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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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es ihm zur zweiten Natur geworden war, aber er hoffte doch, dass es Havricks Männern mehr widerstreben würde, sich selbst in Gefahr zu bringen.
    Die kleine Armee hatte jetzt jede Menge Vorräte, Waffen und Rüstung, und obwohl Merren damit einverstanden war, sie vorläufig nicht ausrücken zu lassen, wollte sie, dass Martil mehr Männer rekrutierte.
    »Habt Ihr das Drachenschwert bei den Männern ausprobiert, die Ihr gefangen habt?«, fragte sie.
    »Natürlich. Aber ich hatte es gerade benutzt, um viele von ihren Freunden zu töten, daher widerstrebte es ihnen, sich mir anzuschließen. Ich denke, einige hätten es vielleicht getan. Aber einer von ihnen hat eine große Rede geschwungen, dass jeder, der sich uns anschlösse, ein Verräter sei und sterben werde«, erklärte Martil.
    Merren ließ es auf sich beruhen und schickte Martil wieder zum Exerzieren zurück, aber es beunruhigte sie. Ihr Gespräch mit den Frauen, ihr Versprechen, ihnen ein besseres Land zu geben, hatten ihre Gedanken einmal mehr darauf gerichtet, was in Norstalos-Stadt vorgehen mochte. Gello würde sich unangreifbar machen, während es mit ihrer kleinen Rebellion alles andere als schnell voranging. Das Drachenschwert sollte einen Ausweg aus den Wäldern bieten, aber es war unter Martil bisher noch nicht dazu bereit. Wie viele Male sie den Griff auch betrachteten, der Drache blieb leblos. Bis er zum Leben erwachte, würde Merrens Mission, ihren Thron zurückzuerobern, ebenfalls leblos bleiben. Sie hatte das Gefühl, dass sie Rat brauchte. Also ließ sie Barrett rufen – er sollte am meisten über das magische Schwert wissen.
    »Was können wir wegen Martil unternehmen?«, fragte sie ihn unumwunden. »Das Drachenschwert muss seine Magie wirken und gute Männer aus dem ganzen Land anziehen – aber offensichtlich geschieht das nicht.«
    Barrett nickte traurig.
    »Er ist anscheinend nicht in der Lage, sich von seiner Vergangenheit zu befreien. Und es ist sicher nicht hilfreich, wenn wir ihn zwingen, wieder und wieder zu kämpfen. Ich fürchte, dass er vielleicht niemals in der Lage sein wird, die verborgene Magie des Schwertes zu wecken. Was bedeutet, dass es ihn binnen eines Jahres töten wird. Ich denke, wir müssen unsere Planungen auf einen schnelleren Sieg umstellen. Hinterhalte im Wald sind ja gut und schön, aber wir müssen das ganze Land von dem Drachenschwert wissen lassen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Barden die Nachricht von der Rebellion verbreiten. Vielleicht werden dann gute Männer auf unsere Seite treten, auch ohne durch die Magie des Drachenschwertes angezogen zu werden. Schließlich hat es einen besonderen Platz im Herzen jedes Norstaliners. Außerdem könnten sich die Dinge vielleicht ändern, sobald Martil nicht mehr den größten Teil der Kämpfe übernehmen muss. Es wird das Drachenschwert kaum beeindrucken, wenn es benutzt wird, um glücklose Soldaten abzuschlachten.«
    »Abzuschlachten?«, wiederholte Merren scharf.
    Barrett zuckte die Achseln. »Er ist schonungslos im Kampf. Auch ohne das Drachenschwert wäre er ein Dämon. Mit ihm ist der Kampf gegen gewöhnliche Männer beinahe Mord.«
    Merren nahm sich Zeit, um dies zu verdauen. »Also müssen wir entweder verhindern, dass er weiterkämpft, und versuchen, ihn dazu zu bringen zu zeigen, was immer es war, das das Drachenschwert überhaupt zu ihm hingezogen hat; oder wir müssen planen, ihn für ein Jahr zu benutzen, um unsere Sache so weit wie möglich voranzutreiben.«
    Barrett nickte. »Ja, Majestät. Vielleicht wenn er mehr Zeit mit Karia verbringen würde? Sie scheint das Beste in ihm hervorzulocken. Wenn wir das für eine Woche täten, könnten wir vielleicht sehen, ob es wirklich eine Veränderung gibt.«
    Merren seufzte. »Ihr habt mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben. Jetzt sollte ich besser mit ihm selbst reden.«
    Sie erhob sich und ging auf und ab, während sie darauf wartete, dass Martil vom Exerzierplatz zurückkam. Wie sollte sie dieses Thema anschneiden? Abgesehen davon, dass er ein unvergleichlicher Krieger und ein erfahrener Heerführer war, hatte sie das Gefühl, dass ein guter Mann in ihm steckte. Die Art, wie er mit den Familien der toten Männer gesprochen hatte – es war offensichtlich, dass er von ganzem Herzen Anteil an ihrem Schicksal nahm. Dann war da die Tatsache, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte. Es war etwas, über das sie nicht nachzudenken versuchte, weil es nur zu Problemen führen würde. Aber vielleicht würde ein wenig

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