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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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stinkenden Banditen war kaum noch etwas zu erkennen. Er sah aus wie ein ergrauter alter Veteran, und er allein wirkte gelassen. Sie hatte ihm dafür gedankt, denn er sorgte dafür, dass Karia glücklich war.
    Nach einer Zeit, die ihr wie die Ewigkeit vorkam, verlagerten sich das Zentrum der Kämpfe und der Lärm weiter die Straße hinunter; sie konnten keine Spieße mehr fliegen sehen, und die Rufe, Schreie und das Klirren von Metall auf Metall waren definitiv schwächer geworden.
    »Ich könnte mit einer Patrouille ausrücken, um nachzusehen«, erbot sich Conal.
    Merren war in Versuchung, dem nachzugeben, weil sie verzweifelt zu erfahren wünschte, was vor sich ging. Die letzte Nachricht an sie hatte besagt, dass Barrett und Martil selbst in den Kampf eingriffen. Ohne die Magie des Zauberers war es offensichtlich viel schwerer, Nachrichten darüber zu erhalten, welchen Verlauf die Schlacht nahm. Und sie wollte nicht, dass Karia sah, was sich in den Straßen abspielte.
    »Seht mal dort!« Karia sprang auf und ab, und ihre Stimme quietschte aufgeregt …
    Alle folgten automatisch ihren Gesten und sahen, wie die Flammen der Feuerwagen plötzlich flackerten, dann erstarben und ein Wagen zur Seite rollte – und dann galoppierte ein Mann durch eine Lücke und auf die Burg zu, als sei Zorva persönlich hinter ihm her.
    »Das ist Martil!«, rief Karia.
    »Martil? Aber warum kommt er hierher – auf diese Weise?« Conal sprach aus, was sie alle dachten.
    »Er ruft irgendetwas …« Merren spitzte die Ohren, und die anderen verstummten pflichtschuldigst.
    »Schließt die Tore! Ihr werdet gleich angegriffen!«
    »Angegriffen? Es sah doch so aus, als entferne sich das Schlachtgetümmel«, stieß Merren hervor.
    »Dort drüben!« Sendric zeigte nach rechts, wo eine Masse von Männern aus einer Nebenstraße drängte. Es waren hauptsächlich Fußsoldaten, aber auch Berittene, die sofort versuchten, Martil den Weg abzuschneiden.
    »Können wir die Tore schließen?« Conal drehte sich sofort zu Sendric um.
    Sendric erkannte, wie nah die Berittenen bereits herangekommen waren.
    »Auf keinen Fall. Die Tore sind seit Jahren nicht geschlossen worden. Ich kann mich nicht einmal erinnern, wann es das letzte Mal notwendig war. Ich bezweifle, dass wir sie jetzt rasch schließen könnten, falls sie sich überhaupt bewegen lassen. Majestät, ich würde Euch raten, in die Tunnel zu gehen. Wir können sie lange genug aufhalten, damit Ihr entkommen könnt.«
    »Und die Familien im Innenhof?«, fragte Merren scharf.
    Sendric zuckte die Achseln. »Es ist eben ihr Schicksal, Majestät. Bauersfrauen und Mütter sind ersetzbar. Aber wenn wir Euch verlieren, dann verlieren wir den Krieg.«
    Merren schaute auf die Frauen und Kinder hinab, die unter ihnen im Burghof warteten. Sie wusste sofort, dass sie sie auf keinen Fall im Stich lassen und später als Königin herrschen konnte, als wäre nichts geschehen. Das würde sie sich selbst niemals verzeihen.
    »Ich werde sie nicht sterben lassen. Conal, bring so viele Männer wie möglich zum Burgtor. Der Durchgang dort ist schmal, nicht wahr?«
    »Ja, aber ich habe nur alte Männer und«, Conal hob seine eigene Hand, »Krüppel. Wir werden sie nicht lange aufhalten. Aber solange ich noch Luft zum Atmen habe, werde ich für Euch mein Bestes geben, Majestät.«
    Merren beugte sich vor und küsste ihn auf die Stirn. »Geh mit Aroaril. Was immer an Verbrechen du in Norstalos begangen hast, ich spreche dich jetzt von ihnen frei. Kämpfe mit Ehre.«
    Conal schob den Stumpf seines Arms in die Riemen eines Schildes und salutierte. Er warf Karia eine Kusshand zu, dann rannte er die Treppe hinunter und brüllte den Männern zu, dass sie sich ihm anschließen sollten.
    Merren beobachtete, wie Martil herangaloppiert kam. Es war klar, dass die Berittenen ihn nicht einholen würden, aber sie würden das Tor doch kurz nach ihm erreichen.
    »Martil muss einen Plan haben. Wir müssen ihm Zeit verschaffen. Sendric, schickt einige Jungen zu den Löchern im Torgewölbe. Sie sollen alles Greifbare auf die Angreifer hinabregnen lassen.«
    »Die Feuer wurden nicht entzündet, und alles, was an Öl noch da ist, wird lange ranzig geworden sein. Trotzdem, der Geruch allein könnte sie abschrecken.« Sendric zuckte mit den Schultern, dann eilte er selbst fort, rief die älteren Jungen auf dem Burghof zusammen und brachte sie in die Kammern des Torhauses.
    »Was sollen wir tun, Merren?«, fragte Karia mit großen Augen.
    Merren

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