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Das Schweigen des Glücks

Das Schweigen des Glücks

Titel: Das Schweigen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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anfängt, mag er nicht mehr aufhören.«
    »Das habe ich schon gemerkt.«
    Denise rief Kyle zu: »Okay, mein Süßer, das letzte Mal.«
    Kyle wusste, was das bedeutete, und betrachtete den Ball aufmerksam, bevor er ihn warf. Der Ball flog nach rechts, so dass Taylor nicht rankam, rollte über das Gras und blieb kurz vor Denise liegen, die ihn aufhob. Kyle kam auf sie zu.
    »Das war's? Keine Widerrede?«, fragte Taylor und war offenbar beeindruckt von Kyles Gutmütigkeit.
    »Nein, in der Hinsicht ist er völlig unproblematisch.«
    Als Kyle bei ihr war, nahm sie ihn auf den Arm und drückte ihn. »Hat es Spaß gemacht, das Ballspielen?«
    »Ja«, sagte Kyle glücklich.
    »Möchtest du zur Rutsche gehen?«, fragte sie.
    Kyle nickte und sie setzte ihn wieder ab. Er drehte sich um und lief zum Spielplatz hinüber.
    Als sie allein waren, sah Denise Taylor an.
    »Das war sehr freundlich von dir, aber du hättest nicht die ganze Zeit mit ihm spielen müssen.«
    »Ich weiß, aber ich wollte es. Es macht Spaß mit ihm.«
    Sie lächelte dankbar und dachte, wie selten sie doch so etwas über ihren Sohn hörte. »Das Essen ist fertig, falls du Hunger hast«, sagte sie.
    »Hunger habe ich keinen besonderen, aber ich würde gern mein Bier weitertrinken.«
    Taylor und Denise gingen auf den Tisch neben dem Spielplatz zu, auf dem seine Dose noch stand. Taylor nahm sie und trank in großen Schlucken. Der Winkel, in dem er die Dose hielt, zeigte ihr, dass sie noch fast voll war. Sie sah, wie ihm die Schweißtropfen über die Wangen liefen. Seine dunklen Haare lugten unter der Mütze hervor und kringelten sich leicht und sein Hemd klebte ihm an der Brust. Ihr Sohn hatte ihn auf Trab gehalten.
    »Magst du dich nicht hinsetzen?«
    »Gern.«
    Inzwischen hatte sich Kyle von der Rutsche ab- und dem Klettergerüst zugewandt. Er kletterte hinauf, reckte seine Arme in die Höhe und fing an, sich an dem waagerechten Balken entlangzuhangeln.
    »Mani, duttma!« rief er plötzlich.
    Denise drehte sich um und sah zu, wie Kyle sich von dem Balken fallen ließ, einen knappen Meter tief, und im Sand landete. Er stand schnell auf, strich sich den Sand von den Knien und grinste über das ganze Gesicht.
    »Pass schön auf, ja!«, rief sie ihm zu.
    »Ea sprin«, sagte Kyle darauf.
    »Du bist gesprungen.«
    »Ea sprun«, sagte Kyle.
    Während Denise ihrem Sohn aufmerksam zusah, beobachtete Taylor, wie sich ihre Brust bei jedem Atemzug hob und senkte und sie ein Bein über das andere schlug. Irgendwie kam ihm diese Bewegung sehr sinnlich vor.
    Als sie sich ihm wieder zuwandte, schnitt er ganz bewusst ein unverfängliches Thema an.
    »Du hast also die anderen kennen gelernt?«, fragte er.
    »Ja«, sagte sie. »Sie scheinen alle sehr nett zu sein.«
    »Das sind sie auch. Die meisten kenne ich, seit ich klein bin.«
    »Ich mag deine Mutter. Sie ist wie eine Freundin zu mir.«
    »Sie ist sehr lieb.«
    Die nächsten Minuten verbrachten sie damit, Kyle dabei zu beobachten, wie er alle Geräte auf dem Spielplatz ausprobierte: Er rutschte, kletterte, sprang, und kroch und schien einen unerschöpflichen Energievorrat zu haben.
    Trotz der Feuchtigkeit und der Wärme ließ er nicht einen Moment nach.
    »Ich könnte jetzt einen Burger vertragen«, sagte Taylor. »Ich nehme an, du hast schon gegessen.«
    Denise warf einen zerstreuten Blick auf ihre Uhr.
    »Nein, das nicht, aber wir können nicht bleiben. Ich arbeite heute Abend.«
    »Du willst schon gehen?«
    »In ein paar Minuten. Es ist fast fünf und ich muss Kyle noch etwas zu essen machen und mich für die Arbeit umziehen.«
    »Er kann hier essen – es ist reichlich da.«
    »Kyle isst keine Hotdogs oder Pommes frites. Er ist ein bisschen schwierig, was das angeht.«
    Taylor nickte. Eine Weile lang hing er seinen Gedanken nach. Schließlich fragte er: »Kann ich dich nach Hause fahren?«
    »Wir sind mit den Fahrrädern hier.«
    Taylor nickte.
    »Ich weiß.«
    Kaum hatte er das gesagt, wusste sie, dass dies ein bedeutender Moment für sie beide war. Sie war nicht darauf angewiesen, dass er sie nach Hause fuhr, und das wusste er. Er hatte sie gefragt, obwohl Freunde und Essen ein paar Schritte weiter auf ihn warteten. Ganz offensichtlich wünschte er sich, dass sie annehmen würde; das sah sie an seinem Gesichtsausdruck. Anders als sein Angebot, ihr die Einkäufe nach Hause zu fahren, hatte diese Frage weniger mit seiner Hilfsbereitschaft zu tun, als vielmehr mit dem, was sich zwischen ihnen anbahnte.
    Es wäre ein

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