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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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eine Neigung zum Unterrichten bei sich festgestellt. Karia machte unglaublich schnelle Fortschritte im Lesen, und ihr Schreiben nahm ebenfalls Gestalt an. Dies lag zum Teil an ihrem scharfen Geist, aber Merren hatte bei aller Bescheidenheit das Gefühl, dass die Qualität des Unterrichts auch etwas mit den schnellen Fortschritten des Kindes zu tun haben musste.
    Wenn sie einen Vormittag ertragen konnte, an dem sie mit Karias Puppen spielte, konnte sie gewiss einige Frauen und Kinder ertragen und ihnen erklären, was geschah.
    Trotzdem hämmerte ihr Herz, und ihr Magen krampfte sich zusammen, als sie zu der Stelle am Bach ging, wo die Frauen und älteren Kinder Wäsche wuschen und meist eine ganze Reihe von ihnen anzutreffen war. Merren zögerte etwas und fühlte sich versucht zu schauen, ob nicht Sendric oder sonst jemand sie begleiten würde, aber dann spürte sie Karias kleine Hand in ihrer, und unerklärlicherweise fühlte sie sich besser.
    »Kommt alle her, bitte! Kommt her!«, rief sie und staunte selbst, wie fest ihre Stimme klang.
    Die Frauen und Kinder legten die Wäsche beiseite und kamen herbeigeeilt. Einige Kinder, die in der Nähe gespielt hatten, kamen ebenfalls neugierig herbeigelaufen, und es gab einiges Durcheinander und Lärm, bevor Merren einen erwartungsvollen Halbkreis um sich geschart hatte.
    »Der Hinterhalt war erfolgreich«, begann sie und wurde von Ausrufen der Erleichterung unterbrochen: »Gespriesen sei Aroaril!«
    »Allerdings«, fuhr sie fort, und die Aufregung legte sich unverzüglich, »hat es mehrere Verwundete gegeben, einige davon sind schwer verletzt. Und die Männer werden erst morgen zurückkommen.«
    »Wie viele sind verwundet? Wie schlimm ist ihr Zustand? Wer sind sie?«, rief eine Frau, und mehrere andere stimmten ein. Ein paar kleine Kinder, die nicht verstanden, was vorging, begannen zu weinen.
    »Bitte!« Merren hob die Hände. »Das sind Fragen, die ich nicht beantworten kann. Hauptmann Martil glaubt, dass sie verborgen bleiben und unseren Feinden eine weitere Überraschung bereiten können. Wir müssen ihm vertrauen.« Sie öffnete den Mund, um zu sagen, dass sie sich genauso große Sorgen mache wie die Frauen, aber ein Blick in ihre Gesichter sagte ihr, dass das eine Feststellung war, die nicht gut ankommen würde. Einige der Frauen sahen aus, als müssten sie sich gleich übergeben.
    »Eure geliebten Männer kämpfen und zahlen einen Preis an Blut, um mir zu helfen«, fuhr sie fort und spürte eine Woge der Gefühle. Es waren Menschen, nicht nur Zahlen auf einem Stück Pergament oder ein Symbol, das auf einer Karte an die richtige Position gesetzt werden musste. Im Nu hatte sie eine Vision, die ebenso klar war wie unerwartet. Es fühlte sich an, als wäre ein Schleier von ihren Augen gehoben worden. Sie hatte hier mit echten Menschen zu tun, die bereit waren, ihr Leben zu geben, um sie auf den Thron zurückzubringen – ohne dass sie je bewiesen hatte, dass sie die Anstrengung wert war. Sie kämpfte gegen die Tränen an, die plötzlich in ihren Augen aufstiegen. »Ich schwöre bei Aroaril, dass das, was ihr tut, nicht in Vergessenheit geraten wird. Eure Männer kämpfen für mich, und ohne ihre Hilfe würde meine Mission scheitern. Ich bange um sie, ebenso wie ich um meine Sache bange. Aber ich kann nur erahnen, wie viel Furcht ihr empfinden müsst. Ich wünschte, ich könnte euch mehr sagen, könnte euch ein Versprechen geben, dass sie alle sicher zurückkommen werden, aber ich kann euch nicht belügen. Ich kann nur versprechen, dass ich euren Schmerz und euren Kummer teile und von ganzem Herzen wünsche, es wäre nie dazu gekommen. Und wenn ich je wieder auf dem Thron sitze, werde ich dafür sorgen, dass eure Opfer nicht vergeblich waren. Ich werde das Land nicht zum Nutzen der Edelleute regieren. Ich werde ein Land erschaffen, in dem eine edle Geburt nicht länger wichtiger ist als euer Leben. Ein Land, in dem selbst die ärmste Person spüren kann, dass ihre Königin Anteil an ihrem Geschick nimmt. Aber vor allem wird es ein Land sein, in dem man euch nicht vergessen wird. Ich schwöre es!«
    Sie brach ab, plötzlich erschöpft. Die Worte waren aus ihr herausgeflossen, als wäre ein Damm in ihrem Innern gebrochen. Sie wusste nicht, ob sie die Chance bekommen würde, sie in die Praxis umzusetzen, aber sie war entschlossen, diese Worte nicht zu vergessen. Mehr als alles andere wollte sie, dass sie wahr wurden.
    »Merren«, sagte Karia leise und streckte die Hände aus,

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