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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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etwas sagen, als Karia erneut die Augen schloss.
    »Karia! Nein!«, brüllte Barrett drängend, und in seiner Stimme schwang ein Unterton echter Furcht mit.
    Martil sprang instinktiv auf, aber beim Anblick des Kaninchens hielt er inne. Es hatte dagesessen und sich von Karia streicheln lassen, dann war es binnen weniger Herzschläge gewachsen und gewachsen, bis es so groß war wie ein kleines Pferd. Seine Augen röteten sich und schoben sich in seinem Kopf nach vorn, seine Ohren schrumpften leicht. Es öffnete das Maul, um beeindruckend scharfe Zähne zu zeigen, dann bäumte es sich auf seinen mächtigen Hinterbeinen auf und überragte Karia. Aber es ignorierte das Mädchen. Seine Aufmerksamkeit galt Conal; es hob die Vorderpfoten, um anzugreifen, die glitzernden, scharfen Klauen ausgefahren.
    Conal brüllte und stolperte rückwärts, während Martil nach dem Drachenschwert griff. Aber Barrett war schneller. Er stieß eine Hand vor, und die seltsame Kreatur schrumpfte und wurde binnen eines Wimpernschlags von einem bösartigen Raubtier wieder zu einem sanften Pflanzenfresser.
    Das Kaninchen hockte da, als wäre es außerstande zu glauben, was gerade geschehen war, dann hoppelte es davon, und sein weißer Schwanz blitzte.
    Niemand sagte etwas, sie alle starrten Karia nur an.
    »Das war ein nettes Kaninchen. Es war mein Freund. Ich wollte nicht, dass ihm etwas Schlimmes zustößt«, stellte sie fest.
    »Ich werde nie wieder Kaninchenbraten essen. Tatsächlich könnte ich für den Rest meines Lebens durchaus nur Hafergrütze essen«, sagte ein benommener Conal und ließ sich auf den Boden sinken.
    »Ich bin jetzt sehr müde.« Karia gähnte. »Martil, kannst du mir eine Geschichte vorlesen?«
    Martil trat vor, seine Hände zitterten in Reaktion auf das, was er gesehen hatte. »Natürlich.« Er zwang sich zu einem ruhigen Tonfall. »Was würdest du denn gern hören?«
    »Nimm mich hoch«, bat sie, und er nahm sie in die Arme. Sie kuschelte sich an ihn und gähnte wieder. »Ich denke, ich würde …« Ihre Stimme verlor sich, ihr fielen die Augen zu, und ihr Atem ging leise und regelmäßig.
    »Erklärst du mir vielleicht, was im Namen von Zorvas behaartem Arsch gerade passiert ist?«, zischte Martil wütend.
    »Es ist schon gut. Du kannst mich anbrüllen, soviel du willst. Sie schläft tief und fest. Wahrscheinlich bis morgen früh, und dann wird sie mit einem Bärenhunger aufwachen«, meinte Barrett beiläufig.
    »Hast du nicht gesagt, es sei sicher? Hast du nicht gesagt, du würdest dich um sie kümmern?«
    »Und das habe ich getan. Hast du bemerkt, dass ich das Tier wieder auf seine ursprüngliche Größe habe schrumpfen lassen? Stell nicht meine Entscheidungen in Dingen infrage, von denen du keine Ahnung hast!«, knurrte Barrett. Es war für ihn eine ebenso große Überraschung gewesen wie für alle anderen, aber er hatte nicht die Absicht, das vor Merren zuzugeben.
    »Barrett, was ist da gerade passiert? Könnt Ihr es erklären?«, fragte die Königin schnell.
    Barrett deutete auf Conal. »Der Bandit hier wollte einen Scherz machen. Aber wie er jetzt gelernt hat, ist es nicht klug, einen Zauberer zu verärgern.« An diesem Punkt sah er zu Martil, der seinen grimmigen Blick erwiderte. »Sie hatte das Gefühl, dass ihr neuer Freund in Gefahr war, daher hat sie Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass Conal ihm nichts antun konnte.«
    »Aber was hat sie getan?«
    Barrett wischte sich die Stirn ab. »Es ist schwierig, es jemandem zu erklären, der mit Magie nicht vertraut ist. Ihr versteht doch, dass alles wächst, ständig? Nun, gleichzeitig verändern sich viele Dinge. Früher einmal hatten die Menschen und die Kreaturen, die wir grausamerweise Kobolde nennen, die gleichen Vorfahren. Wir haben uns in eine Richtung entwickelt, die Kobolde sind geblieben, wie sie waren. Wir sehen nicht länger genauso aus wie sie, aber sie sind uns in vielerlei Hinsicht ähnlich. Andere Kreaturen sterben aus oder verändern ihren Zustand. Es gibt, wie ihr wisst, Vögel, die nicht länger fliegen können. Karia hat Folgendes getan: Sie hat diesen Prozess auf ein Tier angewandt, das sich gar nicht verändern muss, und dann das, was normalerweise Jahrtausende brauchen würde, innerhalb weniger Herzschläge geschehen lassen.«
    »Ich bin dir für eine Weile gefolgt, dann habe ich nichts mehr verstanden«, gab Conal zu. »Aber kann sie es wieder tun? Wer braucht eine Armee von Männern, wenn man eine Armee von einen Meter achtzig

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