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Das Schweigen des Glücks

Das Schweigen des Glücks

Titel: Das Schweigen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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ganzen Tag draußen, und wenn wir ins Motel zurückkamen, war ich ziemlich geschafft. Bist du deswegen böse?«
    Ohne zu antworten, fuhr Denise fort:
    »Warum hast du deiner Mutter gesagt, du würdest den Tag hier verbringen, wenn du das gar nicht vorhattest?«
    »Warum fragst du mich so aus? Ich bin doch gekommen – was meinst du, was das hier ist?«
    Denise atmete scharf aus. »Taylor, was ist mit dir los?«
    »Wie meinst du das?«
    »Du weißt, was ich meine.«
    »Nein, das weiß ich nicht. Hör zu – ich bin gestern zurückgekommen und war ziemlich erledigt und heute Morgen musste ich mich um verschiedene Dinge kümmern. Warum machst so viel Wind darum?«
    »Ich mache keinen Wind darum… «
    »Und ob. Wenn du mich hier nicht mehr willst, dann sag es nur, dann setze ich mich in meinen Truck und bin weg.«
    »Es ist nicht so, dass ich dich nicht hier haben will, Taylor. Ich weiß nur nicht, warum du dich so verhältst.« »Wie verhalte ich mich denn?«
    Denise seufzte und versuchte, die richtigen Worte zu finden.
    »Ich weiß auch nicht, Taylor… es ist nicht so leicht zu erklären. Es fühlt sich so an, als wärst du nicht mehr sicher, was du willst. Was uns angeht, meine ich.«
    Taylors Gesichtsausdruck veränderte sich nicht.
    »Wie kommst du nur darauf? Was – hast du wieder mit Melissa gesprochen?«
    »Nein. Melissa hat hiermit gar nichts zu tun«, sagte sie. Sie war frustriert und ein bisschen verärgert. »Es ist nur so – du hast dich verändert und ich weiß nicht mehr, was in dir vorgeht.«
    »Nur, weil ich nicht angerufen habe? Das habe ich schon erklärt.«
    Er trat näher an sie heran, sein Ausdruck wurde zärtlicher. »Es war einfach keine Zeit, mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    Sie wusste nicht, ob sie ihm glauben sollte, und zögerte. In dem Moment kam Kyle – als spürte er die Spannungen – durch die Fliegentür.
    »Kom rein«, sagte er.
    Einen Moment lang standen sie beide da und rührten sich nicht.
    »Kom jess«, beharrte Kyle und zupfte Denise am Hemd.
    Denise sah zu ihm hinab und zwang sich zu einem Lächeln, dann sah sie wieder auf. Taylor grinste und gab sich Mühe, das Eis zu brechen.
    »Wenn du mich reinlässt, habe ich eine Überraschung für dich.«
    Sie dachte darüber nach und verschränkte die Arme. Hinter Taylor saß ein Blauhäher auf einem Zaunpfahl und rief. Kyle sah sie erwartungsvoll an.
    »Was ist das für eine Überraschung?«, fragte sie schließlich und ließ sich erweichen.
    »Sie ist im Truck. Ich hole sie eben.«
    Taylor trat zurück. Er sah sie genau an und verstand, dass ihre Frage bedeutete, er könne bleiben. Bevor sie es sich anders überlegen konnte, winkte er Kyle zu sich. »Komm, du kannst mir helfen.«
    Als sie sich auf den Weg zum Truck machten, sah Denise ihnen hinterher und die Gefühle in ihr lagen im Widerstreit. Auch diesmal schienen seine Erklärungen plausibel, wie schon in den zwei Wochen davor. Und auch diesmal war er so gut zu Kyle.
    Warum glaubte sie ihm also nicht?
    Nachdem Kyle an dem Abend ins Bett gegangen war, saßen Denise und Taylor zusammen auf dem Sofa im Wohnzimmer.
    »Wie hat dir meine Überraschung gefallen?«
    »Sie war köstlich. Aber du musstest nicht noch meine Gefriertruhe auffüllen.«
    »Na ja, meine war schon voll.«
    »Deine Mutter hätte vielleicht auch gern was gehabt.«
    Taylor zuckte mit den Schultern. »Ihre ist auch voll.«
    »Wie oft gehst du denn zur Jagd?«
    »So oft ich kann.«
    Vor dem Essen hatten Taylor und Kyle im Garten Fangen gespielt, dann hatte Taylor das Essen gekocht, oder vielmehr einen Teil davon. Zusätzlich zu dem Wild hatte er Kartoffelsalat und weiße Bohnen in Tomatensoße aus dem Supermarkt mitgebracht. Jetzt entspannten sie sich und Denise fühlte sich zum ersten Mal seit zwei Wochen wieder wohler. Die einzige Lichtquelle im Zimmer war eine kleine Lampe in der Ecke und im Hintergrund spielte leise das Radio.
    »Wann gehst du mit Kyle zu dem Baseball-Spiel?«
    »Ich dachte, am Samstag, wenn dir das recht ist. In Norfolk ist am Samstag ein Spiel.«
    »Oh, das ist sein Geburtstag«, sagte sie enttäuscht. »Ich wollte eigentlich eine kleine Party für ihn ausrichten.«
    »Wann soll denn die Party stattfinden?«
    »So gegen Mittag wahrscheinlich. Ich muss ja trotzdem abends arbeiten.«
    »Das Spiel fängt um sieben an. Wie wäre es, wenn ich mit Kyle zum Spiel gehe, während du bei der Arbeit bist?«
    »Aber ich würde auch gern zu dem Spiel gehen.«
    »Ach, gönn uns doch einen Männerabend. Das

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