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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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nicht Unmengen Geld, wenn du herumläufst und so etwas rufst wie: ›Kommt her, Zappelwürmchen.‹«
    Karia fand das zum Schreien komisch.
    »Lass uns diesmal etwas mit Pflanzen versuchen. Wir werden einen Freiwilligen brauchen. Conal, wie steht es mit dir?«
    »Vielleicht hätte ich euch sagen sollen, dass Danirs Bande mich immer Conal den Mutlosen nannte«, brummte der alte Bandit, aber dann trat er wie ihm geheißen mitten in das Gartenbeet.
    »Also, Karia, sende deine Macht zu den kleinen Pflanzen, zwischen denen er steht. Spüre, wie sie wachsen. Spüre, wie die Magie sie durchpulst. Kannst du das?«
    Karia, die die Augen geschlossen hatte, nickte nur.
    »Gut. Jetzt lass sie wachsen! Stell sie dir als große Pflanzen vor, so groß wie Conal.«
    Karia murmelte: »Wachst!«, und sie beobachteten erstaunt die winzigen Schösslinge, die kaum über den Boden hinauslugten, nun in die Höhe schossen und binnen weniger Herzschläge die Größe von kleinen Bäumen angenommen hatten.
    »Hervorragend! Jetzt lass sie um Conal herumwachsen«, ermutigte Barrett sie.
    »He! Davon war nicht die Rede!«, protestierte Conal, aber es war zu spät. Die Pflanzen beugten sich vor und schlangen sich um seine Beine und seinen Körper, sodass er außerstande war, sich zu bewegen oder zu fliehen.
    »Versuch dich zu befreien«, drängte Barrett ihn.
    Conal kämpfte und schlug um sich, aber die Pflanzen hielten ihn fest.
    »Bei Zorvas Ei…!«, setzte er an, dann fing er sich gerade noch rechtzeitig. »Bei Zorvas stinkenden Füßen!«
    Barrett sah den alten Banditen an, dann befand er, dass es wahrscheinlich das Beste war einzugreifen. »Hervorragende Arbeit, Karia! Jetzt lass sie wieder zu kleinen Schösslingen werden. Sieh sie so, wie sie vorher waren.«
    Conal, der immer noch wild um sich schlug, kippte um, als die dicken Pflanzen, die ihn umrankt hatten, binnen eines Augenblicks wieder auf ihr alte Größe schrumpften.
    »Das sollte nicht viel Anstrengung gekostet haben, da wir die Magie ersetzt haben, indem wir die Pflanzen wieder zu Setzlingen gemacht haben«, erklärte Barrett.
    »Das hat nicht viel Anstrengung gekostet? Ich bin vollkommen erschöpft!«, protestierte Conal, als er zur Veranda zurückkam.
    »Habt ihr gesehen, was ich getan habe?« Karia hüpfte auf und ab. »Seid ihr stolz auf mich?«
    Martil, der immer noch das Gefühl hatte, er müsse sein früheres Benehmen wiedergutmachen, kam herbei. »Natürlich bin ich stolz auf dich!« Er lächelte.
    »Denkst du, dass du noch einer weiteren Prüfung gewachsen bist? Diese sollte einfach sein, aber sie wird zeigen, ob du eine gewisse Herrschaft über Tiere hast.«
    »Ja, bitte! Ich liebe Tiere!«
    Martil belächelte ihre Aufregung; ihre Begeisterung war ansteckend. Barrett wartete, bis sie sich ein wenig beruhigt hatte, dann begann er leise zu sprechen und trat dicht vor sie hin. Für Martil sah es so aus, als wolle der Zauberer auch selbst ein wenig glänzen. »Schließ die Augen und spüre die Magie im Wald. Überlass dich ihr und finde ein Tier in der Nähe.« Sie gehorchte und atmete tief ein. Für kurze Zeit geschah gar nichts, dann zeigte sie nach links.
    »Da ist ein Kaninchen«, erklärte sie. »Hierher, Häschen, Häschen, Häschen!«
    Barrett wand sich förmlich bei ihren Worten, dann lächelte er, als ein kleines graues Kaninchen aus dem Wald gehoppelt kam und sich vor Karia auf die Hinterbeine stellte, um ihre Finger zu beschnuppern und zu berühren.
    »Es ist so niedlich!«, rief sie und streichelte das Tier sanft.
    »Kann es mit dir sprechen?«, fragte Barrett leise.
    Sie tätschelte das Kaninchen für einen Moment. »Es lebt in der Nähe und kommt hierher, um den Garten nach Essbarem abzusuchen«, berichtete sie. »Und Conal macht es nervös.«
    Aller Augen wandten sich dem alten Banditen zu, der Karia aufmerksam beobachtete.
    »Ich habe an Kaninchenbraten gedacht«, gestand er. »Ich bin das Rauchfleisch und Martils Haferbrei ein wenig leid. Dein Kaninchen sieht mächtig lecker aus. Könntest du ihm sagen, dass es in den Brattopf hüpfen soll?«
    Was als Nächstes geschah, ging für Martil fast zu schnell, als dass er es begreifen konnte. Er sah Conal an, der über die entsetzte Miene auf Karias Gesicht lächelte. Martil wusste, dass Karia sich immer wieder mit irgendwelchen Tieren angefreundet hatte, nur um dann mit ansehen zu müssen, wie ihr Vater sie tötete, um sie dann aufzutischen. Das hatte sie jedes Mal furchtbar aufgeregt. Er drehte sich um und wollte

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