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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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der Nähe herumlungerte für den Fall, dass er irgendetwas versuchte. Er musste das Thema wechseln – und zwar schnell –, bevor er mit etwas herausplatzte, das er besser für sich behalten sollte.
    »Ich muss Karia sagen, was ich für sie empfinde«, erklärte er, ohne nachzudenken.
    »Sie weiß es bereits, obwohl sie den verzweifelten Wunsch hat, es zu hören«, stimmte Merren ihm leise zu.
    »Hat sie Euch das gesagt?«, fragte Martil sofort besorgt.
    Merren lächelte sanft und ein wenig traurig. »Nein. Aber ich weiß, was für ein Gefühl es ist, ein kleines Mädchen zu sein, das seinen Vater liebt und hören will, wie sehr er es liebt, aber vergeblich wartet.«
    Martil vernahm nicht die Traurigkeit, nur die Worte. »Natürlich liebe ich sie! Es ist nur so, es auszusprechen …«, verteidigte er sich.
    Merren legte ihm eine Hand auf den Arm.
    »Ich weiß. Eines Tages werdet Ihr es aussprechen, und alles wird gut sein. Aber Ihr könnt es nicht erzwingen. Wie dem auch sei, ich werde mich morgen um sie kümmern. Versucht einfach, Euch aus den Kämpfen herauszuhalten und nur die Schlacht zu dirigieren.«
    Martil lachte, erfreut, bei einem einfacheren Thema angelangt zu sein. »Wenn es eines gibt, was ich weiß, dann dies: Ein Plan funktioniert niemals perfekt. Irgendetwas wird schiefgehen, oder etwas Unerwartetes wird geschehen. Ich werde wahrscheinlich am Ende doch kämpfen, selbst wenn ich versuche, es nicht zu tun. So laufen Schlachten eben. Und wenn meine Beteiligung an den Kämpfen das Leben von Männern rettet, dann werde ich es tun, selbst wenn es bedeutet, dass mein eigenes Leben in Gefahr ist.«
    Er legte die Hand auf den Griff des Drachenschwertes, während er beiseitetrat, damit Merren als Erste den Wohntrakt betreten konnte. Seltsam, er musste einer Fackel zu nahe gestanden haben. Es war merkwürdig warm. Er zuckte die Achseln und folgte Merren hinein.

9
    »Wir sollten auf den Tross warten. Die Männer sind müde, durstig und hungrig. Die Stadt kann uns nicht weglaufen, also können wir mit unserem Angriff bis zum Morgen warten, wenn die Männer frischer sind«, schlug Jennar vor, während Havrick und seine Offiziere ihre Blicke auf die Stadt richteten.
    »Warten? Denkst du, einige Dutzend Männer und ein paar Ladenbesitzer und Bauern können uns aufhalten?« Havrick schnaubte. »Zwei Kompanien werden alles sein, was notwendig ist, um sie zu vertreiben.«
    »Bei allem Respekt, Herr, die Männer sind seit Wochen im Feld. Der Stallmeister jeder Kaserne würde die meisten Pferde für lahm erklären, meine Männer haben einen Gewaltmarsch hinter sich, um mit der Reiterei Schritt zu halten, und alle mussten sich während der letzten Tage mit knappen Rationen begnügen. Ich kenne die Burg von Sendric. Selbst wenn die Königin nur einhundert Männer dort hat, könnten wir die doppelte Zahl verlieren, bis die Burg erobert ist. Aber wenn wir bis zum Morgen warten, wenn die Männer wieder frisch sind, werden unsere Verluste viel geringer ausfallen.«
    Havrick schaute sich um. Die Fußsoldaten hatten sich größtenteils auf den Boden gesetzt und tranken die letzten Tropfen aus ihren Wasserschläuchen. Die Berittenen waren ebenfalls abgestiegen, um ihren Pferden Ruhe zu gönnen. Viele dieser Pferde waren fast schmerzhaft mager geworden, die Rippen zeichneten sich ab, und dem Fell fehlte es an dem Glanz, der eine gute Verfassung anzeigt. Die Hinterhalte und die wiederholten Angriffe von Bogenschützen in den Wäldern hatten dazu geführt, dass er jetzt knapp an Männern war. Die Zauberer, in die er solch hohe Hoffnungen gesetzt hatte, hatten sich als absolut nutzlos erwiesen und waren außerstande gewesen, auf dem Marsch Schritt zu halten. Sie saßen in den Vorratswagen und würden erst spät in der Nacht eintreffen, wenn nicht erst am Morgen. Seine Fußtruppen, deren Zahl durch die Panzerreiter aufgestockt wurde, die einen Hinterhalt überlebt, aber ihre Pferde dabei eingebüßt hatten, beliefen sich nur noch auf einhundertfünfzig Mann. Seine Panzerreiter waren auf nur eine Schwadron reduziert worden. Die Jagdreiter waren noch in der besten Verfassung von allen, hatten aber auch fast einen kompletten Zug verloren. Immer noch mehr als fünfhundert Männer waren genug, um dieser Rebellion ein Ende zu machen, aber mit weniger als der Hälfte seiner Männer nach Norstalos-Stadt zurückzukehren, als ihm anvertraut worden waren, würde seiner Karriere nicht sehr förderlich sein. Vielleicht sollte er warten

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