Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
Vom Netzwerk:
hinzu an seine Männer gewandt.
    »Das wirst du gewiss nicht«, sagte eine tiefe Stimme, und Lalbot war erstaunt, einen Mann in einem Kettenhemd zu sehen, der hinter einer Pferdebox hervortrat und ein Schwert in jeder Hand hielt. Lalbots Blick wanderte zu den Waffen. Eine sah ziemlich gewöhnlich aus, die andere glitzerte, schien das kärgliche Licht in der Scheune einzufangen.
    »W-wer bist du?«, plusterte er sich auf.
    »Der Mann, der dich tötet«, erwiderte der Fremde und kam auf eine Weise näher, die auf Lalbot unerbittlich wirkte. Er schaute sich um und fühlte sich beruhigt von der Tatsache, dass er einen ganzen Trupp Männer hinter sich hatte, der Fremde dagegen niemanden.
    »Ergreift ihn«, befahl Lalbot und trat einige Schritte zurück, nur damit er den Kampf besser beobachten konnte.
    Sein Wachtmeister, erpicht darauf, seinen Offizier zu beeindrucken, sprang vor und schwang wild sein Schwert.
    Aber sein erster Hieb wurde pariert, dann schoss das glänzende Schwert herab, durchtrennte das Schwert des Wachtmeisters, seinen Arm, seine Rüstung und die Brust darunter. Mit einem schrecklichen Schrei fiel der Wachtmeister, krümmte sich für einige Herzschläge auf dem Boden und blieb dann still liegen.
    Lalbot schaute entsetzt auf den Toten hinab, und seine Männer beobachteten das Geschehen in benommenem Schweigen.
    »Auf sie!«, brüllte der Mann, und überall in der Scheune tauchten Männer in Rüstungen auf.
    Das war genug für Lalbot. Er wandte sich zur Flucht, stolperte über einen alten Eimer und fiel der Länge nach ins Stroh. Er hörte, dass ringsum Kämpfe im Gang waren, aber sein einziges Ziel war, von dem Mann mit den beiden Schwertern wegzukommen. Er rappelte sich mühsam wieder auf die Füße und stellte zu seinem Entsetzen fest, dass der Mann jetzt vor ihm stand. Da ihm nichts anderes übrig blieb, stürzte Lalbot sich auf ihn. Aber sein Schwert wurde lässig beiseitegeschlagen. Das Letzte, was seine verängstigten Augen sahen, war diese schreckliche, glitzernde Klinge, die ihm den Kopf abschlug.
    Martil beobachtete, wie der Offizier fiel, dann lief er davon, um Sirron und seinen Bauernjungen zu helfen. Sein Auftritt hatte die Soldaten vor allem einschüchtern sollen, denn die Bauernjungen waren in seinen Augen auch nicht annähernd in der Lage, auf Augenhöhe gegen erfahrene Soldaten anzutreten. Dass der Offizier mit in die Scheune gekommen war, sah er als besonderen Glücksfall an, denn sein Tod und der Tod des Wachtmeisters hatten die Soldaten entmutigt.
    Trotzdem blieben sie gut ausgebildete Soldaten, und Sirron und seine Jungs waren nach dem ersten Überraschungserfolg gezwungen gewesen, sich hinter ihre geschlossene Schilderreihe zurückzuziehen, um sich zu schützen.
    Martils Eingreifen änderte die Lage schlagartig. Zwei Soldaten griffen ihn an, und beide starben; der Kopf des einen flog durch die Luft, und dem anderen wurde von einem schrecklichen Hieb die Brust aufgerissen. Die verbliebenen vier Männer warfen prompt ihre Schwerter zu Boden.
    »Sirron, du und deine Brüder fesselt sie, der Rest von euch kommt mit mir!« Martil führte die anderen nach draußen, wo mehrere Kämpfe gleichzeitig geführt wurden.
    Er hatte Tarik und seine Bogenschützen im Haus postiert; vom obersten Stockwerk aus konnten sie einen Soldaten nach dem anderen erledigen. Eine Reihe ihrer Opfer lag vor dem Haus verteilt; der Rest des Trupps, der zum Haus geschickt worden war, kauerte im toten Winkel am Fuß der Mauern. Wime und seine Miliz waren in den Ställen und kämpften dort mit einem weiteren Trupp, während Rocus und seine Männer sich auf die Nebengebäude verteilt hatten und es dort mit zwei Gruppen zu tun hatten.
    Der Kampf schien unentschieden, aber Martil und seine Bauernjungen gaben schnell den Ausschlag. Ein umsichtiger Wachtmeister machte Anstalten, die Soldaten wieder zu einer schlagkräftigen Truppe hinter sich zu versammeln, aber das Drachenschwert zerriss ihm Kettenhemd und Herz. Mit diesem schauerlichen Tod schien aller Kampfesmut die Soldaten zu verlassen. Schwerter klirrten zu Boden, als sie sich ergaben.
    Martil schob seine Schwerter in die Scheiden und versuchte, seine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Ein Lauf über einen Bauernhof in voller Rüstung war anstrengend. Er schlug dem nächststehenden Bauernjungen auf den Rücken. Die im Kampf erst einmal erprobten Rekruten waren ihm ohne Furcht gefolgt, wo andere, erfahrenere Männer sich vielleicht zurückgehalten hätten. Als er

Weitere Kostenlose Bücher