hand in der Luft herum wie ein Drittklässler. Kat ignorierte ihn und nickte dem Reporter neben ihm zu, einem geschniegelten Typen von CNN .
    «Gibt es, von den Verbrechen abgesehen, irgendeine andere Verbindung zwischen Troy und George?», fragte er.
    «Troy hat früher während der Sommerferien auf George Winnicks Farm gearbeitet. Ansonsten hatten beide nur wenig miteinander zu tun.»
    Der CNN -Mann hakte nach: «Warum hatte es der Täter dann ausgerechnet auf diese beiden Personen abgesehen?»
    «Gute Frage», erwiderte Kat. «Ich wünschte, ich würde die Antwort kennen.»
    Vom hinteren Rand der Menge drängte ein bleichgesichtiger Mann nach vorn, der alle anderen überragte. Es war Henry.
    Er hatte am Morgen ein zweites tragbares Faxgerät in die Polizeistation gebracht. Es hatte sich erübrigt, auch in diesem Fall zu prüfen, ob damit die Todesnachricht gefaxt worden war. Daran bestand überhaupt kein Zweifel. Es handelte sich sogar um das gleiche Modell, und auch bei diesem Gerät war die Seriennummer auf der Unterseite unkenntlich gemacht worden.
    Warum der Mörder es vor Henrys Tür abgestellt hatte, blieb ein Rätsel, und während Henry immer noch keine Bedenken zu haben schien, machte sich Kat große Sorgen um ihn. Der Täter verwickelte ihn in seine Verbrechen, und Kat wollte wissen, warum.
    Henry hatte es bis an den Rand des Podiums geschafft, auf dem sie stand, und nickte ihr aufmunternd zu.
    «Trifft es zu, dass beide Morde angekündigt worden sind?»
    Die Frage kam irgendwo aus den vorderen Reihen auf der anderen Seite. Kat erkannte die Stimme auf Anhieb.
    «Wo haben Sie das denn aufgeschnappt, Martin?»
    Martin Swan grinste selbstzufrieden. «Trifft es zu, ja oder nein?»
    Kat konnte sich nicht erklären, wie er dahintergekommen war. Aber das zählte jetzt ohnehin

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