Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schwert der Keltin

Das Schwert der Keltin

Titel: Das Schwert der Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
Vom Netzwerk:
abwenden. »Die Wahl, wann und wie wir zu dienen haben, liegt nicht bei uns. Wir können nur darüber entscheiden, ob wir dies mit Mut tun und somit vielleicht Erfolg haben werden, oder mit Angst, in welchem Fall wir mit Sicherheit scheitern werden. Aber wenn du wirklich zurückreiten willst, um dich dem Legat der Vierzehnten Legion auszuliefern, dann wird dich hier niemand davon abhalten. Andererseits aber könntest du auch weiterhin mit dem gleichen Mut handeln, wie du ihn bis jetzt bereits bewiesen hast, und darum beten, dass du jene, die dir etwas bedeutet haben, gerächt sehen wirst, dass ihre Familien und ihr Land von der Unterdrückung und der Sklaverei befreit werden. Dies sind deine Wahlmöglichkeiten. Wenn du dich jetzt entscheiden müsstest, welchen Weg würdest du dann gehen?«
    Lythas starrte Breaca an. Es war zwar eine Beleidigung, ihn dies einfach zu fragen, doch andererseits war sie die Bodicea, deren Ehre unantastbar war. »Ich würde mich dafür entscheiden, zu kämpfen«, antwortete er. »Immer.«
    »Danke.« Breaca lächelte, und seine Welt wurde plötzlich wieder ein etwas hellerer Ort. »Dann erzähl uns, was du von der Schlacht in den Bergen weißt, wie es Caradoc und den anderen Kriegern der westlichen Stämme ergangen ist.«
    Doch Lythas zuckte nur mit den Schultern. »Wir wissen darüber nicht sehr viel, und es sind auch alles nur Informationen aus zweiter Hand von jenen, die Caradoc gefangen genommen haben. Über den Rest können wir nur Vermutungen anstellen.« Er trank etwas Wasser aus seinem Becher. Dann begann er aber noch einmal in dem fließenden Rhythmus eines ausgebildeten Kuriers zu sprechen, der die Worte eines anderen genauso wiederholen konnte, als wären es seine eigenen.
    »Zweifellos ist die Lachsfalle in den Bergen ohne Venutios ein Fehlschlag gewesen. Caradoc und die Krieger der Stämme haben mit ganz außergewöhnlichem Mut gekämpft, und für einen Toten von ihnen haben sie acht oder neun tote Feinde zurückgelassen, doch der Faustschlag, der die Falle hätte schließen sollen, kam nicht. Und als Caradoc erkannte, dass sie verraten worden waren, befahl er den Stämmen, sich von dem Schlachtfeld zurückzuziehen. Besser, weiterzuleben und an einem späteren Tage weiterzukämpfen, als nun in allen Ehren für eine aussichtslose Sache zu sterben.«
    »So ist es immer. Er hatte einen solchen Rückzug bereits vorausgeplant.«
    »Ja. Venutios wusste das gleichermaßen und damit, durch ihren Spion, auch Cartimandua. Nur sie kannte beide Seiten, den Plan, der hinter der Lachsfalle stand, und dass er fehlschlagen würde. Sie hatte Vellocatus geschickt, der Caradoc wie durch einen glücklichen Zufall treffen sollte, gerade in dem Augenblick, als er das Schlachtfeld verließ, um zu den Kriegern von Mona zu stoßen und den Anführern der Speerkämpfer der anderen Stämme. Er sagte ihm...« In diesem Augenblick sprach Lythas langsamer und trank noch etwas Wasser, wie um sich zu sammeln. Dann hob er den Blick zu Breacas Gesicht, doch nicht bis zu ihren Augen. »Er sagte ihm, dass die Bodicea in Gefahr sei, dass Cartimandua Euch mit der Lüge von Caradocs Gefangennahme nach Norden gelockt habe, aber dass Ihr nur langsam reiten würdet, um des kleinen Kindes willen, und wenn sie - Caradoc und Vellocatus - schnell reiten würden, mit nur wenig Gepäck und nur einigen wenigen Begleitern aus der Ehrengarde, dann könnte er Euch wahrscheinlich noch einholen, ehe Ihr die nördlichen Festungen erreichen würdet. Also ritt Caradoc los. Wie hätte er auch nicht losreiten können?«
    »Das war doch Wahnsinn«, entgegnete Breaca. »Ich wäre nicht nach Norden geritten, und selbst wenn, dann hätte ich Graine doch nicht mitgenommen. Wie konnte Caradoc das bloß glauben?«
    »Weil sie ihm sagten, dass Ihr Euch in Gefahr befändet und dass Ihr das Gleiche auch von ihm gedacht hättet. Und weil ihm die Nachricht von Vellocatus überbracht worden war. Ihm vertraute er, und Vellocatus trug als Beweis für die Wahrheit seiner Worte den in blauen Stein geschnitzten Lachs bei sich, das Zeichen von Venutios.«
    »Den man Venutios mit Gewalt abgenommen hatte.«
    »Natürlich, aber das konnte Caradoc ja nicht wissen.«
    »Und er hätte auch nicht danach gefragt«, ergänzte Airmid. »Seine einzige Sorge galt Breaca und Graine. Das ist seine schwache Stelle, und das wissen sie auch. So wie Caradoc unsere schwache Stelle ist.« Die Träumerin saß im Schatten außerhalb des Feuerscheins. Hinter ihr strömte der

Weitere Kostenlose Bücher