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Das Schweigen des Glücks

Das Schweigen des Glücks

Titel: Das Schweigen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Leichtes abzulehnen. Ihr Leben war kompliziert genug – musste sie ihm wirklich noch etwas hinzufügen? Ihr Verstand sagte ihr, dass sie nicht die Zeit dazu hatte, dass es keine gute Idee war, dass sie ihn kaum kannte. Die Gedanken spulten sich in logischer Reihenfolge ab und erschienen ihr sehr sinnvoll, doch ihnen zum Trotz hörte sie sich plötzlich sagen: »Das wäre sehr nett.«
    Auch er schien überrascht von ihrer Antwort. Er trank wieder von seinem Bier und nickte dann ohne ein weiteres Wort. In dem Moment erkannte Denise dieselbe Befangenheit an ihm, die ihr schon bei Merchant's im Laden aufgefallen war, und dann gestand sie sich ein, was sie die ganze Zeit geleugnet hatte.
    Sie war nicht zu dem Fest gekommen, um Judy wieder zu treffen, sie war auch nicht gekommen, um andere Leute kennen zu lernen.
    Sie war gekommen, um Taylor McAden zu sehen.
    Mitch und Melissa verfolgten, wie Taylor und Denise aufbrachen. Mitch beugte sich vor und flüsterte Melissa etwas ins Ohr, damit ihn niemand hörte.
    »Wie findest du sie?«
    »Sie ist nett«, sagte Melissa aufrichtig. »Aber es liegt nicht an ihr allein. Du weißt, wie Taylor ist. Wie sich das alles weiterentwickelt, hängt hauptsächlich von ihm ab.«
    »Meinst du, sie werden ein Paar?«
    »Du kennst ihn besser als ich. Was meinst du?«
    Mitch zuckte die Schultern. »Ich weiß nicht recht.«
    »Doch, du weißt es wohl. Du weißt, wie charmant Taylor sein kann, wenn er ein Auge auf eine Frau geworfen hat. Ich hoffe nur, dass er diesmal niemandem wehtut.«
    »Er ist dein Freund, Melissa. Du kennst Denise noch gar nicht.«
    »Ich weiß. Deswegen habe ich ihm immer verziehen.«

Kapitel 14
    » M onta Auto!«, rief Kyle aus.
    Es war ein schwarzer Dodge mit Allradantrieb und Lastwagenreifen. Zwei Scheinwerfer waren auf den Überrollbügel montiert, ein schweres Abschleppseil an einem Haken an der vorderen Stoßstange befestigt, hinter den Sitzen in der Fahrerkabine war eine Gewehrhalterung angebracht und auf der Ladefläche stand eine silberfarbene Werkzeugkiste.
    Anders als andere Fahrzeuge seiner Art, die Denise gesehen hatte, war dies kein Vorzeigeobjekt. Der Lack war blind und an vielen Stellen zerkratzt, an der Seite, bei der Fahrertür, war eine Beule im Blech, einer der Rückspiegel war herausgerissen worden, geblieben war ein Loch mit rostigem Rand und das Fahrgestell des Trucks war von einer dicken Schicht trockenen Schlamms überzogen.
    Kyle schlang vor Erregung die Hände umeinander. »Monta Auto«, sagte er wieder.
    »Gefällt er dir?«, fragte Taylor.
    »Ja«, sagte Kyle und nickte begeistert.
    Taylor lud die Fahrräder auf die Ladefläche und hielt Denise und Kyle die Tür auf. Weil das Trittbrett sehr hoch war, musste er Kyle helfen hineinzuklettern. Dann kam Denise an die Reihe und Taylor streifte sie zufällig, als er ihr zeigte, wo sie sich festhalten musste, um sich hochzuziehen.
    Er ließ den Motor an und sie fuhren los. Kyle saß zwischen ihnen. Als ob Taylor spürte, dass sie mit ihren Gedanken allein sein wollte, sprach er nicht, wofür sie ihm dankbar war. Manchen Menschen war Stille unbehaglich, sie betrachteten sie als eine Leere, die man füllen musste, aber er gehörte offenbar nicht dazu. Er war zufrieden, einfach zu fahren.
    Die Minuten verstrichen, ihre Gedanken wanderten. Die Kiefern zogen eine nach der anderen an ihr vorbei, und sie konnte es noch nicht richtig fassen, dass sie mit ihm in seinem Truck saß. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass er aufmerksam auf die Fahrbahn blickte. Wie schon bei der ersten Begegnung mit Taylor stellte sie auch jetzt wieder fest, dass er nicht im üblichen Sinne attraktiv war. Wäre sie in Atlanta auf der Straße an ihm vorbeigegangen, hätte sie ihn keines zweiten Blickes gewürdigt. Er hatte kein hübsches Gesicht wie manche Männer, aber etwas an ihm war auf raue Art anziehend. Sein Gesicht war gebräunt und hager. Die Sonne hatte zarte Linien auf seinen Wangen und um seine Augen herum hinterlassen. Er hatte eine schmale Taille und muskulöse Schultern, als hätte er jahrelang schwere Lasten getragen, und seine Arme erweckten den Eindruck, dass er Tausende von Nägeln eingeschlagen hatte, was zweifellos auch der Fall war. Fast schien es, als hätte seine Arbeit als Bauunternehmer seinen Körper geformt.
    Sie hätte gern gewusst, ob er einmal verheiratet gewesen war. Weder er noch Judy hatten es erwähnt, aber das musste nichts bedeuten. Die Menschen scheuten sich oft, über ihre Fehler in der

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