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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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hatte.
    »Dies ist Königin Merren, und du wirst tot sein, wenn du noch einen Schritt weitergehst!«, blaffte Martil ihn an.
    Bibbert schaute zu den Bogenschützen hinauf, blinzelte und blieb dann abrupt stehen. Der Dolch fiel aus seinen nervenlosen Fingern.
    »Was tut Ihr hier?«, fragte er schließlich.
    »Wir holen uns unsere Stadt zurück. Ihr könnt Euch uns entweder anschließen oder den Rest Eures Lebens im Kerker verbringen«, erklärte Merren ihnen.
    »Die Stadt zurückholen … Ihr meint, Ihr wollt sie gegen Hauptmann Havrick halten?« Bibbert keuchte, als er die Worte verdaute.
    »Mehr als das. Wir beabsichtigen, ihn zu besiegen«, sagte Merren kalt. »Wir haben das Drachenschwert!«
    Martil konnte sehen, dass sie nicht beeindruckt waren. Bibbert – und in der Tat die meisten seiner Männer – dachten, dass eine so kleine Gruppe auf keinen Fall mehrere Kompanien und Schwadronen würde aufhalten können. Schloss man sich ihnen an, würde man sterben. Anderenfalls verbrachte man einige Tage im Kerker und tauchte wieder auf, sobald Havrick die Stadt einnahm. Es war keine schwierige Entscheidung. Ein oder zwei Männer machten einen Schritt vorwärts, wurden aber sofort von ihren Kameraden zurückgehalten.
    Merren drehte sich zu Martil um, und ein trauriger Ausdruck stand auf ihrem Gesicht.
    »Also schön, werft sie in die Kerker.« Sie seufzte.
    »Bringt sie weg!«, befahl Martil Wime, und er begann die Männer fortzuführen, einen Zug nach dem anderen.
    »Ist Euer Kerker groß genug?«, fragte Martil Sendric.
    »Er wurde für nicht mehr als fünfzig Männer erbaut. Wir haben hier nicht viele Verbrechen. Es wird ein wenig eng werden, aber es wird genügen, um sie für einige Tage festzuhalten, bis Havrick besiegt ist«, antwortete der Graf zuversichtlich.
    Martil wandte sich an Merren. »Meine Königin, Ihr habt die Stadt wieder unter Eurer Kontrolle«, sagte er ernst.
    Sie lächelte. »Ich danke Euch, mein Streiter. Jetzt müssen wir dies den Bürgern der Stadt bekannt geben.«
    Die Pikeniere wurden in die Kerker gebracht, aber Martil konnte sich nicht entspannen. Die Vorräte, die Pferde und die Familien mussten aus dem Tunnel gebracht und untergebracht werden. Conal und Gratt verschwanden, um mit dem Stadtrat Verbindung aufzunehmen, während Sendric wollte, dass seine alte Flagge wieder gehisst wurde, ein weißer Adler über einer weißen Burg auf himmelblauem Grund. Es gab zu viele Aufgaben und nicht genug Männer dafür, aber als die Morgendämmerung den Himmel erhellte und die letzten Pikeniere sicher hinter soliden Gitterstäben waren, schöpfte Martil Hoffnung, dass sie spätestens bis Mittag fertig sein würden.
    Die Geräusche der Stadt, die zum Leben erwachte, wehten über die Mauer, und Martil sorgte dafür, dass zwanzig der Streitrösser vorbereitet wurden. Auch Rocus und ein Trupp seiner Leibgardisten sollten sich bereit machen.
    »Keine Helme! Wir wollen, dass die Menschen unsere Gesichter sehen«, wies er die Männer an. »Jetzt schickt nach der Königin.«
    Merren hatte durch die Stadt reiten wollen, um die Menschen zu begrüßen und ihnen zu zeigen, dass sie wieder frei waren. Seit ihrem Gespräch mit den Frauen im Lager war sie entschlossen, den Menschen – in diesem Fall den Bürgern von Sendric – zu zeigen, dass sie es wert war, dass man für sie kämpfte und dass sie keine ferne, gleichgültige Monarchin war, die keine Vorstellung vom gewöhnlichen Leben hatte. Alte Waffenröcke mit Sendrics Wappen wurden hervorgeholt, dann ergriff Rocus die Flagge, und sie waren bereit zu gehen. Karia wollte natürlich mitkommen, eine Idee, die Merren großartig fand.
    Also wurden die Stadtbewohner von Trompetenstößen geweckt. Sie schauten aus ihren Fenstern, sahen die altvertraute Flagge hoch über der Burg flattern und hörten eine seltsame Prozession, die durch die Straßen zog. Der Ausrufer der Stadt ritt voraus, gefolgt von Rocus mit der Flagge, Graf Sendric, der Königin, einem Mann in Rüstung, der ein kleines Mädchen auf dem Pferd hatte, und zu guter Letzt ein Trupp Leibgardisten in Sendrics Farben.
    Martil kam sich zuerst ein wenig lächerlich vor, während er lauschte, wie der Stadtausrufer verkündete, dass die Königin und der Graf zurückgekehrt seien und dass Sendric die erste freie Stadt in Norstalos sei. Aber Karia genoss das alles ungeheuer und winkte jedem zu, ob er nun zurückwinkte oder nicht.
    Die Nachricht verbreitete sich. Zunächst wurden sie nur von wenigen verschlafenen

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