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Das Schweigen des Glücks

Das Schweigen des Glücks

Titel: Das Schweigen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Umgebung – überall liefen Kinder umher, alle waren sommerlich gekleidet, die Menschen lachten und scherzten – machte es ihr möglich, ganz entspannt zu sein. Es war wie ein Wiedersehensfest, bei dem jeder ohne Ausnahme willkommen war.
    In der nächsten halben Stunde wurde sie einem guten Dutzend Paare vorgestellt, die fast alle, wie Judy gesagt hatte, Kinder hatten. Namen wurden in rascher Folge genannt – die eigenen und die der Kinder –, so dass sie sich unmöglich alle merken konnte, obwohl sie sich Mühe gab, sich die Namen derjenigen zu merken, die etwa gleichaltrig waren.
    Das Essen für die Kinder war als Nächstes dran, und als die Hot Dogs vom Grill genommen wurden, kamen die Kinder aus allen Richtungen zu den Tischen gelaufen.
    Kyle kam natürlich nicht mit den anderen Kindern zum Tisch, aber seltsamerweise sah Denise auch Taylor nicht. Seit er zum Spielplatz gegangen war, hatte sie ihn aus den Augen verloren und jetzt ließ sie ihren Blick rasch über die Menge gleiten, weil sie dachte, vielleicht habe er sich, von ihr unbemerkt, wieder dazugesellt. Sie konnte ihn nirgendwo entdecken.
    Neugierig blickte sie zum Spielplatz hinüber und da sah sie die beiden; sie standen sich mit ein paar Metern Abstand gegenüber. Als Denise begriff, was sie machten, stockte ihr der Atem.
    Fast konnte sie es nicht glauben. Sie schloss einen Moment lang die Augen und machte sie dann wieder auf.
    Fassungslos sah sie zu, wie Taylor sanft den Ball in Kyles Richtung warf. Kyle hatte die Arme ausgestreckt und die Unterarme zusammengepresst. Er rührte sich nicht vom Fleck, als der Ball durch die Luft geflogen kam, aber wie durch ein Wunder landete der Ball genau in seinen kleinen Händen.
    Denise kam aus dem Staunen nicht wieder heraus. Taylor McAden spielte mit ihrem Sohn Ball.
    Kyles letzter Wurf verfehlte sein Ziel – wie viele davor auch schon – und Taylor hechtete dem Ball vergeblich hinterher. Als er sich bückte, um ihn aufzuheben, sah er Denise auf sich zukommen.
    »Oh, hallo«, sagte er beiläufig, »wir spielen Ball.« »Spielt ihr schon die ganze Zeit?«, fragte sie und konnte ihr Erstaunen nicht verbergen. Kyle hatte zuvor nie Lust gehabt, Ball zu spielen. Sie hatte immer wieder versucht, sein Interesse zu wecken, aber er war nicht dazu zu bewegen gewesen. Ihr Erstaunen bezog sich allerdings nicht nur auf Kyle, es erstreckte sich auch auf Taylor. Es war das erste Mal, dass sich jemand Zeit genommen hatte, Kyle etwas Neues beizubringen, etwas, das andere Kinder auch machten.
    Er spielte mit Kyle. Mit Kyle spielte sonst niemand. Taylor nickte. »Mehr oder weniger. Es scheint ihm Spaß zu machen.«
    In dem Moment sah Kyle sie und winkte ihr zu. »Haoo, Mani«, rief er.
    »Macht es dir Spaß?«, fragte sie.
    »Ea wirf«, sagte er aufgeregt.
    Denise musste lächeln. »Das sehe ich. Das war ein guter Wurf.«
    »Ea wirf«, sagte Kyle wieder und stimmte ihr zu.
    Taylor schob den Schirm seiner Mütze zurück. »Er hat ganz schön Kraft«, sagte er, als wollte er erklären, warum er Kyles Ball nicht gefangen hatte.
    Denise sah ihn wortlos an.
    »Wie hast du ihn dazu bewegen können?«
    »Wozu? Zum Ballspielen?«
    Er war sich des Durchbruchs, den er geschafft hatte, offensichtlich nicht bewusst und zuckte mit den Schultern. »Eigentlich war es seine Idee. Als er seine Limonade getrunken hatte, warf er mir den Ball zu. Da habe ich ihn zurückgeworfen und ihm gezeigt, wie man fangen kann. Er hat es ziemlich schnell rausgehabt.«
    »Du wirf«, rief Kyle ungeduldig. Er hielt seine Arme wieder ausgestreckt.
    Taylor schaute sie an, um sich zu versichern, ob sie einverstanden war.
    »Mach nur«, sagte Denise. »Ich muss mir das noch mal ansehen.«
    Taylor stellte sich wieder zwei Meter vor Kyle auf.
    »Bist du so weit?«, fragte Taylor.
    Kyle war voll konzentriert und antwortete nicht. Denise verschränkte in nervöser Erwartung die Arme.
    »Hier kommt er«, sagte er und warf den Ball. Der landete auf Kyles Handgelenken, hüpfte wie ein Pinball auf seine Brust zu und fiel dann zu Boden. Kyle hob ihn sofort auf, fixierte sein Ziel und warf den Ball. Diesmal stimmte die Richtung und Taylor konnte ihn fangen, ohne sich von der Stelle zu bewegen.
    »Gut gemacht«, sagte Taylor rasch.
    Der Ball ging noch ein paar Mal hin und her, bevor Denise wieder sprach.
    »Möchtest du mal Pause machen?«, fragte sie.
    »Wenn er eine machen möchte«, sagte Taylor.
    »Oh, er könnte noch eine Weile weitermachen. Wenn er so etwas erst mal

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