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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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dass das Schwert dem Krieger das Mark aus den Knochen saugen könnte, nicht beunruhigt. Aber ohne das Drachenschwert würde Gello gewinnen. Barrett sorgte sich auch um Merren. Sie hatte Sendrics Weigerung nicht gut aufgenommen und seither kein Wort gesagt. Er hatte sie schon früher zornig erlebt, hatte gesehen, wie sie im Ratssaal über Edelleute hergefallen war, aber jetzt lagen die Dinge anders. Das Gespräch mit Sendric hätte ganz anders geführt werden müssen. Der Graf wäre vielleicht bereit gewesen, ihnen im Geheimen zu helfen, wenn sie auf Überredung gesetzt hätte statt auf Befehle. Er hatte versucht, ihr das zuvor nahezulegen. Viele der Edelleute waren stolze Männer, die der Krone schon lange gedient hatten. Sie ließen sich nicht gern zu etwas zwingen. Es war jedoch selbst zu den besten Zeiten schwierig, sie umzustimmen. Und er wusste eindeutig nicht, was er jetzt sagen sollte.
    Merren war immer noch wie benommen. Wie war es möglich, dass Graf Sendric nicht helfen wollte? Es wäre so perfekt gewesen. Sendric war die größte Stadt im Norden, aber mehr als das, es beherrschte den Nordosten. Dank eines glücklichen Zufalls der Geografie brauchte man nur drei Pässe zu blockieren und hatte damit diesen Teil von Norstalos vom Rest isoliert – die Stadt Sendric, zwei kleinere Marktflecken, eine ganze Anzahl Dörfer und fast sämtliche Silber- und Goldminen des Landes. Wenn man eine Rebellion beginnen wollte, war dies genau der richtige Ort dafür. Sie wusste, dass sie anfangen musste, über einen anderen Plan nachzudenken, aber im Moment hatte sie einfach nicht die Energie dazu.
    Conal konnte die Anspannung der anderen spüren, aber sie machte ihm keine Sorgen. Er war schon in schlimmeren Situationen gewesen. Sie alle marschierten weiter, obwohl der Tunnel breit und hoch genug war für zwei Reiter nebeneinander.
    »Verstärkung könnte durch diesen Gang hereinkommen, ebenso könnten Menschen hinausgelangen, wenn es notwendig wäre«, überlegte Martil laut und strich über die Tunnelwand.
    Sie gingen weiter, jeder in seine eigenen Gedanken versunken, als der Tunnel sich nach unten neigte und sie unter die Stadt führte. Aber ein schweigender Marsch war nicht gut genug für Karia, die schon bald wissen wollte, wohin sie gingen, warum sie dorthin gingen und was dies für ein Ort war.
    Martil setzte sie auf Tomon und fand einen Haferkeks für sie, woraufhin sie verstummte und er frei war, darüber nachzugrübeln, was schiefgegangen war.
    Die Brise wurde ein wenig stärker, als der Gang langsam wieder anstieg.
    »Von hier aus solltet Ihr sicher sein«, sagte Gratt plötzlich. »Geht einfach weiter, und Ihr werdet Euch in einem kleinen Wald einige Meilen außerhalb der Stadt wiederfinden. Ich muss zurückkehren. Man weiß, dass ich einer der wichtigsten Diener des Grafen bin – wenn ich also vermisst werde, wird man Verdacht schöpfen.«
    Er reichte Conal die Laterne, und bevor sie mehr tun konnten, als ihm für seine Hilfe zu danken, lief er auch schon zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    »Marschieren wir in eine Falle?«, fragte Martil sich.
    »Wenn ja, wird es ihnen leidtun«, erklärte Barrett grimmig.
    Aber ohne dass sie auf jemanden gestoßen wären, wurde der Tunnel heller, die Brise stärker und der Weg steiler, bis sie schließlich in eine Höhle an der Flanke eines kleinen Hügels gelangten, der von dichtem Wald bedeckt war.
    Barrett löschte die kleine Flammenkugel an der Spitze seines Stabes und wedelte dann damit in Richtung der Bäume. Fast sofort flogen zwei Vögel zu ihm herab und hockten sich auf seinen Zauberstab. Nach einigen Momenten flogen die Vögel wieder davon.
    »Sie werden uns den Weg zur Hütte zeigen«, erklärte er.
    Da Merren immer noch etwas benommen wirkte, half Barrett ihr dabei, Tomon zu besteigen, und sie machten sich auf den Rückweg.
    »Gibt es hier in der Nähe andere loyale Adlige?«, erkundigte Martil sich.
    »Das werden wir abwarten müssen.« Barrett zuckte die Achseln. »Zuerst brauchen wir eine ordentliche Mahlzeit.«
    Es war ein langer Weg zurück zur Hütte, und selbst Karia war verstummt, als sie sie endlich erreichten. Die Königin zog sich sofort in eines der Schlafzimmer zurück und schloss die Tür hinter sich.
    »Wir sollten sie für ein Weilchen in Ruhe lassen. Ich denke, sie hat fest darauf gebaut, dass der Graf uns helfen würde«, sagte Barrett. »Sie hat geglaubt, ihre Schwierigkeiten würden zu Ende sein, sobald das Drachenschwert

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