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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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Glückstreffern oder besonders sorgfältig gezielten Geschossen, aber es gelang Jennar trotzdem, mehr als einhundertzwanzig Männer – sowohl von den Panzer- als auch von den Jagdreitern und sogar an die zwei Dutzend Jagdreiter zu Pferde – von der Hauptstraße wegzuführen, bevor die Lücke durch die gefallenen Männer und Pferde unpassierbar wurde.
    »Was jetzt, Herr?«, fragte einer seiner Wachtmeister, während Jennar zu dem Chaos zurückblickte.
    Jennar zögerte. Er konnte mit unversehrter Ehre davonmarschieren, seine Männer nach Norstalos-Stadt zurückbringen und vielleicht sogar eine Beförderung bekommen. Er konnte sich ergeben und wissen, dass er sein Bestes getan hatte. Oder er konnte versuchen, die Schlacht zu wenden.
    »Wir gehen zur Burg. Wir werden die Nebenstraßen benutzen. Wir kennen diese Stadt genauso gut wie sie. Wir können ihnen ausweichen und an einer Stelle auftauchen, an der sie uns nicht erwarten werden«, beschloss er.
    »Aber die Burg, Herr? Warum die?«
    »Die Königin wird dort sein, zusammen mit dem Grafen und all den Stadtältesten. Vielleicht sogar mit allen Frauen und Kindern. Es ist der logische Ort für sie. Wir nehmen die Burg ein, und sie werden sich uns selbst ausliefern, um ihre Familien zu retten. Nehmt die Burg, und wir haben gewonnen«, erklärte Jennar.

10
    Die letzten Jagdreiter kapitulierten gerade, als Martil und Barrett am anderen Ende der Kolonne eintrafen. Sie hatten die Nebenstraßen genommen, was Zeit gekostet hatte.
    »Was ist los? Sie geben auf!« Martil deutete dorthin, wo Wime die Waffen der geschlagenen Soldaten aufsammelte. Diese Männer wirkten müde, und Martil bemerkte geistesabwesend, dass dies offensichtlich den Ausgang der Schlacht beeinflusst hatte.
    Rocus winkte Tarik zu, der herbeigelaufen kam.
    »Die Fußtruppen haben es geschafft, einen der brennenden Wagen aus dem Weg zu ziehen und zu fliehen. Wir denken, es könnten bis zu hundertfünfzig Männer sein, Fußtruppen und eine Handvoll Berittene. Wir haben in den umliegenden Straßen nachgesehen, aber sie sind verschwunden«, keuchte der Jäger.
    »Sie kennen die Stadt. Sie wissen, wenn sie versuchen, das Tor zu halten, bis Gello Verstärkung schickt, werden wir von allen Seiten angreifen und sie überrennen. Vielleicht haben sie beschlossen, zu Gello zurückzulaufen«, meinte Rocus.
    Martil sah sich um. Der Mann, der aus dieser Falle herausgekommen war, würde nicht mit eingezogenem Schwanz zu Gello zurückgekrochen kommen.
    »Sie gehen zur Burg«, sagte er plötzlich.
    »Was? Warum?«, rief Barrett.
    »Ihnen ist klar, dass die Königin dort ist. Sie nehmen sie gefangen und die Familien der Städter, und wir haben verloren.« Martil wusste, dass er recht hatte, obwohl es ihm eine heftige Übelkeit bereitete. »Die Städter würden sich eher gegen uns wenden, als zuzulassen, dass ihre Frauen und Kinder getötet werden! Holt sofort die Pferde!«
    »Wir können nicht durch die Hauptstraße zurück, die Wagen dort werden immer noch brennen«, protestierte Barrett.
    »Dann werdet ihr die Brände löschen müssen! Bewegung! Wir brauchen einhundert Mann und fünfzig Reiter!«, donnerte Martil.
    »Es wird eine Weile dauern, die Pferde werden weiter oben an der Straße festgehalten«, bemerkte Rocus.
    »Dann folgt ihr uns, so schnell ihr könnt«, sagte Martil gelassen. »Barrett, du kommst mit mir – ich brauche deine Magie, um an den Feuerwagen vorbeizukommen.«
    »Und wohin gehen wir, Hauptmann?«, rief Rocus.
    »Ihr verschafft uns Zeit, um die Festung zu erreichen«, antwortete Martil, während er auf Tomon sprang.
    »Martil …«, begann Barrett.
    »Wir haben keine andere Wahl, Zauberer! Du und ich, wir müssen die Königin retten!«
    Ohne ein weiteres Wort schwang Barrett sich in den Sattel, und die beiden galoppierten die Straße hinauf. Männer sprangen ihnen aus dem Weg.
    »Ihr habt den Hauptmann gehört! Folgt mir!«, blaffte Rocus und rannte hinter ihnen her.
    Martil ließ Tomon so schnell wie möglich laufen. Obwohl die Priester und Heiler der Stadt damit beschäftigt waren, den Verwundeten zu helfen, war die Straße voll toter Männer und Pferde, ganz zu schweigen von all den Krähenfüßen, mit denen die Pflastersteine übersät waren. Es war ein brutaler Kampf auf engem Raum gewesen, und Tote und Verletzte lagen vielfach übereinander. Männer umklammerten die Stümpfe abgetrennter Gliedmaßen oder pressten sich ihre eigenen Eingeweide in den Leib und schrien vor Schmerz. Andere weinten

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