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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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    »Herr, wäre es nicht vielleicht das Beste, die Stadt einfach einzuschließen und eine Nachricht an Herzog Gello zu schicken? Binnen einer Woche könnte er zwei Regimenter Panzerreiter hierherbeordern, und wir würden mühelos siegen.«
    Havrick dachte an die beiden Hauptleute, die dann ihre Regimenter nach Norden begleiten, den Ruhm einheimsen und behaupten würden, dass Havrick nicht in der Lage gewesen sei, mit einer Handvoll Ladenbesitzer und Bauern fertigzuwerden. Er stellte sich vor, wie sein Vater ihn auslachte, und musste mit den Zähnen knirschen, um Jennar nicht anzuschreien. Er hatte das Kommando, und er würde die Entscheidungen treffen. »Wir haben genug Männer, um allein damit fertigzuwerden. Herzog Gello schert sich nicht um Verluste, nur um Ergebnisse. Wir werden bis morgen früh warten. Unsere Anwesenheit hier wird den Stadtbewohnern eine Chance geben, über den bevorstehenden Angriff nachzudenken. Sie könnten uns durchaus die Rebellen einfach ausliefern, statt zu kämpfen.«
    »Und wenn sie das nicht tun, Herr? Was sind Eure Befehle für die Stadt?«, fragte Jennar.
    »Wir bestrafen sie. Wir zerstören die Stadt, damit keine andere es wieder wagt, sich gegen uns zu erheben«, verfügte Havrick. »Lasst uns an Sendric ein Exempel für andere Rebellen statuieren.«
    »Herr, bei allem Respekt …«
    »Leutnant Jennar, wenn du noch einmal versuchst, mir mit dieser Phrase zu kommen, werde ich dich entlassen! Ich habe meine Befehle gegeben! Jetzt sag den Männern, dass sie wegtreten und sich ausruhen sollen. Aber teile nicht weniger als fünfzig Männer für den Wachdienst heute Nacht ein. Und, Jennar, du wirst der diensthabende Offizier der Wache sein.«
    »Ja, Herr.« Jennar salutierte erschöpft und wusste, dass er in dieser Nacht nicht schlafen würde. Er wollte noch einmal Einwendungen erheben, denn er entdeckte das treue Abbild seiner Sorgen auch auf den Gesichtern einiger der anderen Offiziere. Aber keiner sagte ein Wort.
    Er schaute hinüber zu den Mauern von Sendric, Mauern, hinter denen er jetzt zwei Jahre lang gedient hatte. Als nördliche Festungsstadt hatte Sendric immer eine starke Garnison gehabt für den Fall eines Koboldangriffs. Erst vor Kurzem waren zwei weitere Kompanien zu seinen Männern gestoßen, angeblich um die nördlichen Minen zu sichern, obwohl sie es in Wirklichkeit vorgezogen hatten, in der Behaglichkeit der Stadt zu verbleiben. Also kannte er viele der Menschen in Sendric, und er dachte darüber nach, heute Nacht mit seiner Kompanie über die Mauer zu steigen, um sich den Verteidigern anzuschließen. Er wusste, dass die ihm unterstellten Panzerreiter, die ihre Pferde verloren hatten, nicht mitkommen würden; er hatte seine liebe Not, sie dazu zu bringen, irgendetwas anderes zu tun, als sich über den Verlust zu beklagen. Aber seine Männer würden ihm folgen und konnten morgen den Ausschlag geben. Er konnte spüren, dass ihn etwas zu dieser Tat drängte. Es ergab keinen Sinn, doch sein Herz sagte ihm, dass es das Richtige wäre. Das Gefühl war ziemlich berauschend, und es kostete ihn körperliche Anstrengung, sich von der Mauer abzuwenden. Er dachte daran umzukehren, als ein Trompetensignal aus der Stadt ihn veranlasste, sich umzudrehen; es veranlasste alle, sich umzudrehen.
    Zwanzig Männer in schwerer Rüstung, die auf erbeuteten Kavalleriepferden ritten, aber den blauen Waffenrock von Sendric mit dem weißblauen Wappen trugen, kamen aus dem Tor geritten und formierten sich davor. Es war eine Herausforderung, eine offensichtliche Herausforderung. Zu offensichtlich. Jennar öffnete den Mund, um das auszusprechen, aber es war zu spät.
    »Aufsitzen! Wir greifen jetzt an!«, schrie Havrick.
    Die Panzerreiter formierten sich bereits und wollten auf diese unverschämten Rebellen zustürmen, die auf ihren Pferden ritten und ihre Rüstungen trugen – und ihnen so noch zusätzlich Salz in die Wunde ihres Versagens streuten.
    »Sie sind uns auf Gedeih und Verderb ausgeliefert!«, jubilierte Havrick. »Das ist die Hälfte ihrer Streitmacht! Wir können sie jetzt zermalmen und diese ganze Rebellion noch heute Nacht beenden. Sobald wir in der Stadt sind, gibt es nichts mehr, das unsere Männer aufhalten kann! Panzerreiter an die Front, Jagdreiter dahinter, und deine Männer bilden die Nachhut, Jennar!«
    Die Kolonne formierte sich eilig neu, von den Vierer- zu den Zehnerreihen; sie war nicht zu breit, um nebeneinander noch durch eine Straße zu passen, aber stark genug, um

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