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Das Schweigen des Glücks

Das Schweigen des Glücks

Titel: Das Schweigen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Benommenheit gerissen worden, und kehrte um, zu dem Mann zurück. In dem Moment explodierte die Welt um ihn herum in ein Flammenmeer und er wäre beinahe gestürzt.
    Die Feuersbrunst schloss sich um ihn, als er zu der Fensteröffnung wankte. Blind stürzte er sich hindurch, sein Schutzanzug stand in Flammen. Dann spürte er nur noch, wie sein Körper auf dem Boden aufprallte, ein Schrei der Verzweiflung erstarb auf seinen Lippen.

Kapitel 24
    N ur einer starb in jener Nacht zum Montag.
    Sechs Menschen waren verletzt, darunter Taylor, und alle wurden ins Krankenhaus gebracht und dort behandelt. Drei konnten noch in derselben Nacht entlassen werden. Zwei der Männer, die noch bleiben mussten, hatte Taylor mit in Sicherheit gezerrt – sobald der Hubschrauber eintraf, würden sie in die Spezialabteilung für Verbrennungen der Duke University in Durham überführt werden.
    Taylor lag allein in der Dunkelheit seines Krankenhauszimmers, seine Gedanken waren bei dem Mann, den er liegen lassen musste, der umgekommen war. Er lag auf dem Rücken, hatte ein Auge dick verbunden und starrte mit dem anderen an die Decke, als seine Mutter kam.
    Sie saß eine Stunde lange neben ihm, dann ließ sie ihn mit seinen Gedanken allein.
    Taylor McAden hatte nicht gesprochen.
    Denise kam am Dienstag zu Beginn der Besuchsstunde. Als sie eintraf, sah Judy auf; ihre Augen waren rot vor Erschöpfung. Da Judy sie angerufen hatte, war Denise sofort gekommen, Kyle war auch dabei. Judy nahm Kyle bei der Hand und ging mit ihm aus dem Zimmer.
    Denise trat ein und setzte sich auf den Stuhl, auf dem Judy gesessen hatte. Taylor wandte den Kopf ab. »Es tut mir Leid wegen Mitch«, sagte sie leise.
    Die Beerdigung sollte drei Tage später, am Freitag, stattfinden. Taylor war am Donnerstag aus dem Krankenhaus entlassen worden und ging auf direktem Weg zu Melissa.
    Melissa war nicht in Edenton aufgewachsen; ihre Familie lebte in Rocky Mount und war jetzt nach Edenton gekommen. Deshalb war das Haus voller Menschen, die Taylor nur wenige Male gesehen hatte: bei der Hochzeit, bei den Kindstaufen und bei verschiedenen Besuchen. Die Angehörigen von Mitch, die in Edenton lebten, kamen auch, aber sie gingen abends wieder nach Hause.
    Die Tür stand offen, als Taylor hereinkam und sich nach Melissa umsah.
    Sobald er sie auf der anderen Seite des Wohnzimmers entdeckte, brannten ihm die Augen und er ging auf sie zu. Sie stand bei dem gerahmten Familienfoto und redete mit ihrer Schwester und ihrem Schwager. Sobald sie ihn erblickte, brach sie das Gespräch ab und kam auf ihn zu. Als sie voreinander standen, schlang er die Arme um sie, legte den Kopf an ihre Schulter und fing an zu weinen.
    »Es tut mir so Leid«, sagte er, »es tut mir so unendlich Leid.«
    Er konnte immer nur das Gleiche sagen. Auch Melissa fing an zu weinen. Die anderen Familienmitglieder überließen sie ihrem Kummer.
    »Ich habe es versucht, Melissa… ich habe es versucht. Ich wusste nicht, dass es Mitch war… «
    Melissa konnte nicht sprechen, sie hatte von Joe gehört, wie es geschehen war.
    »Es ging nicht… «, würgte er heraus, bevor ein Weinkrampf ihn schüttelte.
    So hielten sie sich eine lange Zeit.
    Eine Stunde später ging er wieder; er hatte mit niemandem sonst gesprochen.
    Die Beerdigungsfeier wurde auf dem Cypress Park Cemetery gehalten und viele Menschen kamen. Alle Feuerwehrleute der umliegenden drei Bezirke sowie alle Polizisten und State Trooper waren erschienen, ebenso wie die Familienangehörigen und Freunde. So viele Trauergäste hatte es in Edenton noch nie gegeben. Mitch war in Edenton aufgewachsen und durch die Eisenwarenhandlung war er eine stadtbekannte Persönlichkeit, deshalb kamen fast alle Einwohner und gaben ihm das letzte Geleit.
    Melissa und ihre vier Kinder saßen in der ersten Reihe und weinten.
    Der Pfarrer hielt eine kurze Ansprache, dann las er den dreiundzwanzigsten Psalm. Anschließend trat er vom Pult weg und gab Freunden und Familienmitgliedern die Gelegenheit, ein paar Worte zu sagen.
    Joe, der Erste Feuerwehrmann, trat vor und sprach von der Hingabe, mit der Mitch Feuerwehrmann gewesen war, von der Tapferkeit, die er gezeigt hatte, und von der Achtung, die er immer für Mitch bewahren würde. Als er fertig war, kam Taylor nach vorn.
    »Mitch war wie ein Bruder für mich«, sagte er mit bebender Stimme und gesenkten Augen. »Wir sind zusammen aufgewachsen und alle guten Erinnerungen aus dieser Zeit schließen ihn mit ein. Ich erinnere mich, einmal, mit

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