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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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und er benutzte ihre Aufregung, um seine eigenen Gefühle zu verschleiern.
    Aber es war schwer, sich nicht zu entspannen, wie sie da in der stillen Hütte saßen; ein kleines Mädchen auf seinem Schoß, das zuhörte, während er ihm vorlas, eine schöne Frau, die ruhig dasaß und sie beide beobachtete. Schwer auch, keinen Tagträumen nachzuhängen, sich vorzustellen, dies sei das wirkliche Leben.
    Karia genoss die Aufmerksamkeit. Dies kam der Sache schon näher. Kein Geschrei, kein Zorn und kein mit Blut beschmutzter Martil. Nur ein schönes Feuer, eine komische Sage über eine Prinzessin, die mit einem kleinen Gemüse unter ihrer Matratze schlafen musste, und sie selbst im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Das war die Art Leben, von der Pater Nott gesprochen hatte. Dies war das Leben, das sie wollte.
    Merren beobachtete Martil, wie er Karia vorlas, und verspürte einen seltsamen Stich der Wehmut. Ihre Mutter war jung gestorben, und sie war von einer Reihe Ammen und Lehrer großgezogen worden. Ihr Vater war distanziert gewesen und hatte selten genug Zeit für sie gehabt. Selbst nach ihrer Salbung zur zukünftigen Königin hatte er mit ihr nur über königliche Pflichten sprechen wollen. Als kleines Mädchen hatte sie sich nach solchen Stunden mit ihrem Vater gesehnt. Es war nie dazu gekommen. Er hatte immer zu viel zu tun gehabt. Wären die Dinge anders gewesen, wäre so etwas jemals vorgekommen? Sie konnte es unmöglich sagen. Trotzdem, es ließ sie an ihre eigenen zukünftigen Kinder denken. Sie würden Fürsorge und Aufmerksamkeit brauchen, wenn sie zu Menschen heranwachsen sollten, die das Drachenschwert akzeptieren konnte. Sie sah Martil an, während er dem kleinen Mädchen leise vorlas. Sie war nicht blind; sie hatte gespürt, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte. Sie hatte sofort gedacht, dass es etwas war, das sie benutzen konnte, um sich seine Loyalität zu sichern, so wie es mit Barrett funktionierte. Zumindest war sie sich ziemlich sicher, dass es so funktionieren konnte. Doch wie dem auch sei, es war wichtig, ihn dazu zu ermutigen, weiter ein guter Mann zu sein und nicht der Schlächter von Bellic. Als toter Erwählter des Drachenschwertes war er für sie ohne Wert.
    Hufgeklapper störte die behagliche Szene. Martil vermutete, dass Barrett und Conal zurückkehrten. Er blieb auf dem Stuhl und wollte die Magie des Augenblicks festhalten. Aber etwas machte ihn argwöhnisch; da war etwas an den Schritten, als sie die Veranda überquerten und sich zur Tür schleppten. Er war bereits in Bewegung und hob Karia hoch, als eine Hand an die Tür hämmerte und eine von Gefühlen heisere Stimme brüllte:
    »Aufmachen! Im Namen Aroarils!«
    Martil reichte Karia an Merren weiter und deutete auf die Schlafzimmer. Merren nickte sofort und huschte mit dem Mädchen in einen der Räume. Martil spürte, wie sein Kopf klar wurde, während er sich auf den Kampf vorbereitete. Nichts, was vor dieser Tür stehen konnte, würde an die beiden herankommen.
    Er zog den Riegel zurück und sprang zur Seite, das Drachenschwert fest im Griff in Erwartung eines Angriffs.
    Stattdessen schwang die Tür auf, und ein einzelner Mann kam hereingestolpert. Ein Mann, der auf die Knie fiel und Martil flehend die Hände entgegenstreckte. Erst als er sein tränenüberströmtes Gesicht zu ihm erhob, erkannte Martil ihn.
    »Graf Sendric!«

3
    Cezar schlüpfte durchs Fenster in den Raum und schlich lautlos auf das Bett zu. Es war eine lange Jagd gewesen. Seine verspätete Rückkehr aus Norstalos hatte es Graf Byrez beinahe ermöglicht, in einem geheimen Netzwerk von Aroaril-Anhängern und Sympathisanten unterzutauchen.
    Aber nach seinem Versagen in Norstalos war Cezar nicht in der Stimmung gewesen. Ein Nachmittag der Folter hatte ihm diesen Ort offenbart, und er war nur Schritte davon entfernt, seine Mission zu Ende zu bringen.
    Die Gestalt im Bett lag reglos, während er sich leise über die Dielenbretter schob. Das Wispern eines Geräuschs zu seiner Linken ließ ihn sich ducken und vorschnellen – gerade rechtzeitig, denn dort, wo er sich eben noch befunden hatte, zischte auf Höhe seines Halses ein Schwert durch die Luft.
    Immer noch in gebückter Haltung warf Cezar ein paar Messer nach seinem Angreifer. Eines bohrte sich in die Wand, das andere traf sein Ziel.
    Der Mann keuchte vor Schmerz auf, und Cezar zog ein Kurzschwert, sprang vor, wehrte einen schwachen Hieb ab und trieb seinem Opfer die Klinge in den Leib.
    Der Verletzte taumelte zurück,

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