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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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noch in der Feste selbst auftauchen, aber der Graf beabsichtigte, den dritten Ausgang des Tunnels zu benutzen, der in die Keller von Rocus’ altem Haus führte. Der Marsch war lang, und unausweichlich unterhielten sie sich dabei, um sich die Zeit zu vertreiben.
    »Ich musste vorsichtig sein. Schließlich war meine Tochter ihre erste Hofdame, und meine Abneigung gegen Herzog Gello und seine ränkereiche Mutter, Ivene, war seit vielen Jahren bekannt. Wenn ich einen gerechten Anteil an Steuern für mein Lehen wollte, musste ich Geschäfte mit anderen Edelmännern machen, und das hieß im Allgemeinen mit Gellos Gefolgsleuten, Cessor beispielsweise und Worick. Wenn ich die Königin direkt unterstützt und mich dem widersetzt hätte, was Gello wollte, hätte meine Stadt gelitten. Natürlich dachte ich nicht, dass Gello so weit gehen würde, das Drachenschwert zu stehlen! Ich bin davon ausgegangen, dass er so viel Macht wie möglich erringen und dann sicherstellen wollte, dass sein Sohn als nächster König benannt wurde. Aber sie hat die Dinge auch nicht leichter gemacht. Sie hat eine furchtbar scharfe Zunge, unsere Königin. Man will ihr im Kronrat nicht in die Quere kommen!«
    Conal murmelte eine Zustimmung. Er fühlte sich versucht, darauf hinzuweisen, dass der Graf, indem er nur getan hatte, was für ihn selbst das Beste war und nicht für das Land, seine Probleme selbst verursacht hatte. Aber er kam jetzt gut mit Sendric aus und wollte das nicht verderben, indem er unbequeme Wahrheiten aussprach.
    »Und die anderen Edelleute?«, fragte er nur.
    »Natürlich wussten Gellos Männer ständig, was vor sich ging. Sie waren gut organisiert und kamen in jede Versammlung mit einer Strategie, um die Opposition zu spalten und die Abstimmung zu gewinnen. Ich meine, so etwas hatte es noch nie zuvor gegeben!«
    Conal musste sich auf die Zunge beißen und das Thema wechseln, bevor er etwas sagte, das er bedauern würde. »Also, wen werdet Ihr in Sendric treffen?«, fragte der alte Bandit.
    »Zunächst einmal werde ich mich mit Gratt in Verbindung setzen. Dann werden wir mit dem Stadtrat reden. Sie werden uns sagen können, was die Kaufleute und Ladenbesitzer denken.«
    Conal war dankbar dafür, dass im Tunnel Dunkelheit herrschte, sodass er in dem sicheren Wissen, nicht gesehen zu werden, die Augen verdrehen konnte. Der Graf mochte sich geändert haben, aber es gab einige Aspekte der alten Gepflogenheiten, an denen er festhielt.
    »Und ich kann vielleicht ein Gefühl dafür bekommen, was die gemeinen Leute denken«, meinte er.
    Sendric stutzte für einen Moment. »Das ist eine gute Idee«, sagte er mit einiger Überraschung.

6
    Havrick starrte voller Zorn und Frustration auf die Karte. Wie konnten sie an seinen Streitkräften vorbeigekommen sein, um diesen Versorgungstrupp anzugreifen? Jetzt wurde ihnen der Proviant knapp. Einige der Offiziere schlugen vor, auf halbe Rationen zu gehen, obwohl er verdammt sein sollte, wenn er wegen der Unfähigkeit anderer auf etwas verzichten sollte.
    Er weigerte sich, zu Jennar und den anderen wartenden Offizieren hochzuschauen. Ein weiterer Tag der Suche in den Wäldern war ergebnislos geblieben, obwohl sie zugegebenermaßen nur eine recht kleine Fläche durchforstet hatten, weil es jetzt weniger Suchkommandos gab. Und heute regnete es, ein ständiges Nieseln, das alles verlangsamte und die Moral weiter drückte.
    Ein Trupp Reiter war aus der Stadt zurückgekehrt mit zwei protestierenden Zauberern, einem jungen Mann mit langem Schnurrbart und einem alten Mann mit zotteligem weißem Bart. Keiner erweckte große Zuversicht, aber sie waren besser als gar nichts. Dieser verdammte Barrett verursachte Probleme ohne Ende.
    »Wir machen weiter wie zuvor«, erklärte Havrick. »Jedes Plünderungskommando bekommt fünfzig Panzerreiter als Begleitschutz. Die Einheimischen werden ihnen wohl oder übel helfen müssen. Wir werden ihnen zeigen, wie töricht es ist, sich Herzog Gellos Befehlen zu widersetzen. Verbrennt die Höfe aller, die ihr in Verdacht habt, dass sie unseren Feinden helfen, und nehmt alles, was sie haben. Das wird der Versorgung des Feindes mit Vorräten bald ein Ende machen.«
    »Und unserer ebenso. Bei allem Respekt, Herr, durch die Brandschatzung von Bauernhöfen werden wir uns hier keine Freunde machen. Es wird unsere Aufgabe nur erschweren.« Jennar hatte das Gefühl, seine Meinung sagen zu müssen. Er war angewidert gewesen von dem, was in der Stadt geschehen war, und er hatte nicht

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