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Das Schwein kommt zum Essen: Roman (German Edition)

Das Schwein kommt zum Essen: Roman (German Edition)

Titel: Das Schwein kommt zum Essen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Caldwell
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ungewaschenen Hals. Schluss mit dem Denken im Stillen. Jeden Gedanken vermeiden. Zumindest so lange, bis sie einen genügenden Sicherheitsabstand hatte zu diesem … diesem …
    »Ich bin was Besonderes«, half er ihr bei ihrer Suche nach dem rechten Wort. »Und meine Mutter ist auch was Besonderes. Sie hat in mir das Besondere geweckt. Das hat nichts mit verrückt oder seltsam zu tun. Nur mit besonderen Eigenheiten. Ungewöhnlich. Einfach anders als die Übrigen. Und Sie sind auch etwas Besonderes.«
    »Ich?«
    »Sie sind Schriftstellerin. Vielleicht können Sie deshalb Brid und Taddy sehen. Weil Sie Schriftstellerin sind. Jedenfalls erklärt sich meine Mutter das so.«
    »Ja?« Und um von der Einsilbigkeit wegzukommen, fügte sie rasch hinzu: »Was soll das mit der Schriftstellerei zu tun haben?«
    »Weil Sie ständig mit Geistern leben. Mit Leuten, die sonst niemand sieht. Sie können gar nicht anders.«
    »Aber …«
    »Ich muss Joey heimschaffen.« Er kehrte zur Straße zurück.Kitty tat es ihm gleich, stellte sich dann unmittelbar vor ihn und versperrte ihm so den Weg. Peter sah von Kitty zu Joey und dann wieder zu Kitty. Joey wich ein kleines Stück zurück, hielt Abstand zu Kitty, blieb aber dicht neben Peter.
    »Du meinst«, versuchte es Kitty erneut, »du meinst, wenn ich eine meiner Schriftstellerfreundinnen auf die Burg einlade …«
    »Sie haben keine Schriftstellerfreundinnen.«
    »Na gut. Aber angenommen, ich hätte welche und würde sie – von mir aus auch ihn – zu uns einladen …«
    »Er würde sie nicht sehen, es sei denn, er ist ebenso ein guter Schriftsteller, wie Sie es sind.«
    »Ich bin eine reichlich schlechte Schriftstellerin. Das weiß jeder.«
    »Brid und Taddy vielleicht aber nicht.«
    »Dann nur, weil sie nicht lesen können. Jedenfalls kein Englisch.«
    »Sie irren. Die beiden wissen sehr wohl, dass Sie Dinge sehen, die niemand anders sieht.«
    »Ich?«
    »Sie! Brid und Taddy wissen, dass Sie nach der Wahrheit suchen. Wenn Sie schreiben, meine ich. Sie finden sie nicht immer, doch wenn es Ihnen nicht gelingt, dann nehmen Sie die Dinge hin, wie sie sind, denn Sie glauben an das Geheimnisvolle. Sie akzeptieren es. Ihnen ist davor nicht bange. Sie fühlen sich nicht getrieben, alles erklären zu müssen. Großes Talent haben Sie nicht. Sie sind, wie Sie sagen, keine gute Schriftstellerin. Aber Sie verschanzen sich nicht hinter einer Mauer mit Ihrer Phantasie. Sie zermartern sich nicht Ihr Hirn, denn um die Wahrheit ans Licht zu bringen, hilft auch kein Verstand. Das ist ein Trugschluss. Hinter die Wahrheit kommt man nur mit Phantasie. Wenn Sie schlauer wären, mehr Intelligenzhätten, würden Sie Gefahr laufen, Ihre Phantasie weniger zu nutzen, als Sie es jetzt tun. Das sagt jedenfalls meine Mutter. Und sie ist keine Hexe.«
    »Du bastelst dir das alles nur zurecht. Oder besser, deine Mutter tut das. Genauso, wie sie sich Erklärungen zusammenreimt, warum mein Mann und ich die Geister sehen.«
    Der Junge und der Hund machten Anstalten zu gehen, wobei Joey kein Auge von Kitty ließ. Dann drehten sie sich um und zogen los. Kitty hinterher. Ohne stehen zu bleiben, sagte Peter: »Und wenn Sie nicht glauben, was ich sage, sind Sie eben nichts Besonderes mehr. Dann sind Sie wie alle anderen. Die glauben uns auch nicht. Mich stört das nicht weiter. Will sagen, meine Mutter stört das nicht. Sie sagt …«
    »Kannst du mir nicht sagen, was
du
meinst?«
    »Meine Mutter sagt, was wir sagen und was wir sehen, ist die Wahrheit. Wenn aber jeder glauben würde, was wir sagen, wüssten wir, es ist nicht die Wahrheit. Sie aber haben es geglaubt. Weil Sie nicht wie die anderen sind. Ich hab’s Ihnen ja gesagt. Sie sind was Besonderes.«
    »Fällt dir kein besseres Wort ein?«
    »Schriftstellerin?«
    »Na gut. Lassen wir es bei ›was Besonderes‹.«
    »Joey, komm.« Er beschleunigte seinen Schritt, Joey folgte ihm getreulich. Unschlüssig blieb Kitty stehen. Die vielen offenen Fragen verwirrten sie, sie war innerlich zu aufgewühlt, als dass sie jetzt hätte zur Burg gehen können. Also lief sie ihnen hinterher. Als sie die beiden eingeholt hatte, schnipste der Junge mit den Fingern.
    »Joey, hierher!« Joey gehorchte, ließ aber Kitty nicht aus den Augen.
    Kitty hielt sich neben dem Jungen, sie hoffte, so seinen Gesichtsausdruck besser zu sehen. Er schien verärgert. »Na gut«, begann sie. »Deine Mutter ist keine Hexe. Selbstwenn es an dem wäre, was wäre schon Schlimmes dabei? Weiß eine Hexe

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