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Das Schweigen des Glücks

Das Schweigen des Glücks

Titel: Das Schweigen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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und waren mit dem Essen halb fertig, als Melissa ihre Bombe platzen ließ. Denise spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss, doch Melissa fuhr ganz sachlich fort:
    »Ich meine, sie ist ein Schatz, Taylor. Außerdem intelligent. Eine wie sie findest du nicht jeden Tag.«
    Obwohl das alles scherzhaft gesagt war, wurde Taylor ganz starr.
    »Ich habe noch nicht darüber nachgedacht«, sagte er fast defensiv, worauf Melissa sich vorbeugte, seinen Arm tätschelte und laut lachte.
    »Ich erwarte keine Antwort, Taylor – es war nur ein Scherz. Ich wollte deinen Gesichtsausdruck sehen. Deine Augen waren groß wie Untertassen.«
    »Das lag daran, dass ich mich verschluckt habe.«
    Sie sah ihn an.
    »Entschuldigung. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen. Du machst es einem aber auch leicht. Genau wie Bozo hier.«
    »Sprichst du von mir, Liebling?«
    Mitch mischte sich ein, um Taylor aus seiner offensichtlichen Verlegenheit zu helfen.
    »Wer nennt dich denn noch Bozo?«
    »Außer dir – und meinen drei anderen Frauen natürlich – eigentlich keiner.«
    »Hmm«, sagte sie, »zum Glück. Sonst würde ich vielleicht eifersüchtig.«
    Melissa gab ihrem Mann einen kleinen Kuss auf die Wange.
    »Sind sie immer so miteinander?«, flüsterte Denise Taylor zu und hoffte inständig, er würde nicht denken, dass sie Melissa zu der Frage aufgestachelt hatte.
    »Seit ich sie kenne«, sagte Taylor, aber es war deutlich, dass seine Gedanken woanders waren.
    »He, keine Gespräche hinter unserem Rücken«, sagte Melissa. Sie wandte sich Denise zu und brachte die Unterhaltung auf sicheres Terrain. »Erzähl mir von Atlanta – ich war da noch nie… «
    Denise atmtete tief ein, während Melissa ihr mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln in die Augen sah und so unauffällig zwinkerte, dass weder Mitch noch Taylor es bemerkten.
    Während Melissa und Denise sich die nächste Stunde unterhielten und Mitch gelegentlich eine Bemerkung einfließen ließ, sagte Taylor – wie Denise feststellte – kaum ein Wort.
    »Ich fange dich!«, rief Mitch und rannte durch den Garten hinter Jud her, dessen schrille Schreie eine Mischung aus Begeisterung und Angst verrieten.
    »Du bist gleich da! Renn!«, brüllte Taylor. Jud senkte den Kopf und sauste weiter, während Mitch hinter ihm langsamer wurde und aufgab. Jud erreichte das Mal und war bei den anderen.
    Es war eine Stunde nach dem Essen, die Sonne war untergegangen und Mitch und Taylor spielten mit den Jungen vor dem Haus Fangen. Mitch hatte die Hände in die Hüften gestützt und betrachtete die fünf Jungen, während er schwer nach Atem rang. Sie standen alle nah beieinander.
    »Du kriegst mich nicht, Daddy!«, rief Cameron herausfordernd. Er hatte die Daumen in die Ohren gesteckt und wackelte mit den Fingern.
    »Fang mich doch, Daddy… «, stimmte sein jüngerer Bruder Will ein.
    »Dann müsst ihr vom Mal weg«, sagte Mitch. Er beugte sich vornüber und stützte die Hände auf die Knie.
    Cameron und Will erkannten den Moment der Schwäche und stürzten plötzlich in entgegengesetzte Richtungen davon.
    »Komm doch, Daddy!«, rief Will ausgelassen.
    »Also gut, ihr wollt es ja so!«, sagte Mitch und zeigte sich bereit, die Herausforderung anzunehmen. Mitch trottete auf Will zu, an Taylor und Kyle vorbei, die auf dem Mal in Sicherheit blieben.
    »Renn, Daddy, renn!«, lockte Will, denn er wusste, dass er flink genug war, um seinem Vater zu entkommen. Mitch jagte beide Söhne und änderte die Laufrichtung je nachdem, wo sie waren. Kyle hatte eine Weile gebraucht, um das Spiel zu verstehen, doch dann rannte er auch mit den anderen Kindern und schrie mit ihnen um die Wette, während Mitch hinter ihnen herjagte. Nachdem Mitch ohne Erfolg versucht hatte, eins der Kinder zu fangen, rannte er auf Taylor zu.«
    »Ich brauch mal 'ne kleine Pause«, keuchte Mitch ganz außer Atem.
    Taylor rannte zur anderen Seite und war außer Reichweite.
    »Dann musst du mich erst fangen, mein Freund.« Taylor ließ ihn noch ein paar Minuten leiden, bis Mitch fast grün im Gesicht war. Dann wurde er so langsam, dass Mitch ihn fangen konnte. Mitch beugte sich wieder vornüber und versuchte, zu Atem zu kommen.
    »Sie sind schneller, als sie aussehen«, sagte Mitch aufrichtig, »und sie wechseln die Richtung wie kleine Kaninchen.«
    »Das sieht nur so aus, wenn man so alt ist wie du«, erwiderte Taylor, »aber wenn du Recht hast, dann fange ich eben dich.«
    »Wenn du glaubst, dass ich noch einmal vom Mal weggehe, dann

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