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Das Schweigen des Glücks

Das Schweigen des Glücks

Titel: Das Schweigen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Einzige, was ihr einfiel.
    »Sie werden ihn finden, Denise.«
    Erst dachte Judy, Denise hätte sie nicht gehört, aber dann sah sie, wie ihr Kinn zu zittern anfing und ihre Augen sich mit Tränen füllten. Denise lag ganz still. Sie schien ihre Gefühle zurückzuhalten, als wollte sie nicht, dass jemand sie so sah, und das machte es irgendwie schlimmer.
    Obwohl Judy nicht wusste, wie Denise reagieren würde, gab sie ihrem mütterlichen Impuls nach, trat näher heran und setzte sich nach einem kurzen Zögern. Denise schien es nicht zu bemerken. Judy beobachtete sie still.
    Was habe ich nur gedacht? Dass ich helfen könnte? Was kann ich schon tun? Vielleicht hätte ich nicht kommen sollen… Sie braucht mich hier nicht. Wenn sie noch einmal sagt, ich soll gehen, dann gehe ich…
    Ihre Gedanken wurden von einer Stimme unterbrochen, die so leise war, dass Judy sie kaum hörte.
    »Und wenn nicht?«
    Judy nahm ihre Hand und drückte sie. »Sie werden ihn finden.«
    Denise atmete tief und stockend ein, als wollte sie Stärke aus einer versteckten Reserve ziehen. Langsam drehte sie den Kopf und sah Judy mit rot geschwollenen Augen an. »Ich weiß nicht einmal, ob sie immer noch suchen…«
    Aus der Nähe erkannte Judy die Ähnlichkeit zwischen Denise und ihrer Mutter – oder vielmehr, ihrer Mutter in Jugendjahren. Sie hätten Schwestern sein können; Judy wunderte sich, dass ihr das in der Bibliothek nicht aufgefallen war. Doch der Gedanke wurde rasch verdrängt von dem, was Denise gesagt hatte. Unsicher, ob sie richtig gehört hatte, legte Judy die Stirn in Falten.
    »Was meinen Sie damit? Meinen Sie, dass niemand Ihnen Bescheid sagt, was da draußen geschieht?«
    Obwohl Denise sie ansah, schien sie weit entfernt, in einer Art Schwebezustand.
    »Seit sie mich in den Krankenwagen gesteckt haben, habe ich nichts mehr gehört.«
    »Gar nichts?«
    Denise schüttelte langsam den Kopf.
    Sofort sah Judy sich nach dem Telefon um und stand vom Bett auf. Ihr Selbstvertrauen war in dem Moment wiederhergestellt, als sie merkte, dass sie etwas tun konnte. Das musste der Grund gewesen sein für ihren Drang hierher zu kommen.
Sie haben der Mutter nichts gesagt? Unmöglich! Nicht nur das, sondern auch… gefühllos. Sicherlich eine Gedankenlosigkeit, aber dennoch – gefühllos.
    Judy saß auf dem Stuhl neben dem kleinen Tisch in der Ecke des Zimmers und nahm den Hörer in die Hand. Sie wählte eine Nummer und war mit der Polizeiwache in Edenton verbunden. Denise riss die Augen auf, als sie merkte, was Judy tat.
    »Hier ist Judy McAden, ich bin bei Denise Holton im Krankenhaus… Ich rufe an, weil ich wissen möchte, wie es bei der Suche aussieht… nein… nein… Ich weiß, es ist viel los, aber ich muss mit Mike Harris sprechen… Sagen Sie ihm, er soll aufnehmen. Sagen Sie ihm, Judy will ihn sprechen. Es ist wichtig… «
    Sie legte die Hand über die Muschel und sagte zu Denise: »Ich kenne Mike seit Jahren – er ist der Captain. Vielleicht weiß er etwas.«
    Ein Klicken sagte ihr, dass die Verbindung am anderen Ende hergestellt war.
    »Hallo, Mike… nein, bei mir ist alles in Ordnung, aber deswegen rufe ich nicht an. Ich bin hier bei Denise Holton, deren Junge im Sumpfland verschwunden ist. Ich bin im Krankenhaus und anscheinend hat ihr niemand gesagt, wie es mit der Suche steht… Ich weiß, alles geht drunter und drüber, aber sie muss wissen, was los ist… Ich verstehe… aha… ach so, danke… «
    Nachdem sie aufgelegt hatte, schüttelte sie den Kopf und sprach mit Denise, während sie eine neue Nummer wählte. »Er hat nichts gehört, aber es sind nicht seine Leute, die die Suche leiten, weil es außerhalb der Bezirksgrenze ist. Ich probier's mal mit der Feuerwehrwache.«
    Wieder musste sie sich durchfragen, bevor sie jemanden erreichte, der zuständig war. Dann, nach ein paar Minuten, nahm ihre Stimme den Ton einer Mutter an, die ihr Kind zurechtweist: »… Ich verstehe… also, kannst du jemanden, der bei der Suche ist, über Funk erreichen? Ich bin hier bei der Mutter und die hat ein Recht zu wissen, was los ist. Ich kann es nicht fassen, dass ihr sie nicht auf dem Laufenden haltet. Wie würdest du es denn finden, wenn Linda hier wäre und Tommy wäre verschwunden?… Es ist mir gleichgültig, wie viel bei euch los ist. Das ist einfach keine Entschuldigung. Ich kann nicht glauben, dass ihr daran nicht gedacht habt… Nein, ich möchte lieber nicht zurückrufen. Ich würde lieber am Apparat bleiben, während du über

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