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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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konnten. Die kleine Gruppe nackter Gefangener kämpfte sich in die entgegengesetzte Richtung durch, an Händen und Füßen gebunden. Die verletzten Soldaten waren in der Scheune zurückgelassen worden mit einem Mann, der sich um sie kümmerte, obwohl Martil wusste, dass mehrere sterben würden, bevor Hilfe eintreffen konnte. Martil schätzte, dass die gefesselten Männer den größten Teil der Nacht benötigen würden, um zu ihrem Lager zurückzukehren, und wenn sie ankamen, würden sie keine Rüstung haben, keine Waffen und keine Pferde. Nach diesen beiden kleinen Schlachten war eine ganze Schwadron Panzerreiter aus Havricks Streitmacht effektiv ausgelöscht worden, und es hatte sie nur fünf Männer gekostet. Es war ein atemberaubendes Ergebnis in kalten, harten militärischen Fakten, aber Martil wusste, dass sie immer noch zurückkehren und sich den Ehefrauen und Kindern ihrer Gefallenen würden stellen müssen.
    Seine Stimmung hob sich, als er Merren und Karia unter den Familien sah, die herbeikamen, um die Männer zu begrüßen, die sich müde zurück ins Lager schleppten.
    Karia kam auf ihn zugestürzt und sprang in seine Arme.
    »Dir geht es gut! Ich habe mir solche Sorgen gemacht!«
    Dann prallte sie ein wenig zurück. »Du stinkst! Und dein Gesicht ist ganz kratzig! Ich habe dich lieb, aber du bekommst keinen Kuss, bis du dich rasiert und gewaschen hast!«, teilte Karia ihm mit. »Ist das nicht richtig, Merren?«
    Martil sah den wütenden Blick, den Barrett ihm aus dem Augenwinkel zuwarf, ignorierte ihn jedoch. Er wollte sagen, dass er Karia liebte, dass er sie ebenfalls vermisst hatte. Aber die Worte wollten sich nicht einstellen. Stattdessen umarmte er sie nur.
    »Was ist passiert?«, fragte Merren schließlich.
    Martil seufzte. »Wir haben fünf Männer verloren. Barrett hat ein Dutzend Verletzte gerettet, und wir haben eine ganze Schwadron Panzerreiter bei zwei Hinterhalten zerstört.«
    Merren schaute zu den Familien hinüber, und Martil konnte sehen, was sie dachte.
    »Ich werde es ihnen sagen. Ich habe sie angeführt«, erklärte er.
    Sie sah ihm in die Augen. »Und ich habe Euch befohlen zu gehen. Wir werden es ihnen gemeinsam sagen.«
    Martil hätte sich besser gefühlt, wenn sie ihn angebrüllt hätten. Natürlich gab es Tränen, aber andere Ehefrauen waren da, um sie zu unterstützen. Er war schockiert zu sehen, dass Merren sogar eines der kleineren Kinder tröstete, ein Mädchen, das schluchzte, während seine Mutter herzzerreißend weinte. Er fühlte sich vollkommen erschöpft, als sie fertig waren.
    »Ich habe nicht gewusst, dass es so hart sein würde«, meinte Merren leise.
    »Das ist gut.« Martil seufzte. »Wenn es leicht wird, Männer in den Tod zu schicken, dann haben wir ein Problem. Ich habe mich nie daran gewöhnt.«
    Merren nickte. »Ich will mich auch niemals daran gewöhnen.«
    Martil sah sie eingehend an. Es war, als hätte sie sich während seiner Abwesenheit verändert. Da war eine neue Stärke an ihr, eine neue Entschlossenheit.
    »Was ist los?«
    »Diese Menschen sind der Grund, warum wir kämpfen. Ich werde nicht zulassen, dass Gello sie in eine Armee verwandelt, die jedes andere Land zerstört. Sie verdienen ein Land, in dem sie geschätzt und respektiert werden; sie müssen das Gefühl haben, als kämpften sie für etwas Lohnendes. Ich werde ihnen das geben«, stellte sie fest.
    »Es war Karia, nicht wahr? Sie hat diese Wirkung auf Menschen. Du denkst, du hättest alles bestens geplant, und dann kommt sie daher und verändert deine ganze Wahrnehmung des Lebens«, brummte Martil.
    Merren lächelte ihn an. »Ist das so schlecht?« Sie berührte seine Wange, streifte nur mit den Fingerspitzen sein Gesicht. »Ihr habt Euch immer noch nicht gewaschen und rasiert. Karia hatte recht. Ihr werdet keinen Kuss bekommen, bevor Ihr das getan habt.«
    Mit diesen Worten verschwand sie und ließ einen verblüfften Martil zurück, der dachte, dass er sich schleunigst waschen und rasieren sollte. Für alle Fälle.
    Der Tod von fünf Männern machte die Menschen im Lager für die sichere Rückkehr der Übrigen umso dankbarer. Männer umarmten ihre Familien, während die Bauernjungen, die gekämpft hatten, breitbeinig an den Bauernmädchen vorbeistolzierten. Sie hatten frischen Proviant von den Höfen. Ein junges Rind wurde über einer Feuergrube gebraten und füllte das Lager mit einem köstlichen Geruch. Aber Martil wusste, dass die Feiern heute Abend gedämpft sein würden.
    Was ihn betraf,

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