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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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gewaltiges Ding, groß genug, dass ein Mann darin sitzen konnte. Aber Dampf stieg darüber auf, und die Unterseite glühte schwach rot.
    »W… wie hast du das gemacht?«, fragte sie schwach.
    »Ich habe einfach das Metall erhitzt, dann das klebrige Zeug darin.« Karia zuckte mit den Schultern.
    Sendric machte sich nicht die Mühe, Fragen zu stellen, er rannte einfach zu dem Gegengewicht und zog an der Kette. Dampfendes, blubberndes Öl floss aus dem Kessel in den großen steinernen Trichter und durch drei Auslässe nach unten in die Passage. Es war ein mächtiger Strom, der anfing zu qualmen und ziemlich ranzig roch.
    Schreie, grauenvolle, gequälte Schreie von unten zeigten, wie wirksam das heiße Öl war.
    »Was ist das für ein Lärm?«, keuchte Karia.
    Merren packte Karia und zerrte sie zurück auf die Zinnen.
    »Was ist los?«, jammerte sie. »Wo ist Martil?«
    Aber Merren konnte nicht antworten. Es war immer noch keine Spur von Rocus und seinen Männern zu sehen, während weitere von Gellos Soldaten in den Durchlass drängten.
    »Dort!« Karia streckte abermals die Hand aus, dorthin, wo die ersten Reiter an den Feuerwagen vorbeikamen und auf die Jagdreiter zugaloppierten, die ihnen in Angriffsformation entgegenkamen.
    »Endlich!«, hauchte Merren, dann schaute sie wieder hinunter, dorthin, wohin sich der Kampfeslärm jetzt verlagert hatte. Würde Rocus es noch rechtzeitig schaffen?
    Martil konnte innehalten und Atem holen, als das siedende Öl ein Dutzend Soldaten traf. Der Anblick und die Schmerzensschreie ihres grauenvollen Sterbens brachten den Angriff für einen Moment zum Erliegen und ermöglichten es Conal und den anderen Männern, wieder zu Martil aufzuschließen. Sie waren mit jedem Hieb zurückgedrängt worden, und Martil hatte ständig in Gefahr geschwebt, ganz von ihnen abgeschnitten zu werden. Er beobachtete, wie sich einige der verbrühten Kreaturen, die einst Männer gewesen waren, in dem Öl wälzten, bis ihre entsetzten Kameraden sie von ihrem Elend erlösten, und sein einziger Gedanke war Erleichterung über die kurze Ruhepause, die es ihnen verschafft hatte. Sein Atem ging schwer. Zwanzig der alten Männer neben und hinter ihm waren gefallen, einige schwer verwundet und außerstande zu kämpfen. Die anderen waren verständlicherweise nervös, vor allem diejenigen in der ersten Reihe.
    »Bald wird Hilfe eintreffen«, rief Martil ihnen zu, unsicher, ob er recht hatte, aber überzeugt, dass er ihren Kampfesmut stärken musste. Sie konnten sich nirgendwohin flüchten, aber das bedeutete nicht unbedingt, dass sie standhalten würden. Sie hatten nicht Tage Zeit gehabt, um sich auf eine Schlacht vorzubereiten.
    »Sie werden weiterkämpfen«, beteuerte Conal. Der Schild des alten Banditen war zerbeult, während sein Schwert nur wenig Blut abbekommen hatte – aber er lebte noch. »Kämpft weiter, Jungs! Wenn ein einhändiger alter Trinker wie ich es kann, könnt ihr es erst recht! Alles hängt von euch ab!«
    »Wir können es schaffen! Bleibt stark!«, fügte Martil hinzu. »Haltet euch an meiner Seite.«
    Jennar war frustriert über den Mangel an Fortschritt und entsetzt über die Verluste, die sie erlitten hatten. Die Soldaten des Grafen konnten jeden Moment zurückkehren. Er brauchte sowohl die Sicherheit der Mauern als auch, wichtiger noch, die Sicherheit, die ihm die Gefangenen geben würden, die er in der Burg zu machen hoffte. Seinen Männern kam zugute, dass die Verteidiger im Tor alt und fast schon gebrechlich zu sein schienen. Wäre da nicht der Wahnsinnige mit dem Drachenschwert gewesen, wären sie bereits in der Burg.
    »Wir müssen nur einen einzigen Mann töten! Die anderen stellen keine Bedrohung dar. Jetzt holt ihn euch!«, befahl er.
    Seine Männer wogten vorwärts, mehr darauf erpicht, an den todbringenden Öffnungen in der Decke vorbeizukommen, als sich auf einen Kampf mit dem Dämon einzulassen, der das magische Schwert führte. Aber was immer die Motive jedes Einzelnen sein mochten, plötzlich drangen viel mehr Männer als zuvor auf Martil und dessen Schar ein. Weitere Opfer, die unter dem Drachenschwert fielen. Aber jetzt wurden zu beiden Seiten Martils die älteren Krieger niedergemäht und zurückgedrängt, nicht mehr in der Lage, es länger mit ihren jüngeren Gegnern aufzunehmen.
    Doch etliche der alten Männer behaupteten sich immer noch, angefeuert und getrieben von einem grauhaarigen Mann mit zerbeultem Schild und eingedelltem Helm. Der Grauhaarige hatte seit Beginn des

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