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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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eine Schildmauer zu zerschmettern.
    »Kümmert euch nicht um die Städter! Sie sind Schafe, die wir schlachten können, nachdem die eigentliche Arbeit getan ist! Tötet diesen Abschaum dort oben, nehmt die Burg ein, dann könnt ihr so viel Wein, Essen und Frauen in der Stadt haben, wie ihr wollt!«, brüllte Havrick, bevor er sich in sicherer Entfernung von deren Spitze in die Kolonne der Panzerreiter einreihte.
    In der Zwischenzeit saßen die Männer in Blau geduldig auf ihren Pferden.
    »Attacke!«, bellte Havrick, und sein Trompeter blies zum Angriff.
    Dann drehten die Rebellen um, gaben ihren Pferden die Sporen und ritten zurück in die Stadt. Havricks Männer stießen ein Brüllen aus und folgten ihnen, obwohl die müden Pferde es kaum noch schafften, auch nur zu traben. Das reichte aber, um Jennars Fußsoldaten zum Laufschritt zu zwingen, wenn sie nicht zurückbleiben wollten. Jennar dachte daran, Havrick zu sagen, dass dies nach einer Falle aussah, aber er wusste, dass es nichts nützen würde. Abgesehen davon, dass er keine Möglichkeit hatte, Havrick zu erreichen – er war schon außer Atem, wenn er nur mit den Berittenen Schritt halten wollte.
    Auf den Mauern waren keine Verteidiger zu sehen, und das Tor stand offen. Trotzdem verkrampfte sich Havricks Magen, als sie hindurchschritten, dann lachte er, als offensichtlich wurde, dass auch das Tor unbemannt war. Das sagte ihm mehr als irgendetwas sonst, dass die Städter sich nicht in großer Zahl erhoben hatten.
    Er war erschrocken gewesen zu hören, dass die Königin die Stadt eingenommen hatte, und zuerst hatte er befürchtet, das könnte bedeuten, dass das Drachenschwert aktiv geworden war und der ganze Distrikt sich gegen ihn erheben würde. Sein anfängliches Grauen hatte sich gelegt, als seine Offiziere ihm erklärt hatten, dass eine einzige Schwadron von Panzerreitern jeden Pöbelhaufen schlecht bewaffneter Bauern zerschmettern konnte. Als die Rebellen dann keinerlei Anstalten gemacht hatten, die Stadt wieder zu verlassen, begriff er, dass sie einen fatalen Fehler begangen hatten. Es würde keine fruchtlosen Durchsuchungen der Wälder mehr geben. Keine Depeschen mehr an den Herzog, in denen er die Anzahl der getöteten Rebellen maßlos aufbauschen musste. Nur ein einziger letzter Angriff und dann die Chance, zurück in die Hauptstadt zu reiten und seinen Lohn zu empfangen.
    Aber eingedenk der verschiedenen Hinterhalte, denen eine Reihe seiner Männer zum Opfer gefallen war, blieb er immer noch auf der Hut. Also ließ er die Männer, obwohl die Offiziere seiner Reiterei um den Befehl zum Angriff flehten und die zwanzig Rebellen sehr geringschätzig vor ihnen hertrabten, ihre Tiere zügeln. Es würde keinen wilden Ansturm geben, bis er die Burg sah und wusste, dass ihn keine mit Bogenschützen bemannte Barrikade erwartete, die seinen Reitern zum Verhängnis werden konnte.
    Tiefer und tiefer ritten sie in die Stadt hinein. Havrick staunte jetzt ein wenig über die vollkommene Abwesenheit von Menschen. Zweifellos hatten sie Angst und hatten sich versteckt, aber er erwartete dennoch, einige in den Straßen zu sehen. Die kleine Gruppe Rebellen marschierte vor ihnen her, verhöhnte sie beinahe, und es kostete Havricks ganze Autorität, seine Reiter von einem Sturmangriff abzuhalten.
    Inzwischen waren sie so weit in die Stadt vorgedrungen, dass seine Männer sich über mehrere Straßenzüge verteilten und er die Nachhut der Kolonne nicht mehr sehen konnte. Er hatte gerade beschlossen, Jennar Order zu geben, zu den Panzerreitern aufzuschließen, und die Jagdreiter in die Nebenstraßen ausschwärmen zu lassen, als die Trompeten erklangen.
    Instinktiv sahen die Männer sich um, und die Kolonne wurde langsamer.
    »Habt Ihr das gehört?«, rief jemand.
    Havrick konnte nur Trompeten hören, ein seltsames Signal, das er nicht kannte. Dann vernahm er etwas anderes, ein merkwürdiges Rumpeln.
    »Achtung!«, schrie jemand.
    Ein großer Bauernwagen, hoch beladen mit Stroh und lichterloh in Flammen, kam durch eine Seitenstraße auf sie zugeschossen. Von den Männern vor und hinter ihm behindert, erzwang Havrick sich einen Weg nach vorn und weg von dem brennenden Wagen. Andere hatten nicht solches Glück. Männer und Pferde wurden von dem Aufprall getroffen und fielen oder rannten schreiend davon, als sie Feuer fingen. Andere Wagen waren aus anderen Seitenstraßen auf die Hauptstraße und in ihre Marschkolonne gerollt, und überall herrschte Verwirrung; Männer schrien,

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