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Das Schweigen des Glücks

Das Schweigen des Glücks

Titel: Das Schweigen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Außerdem das habe ich ja schon gesagt – lässt Melissa dich so nicht gehen. Glaub mir, das Mädel wirft eine Bratpfanne mit tödlicher Präzision.«
    Taylor lachte. »Na, dann kannst du Melissa erzählen, es geht uns gut.«
    Mitch packte eine Dachschindel mit seinen behandschuhten Händen und zerrte daran, bis er eine Hälfte in der Hand hatte. Er warf sie vom Dach und machte sich an die andere Hälfte.
    »Und?«
    »Was und?«
    »Macht sie dich glücklich?«
    Taylor brauchte einen Moment, bis er antwortete. Dann sagte er: »Doch, sie macht mich glücklich.«
    Er suchte nach den richtigen Worten, während er weiter mit dem Brecheisen hantierte. »Ich habe noch nie einen Menschen wie sie gekannt.«
    Mitch nahm sein Glas mit Eiswasser, trank einen Schluck und wartete darauf, dass Taylor weitersprach.
    »Ich meine, sie hat alles. Sie ist hübsch, sie ist intelligent, sie ist charmant, sie bringt mich zum Lachen… und du solltest sehen, wie sie mit ihrem Sohn ist – er ist ein prächtiger Junge, aber er hat irgendwelche Probleme mit dem Sprechen – und wie sie mit ihm lernt. Sie ist so geduldig, so hingebungsvoll, so liebevoll… es ist erstaunlich, wirklich wahr.«
    Taylor zog und zerrte an einem Nagel und warf ihn dann zur Seite.
    »Sie scheint fantastisch zu sein«, sagte Mitch beeindruckt.
    »Das ist sie auch.«
    Plötzlich packte Mitch Taylor bei der Schulter und schüttelte ihn kräftig.
    »Was macht sie dann mit einem Schlappschwanz wie dir?«, fragte er scherzhaft.
    Doch statt zu lachen, zuckte Taylor mit den Schultern. »Ich hab keine Ahnung.«
    Mitch rückte die Wasserkanne zur Seite. »Kann ich dir einen Ratschlag geben?«
    »Könnte ich dich daran hindern?«
    »Nein, wohl kaum. So schnell lass ich mich nicht abweisen.«
    Taylor rückte weiter und nahm sich die nächste zerbrochene Dachpfanne vor.
    »Dann schieß los!«
    Mitch war ein wenig nervös, weil er Taylors Reaktion voraussah.
    »Wenn sie so ist, wie du sagst, und wenn sie dich glücklich macht, dann mach es diesmal nicht kaputt.«
    Taylor hielt mitten in der Bewegung inne.
    »Was soll das heißen?«
    »Du weißt, wie du in diesen Dingen bist. Du erinnerst dich an Valerie? An Lori? Wenn nicht, ich schon. Du triffst dich mit ihnen, du überschüttest sie mit deinem Charme, du verbringst deine ganze Zeit mit ihnen, du schaffst es, dass sie sich in dich verlieben… und dann, Knall auf Fall – machst du es kaputt.«
    »Du hast keine Ahnung, wovon du sprichst.«
    Mitch sah, wie Taylors Mund sich zu einer grimmigen Linie verschloss.
    »Nein? Dann sag mir, wo ich mich irre.«
    Widerstrebend dachte Taylor über das nach, was Mitch gesagt hatte.
    »Sie waren anders als Denise«, sagte er langsam. »Ich war anders. Ich habe mich seitdem verändert.«
    Mitch hob die Hände, damit er nicht weitersprach.
    »Mich brauchst du nicht zu überzeugen, Taylor. Man sagt ja immer: Erschießt ihn nicht, er ist nur der Bote. Ich sage das nur, damit du dich hinterher nicht schwarz ärgerst.«
    Taylor schüttelte den Kopf. Ein paar Minuten lang arbeiteten sie schweigend. Dann sagte Taylor: »Du bist eine echte Nervensäge, weißt du das?«
    Mitch schob ein paar Nägel zur Seite. »Ja, das weiß ich. Melissa sagt mir das auch, nimm es also nicht persönlich. So bin ich nun mal.«
    »Seid ihr fertig mit dem Dach?«
    Taylor nickte. Er hielt ein Bier im Schoß und trank in aller Ruhe davon. In zwei Stunden fing Denise mit ihrer Schicht an. Sie saßen auf den Stufen vor der Haustür, Kyle spielte mit seinen Lastautos im Garten. Obwohl Taylor sich alle Mühe gab, nicht mehr darüber nachzudenken, kehrten seine Gedanken immer wieder zu dem zurück, was Mitch gesagt hatte. Es war ein Fünkchen Wahrheit in seinen Worten und Taylor wünschte, Mitch hätte nicht davon angefangen. Es nagte an ihm wie eine schlechte Erinnerung.
    »Ja«, sagte er, »es ist fertig.«
    »War es schwieriger, als du dir vorgestellt hattest?«, fragte Denise.
    »Nein, eigentlich nicht. Wieso?«
    »Weil du so geistesabwesend bist.«
    »Entschuldigung. Ich bin nur ein bisschen erschöpft.«
    Denise musterte ihn eingehend. »Ist das wirklich alles?«
    Taylor hob die Dose an die Lippen und trank einen Schluck Bier. »Ich glaube schon.«
    »Du glaubst?«
    Er stellte die Dose auf die Stufen.
    »Also, Mitch hat heute so ein paar Sachen gesagt… «
    »Zum Beispiel?«
    »Einfach Sachen«, sagte Taylor und wollte nicht ausführlicher darüber sprechen. Denise sah den beklommenen Ausdruck in seinen Augen.
    »Zum

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