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Das Schwert und die Lämmer: Roman (German Edition)

Das Schwert und die Lämmer: Roman (German Edition)

Titel: Das Schwert und die Lämmer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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rülpste, kicherte und schüttelte den Kopf. »Ich trau mich nicht«, sagte sie, aber ich sah ihr an, dass sie es nicht ernst meinte.
    »Komm schon.« Ich fasste sie am Arm und stand auf. Kurz wurde mir schwindelig. Ich stützte mich mit den Händen auf der Tischplatte ab, bis das Gefühl vorüber war.
    Diego erhob sich, als ich aufstand. »Wo wollt ihr hin?«, fragte er. Sein Akzent klang stärker durch als zuvor.
    »Ist ein Geheimnis.« Lena war so aufgeregt, dass sie beinahe über die Bank gestolpert wäre. Sie lachte.
    Diego runzelte die Stirn, setzte dann aber seine Unterhaltung mit dem Mönch fort. Ich war froh, dass er die Frage auf sich beruhen ließ. Ich wusste nicht, was ich auf weitere Fragen hätte antworten sollen. Meine Gedanken erschienen mir seltsam langsam. In meinem Kopf rauschte es.
    Lena und ich füllten unsere Becher an einem frischen Weinfass auf, dann gingen wir auf den Küchentrakt zu. Wir kicherten und lachten. Außerhalb des Kerzenlichts war es dunkel. Wir schlugen einen großen Bogen um die Tische, wollten nicht, dass uns jemand bemerkte, ohne dass ich hätte sagen können, warum nicht. Lena wollte bereits die große Treppe zur Eingangstür hi naufgehen, als ich sie am Rock zurückzog und auf den auf- und abhüpfenden Kerzenschein im Inneren zeigte. Wir wichen zurück, verbargen uns in den Schatten und tranken Wein.
    Lukas und der Novize verließen das Gebäude. Der junge Mönch blies die Kerze aus und stellte sie auf das steinerne Geländer. So dicht gingen sie an uns vorbei, dass wir sie hätten berühren können.
    Wir warteten, bis sie an unseren Tisch zurückgekehrt waren, dann liefen wir die Treppe hinauf. Die Tür stand offen. Dahinter war es dunkel.
    »Wir werden nichts sehen«, flüsterte Lena.
    Ich nahm den Kerzenhalter vom Geländer. Das Metall war noch warm von der Hand des Novizen. »Auf Burg Drachenfels musste die Dienerschaft in jedem Raum Feuerzeug bereitlegen«, sagte ich leise, als ich in den Gang trat. Holzdielen knarrten unter meinen nackten Füßen. »Vielleicht ist es hier auch so.«
    Wir tasteten uns an den Wänden entlang bis zum ersten Zimmer. Meine Finger fanden einen Vorsprung und darauf eine Zunderbüchse. »Hier.«
    »Mach die Kerze an.« Lena stand neben mir. Ihre Silhouette verschwamm vor meinen Augen. Ich blinzelte.
    »Noch nicht, sonst sieht man uns von draußen.«
    Wir gingen tiefer in den Gang hinein, bogen dann nach rechts ab. Ich stellte meinen Holzbecher auf den Boden, öffnete die Büchse und nahm den Zunder heraus. Lena schlug Stahl und Flint zusammen, bis ein Funke übersprang. Wir pusteten vorsichtig in den Zunder, mussten lachen, dann zündeten wir die Kerze an der kleinen Flamme an. Im Licht sahen wir, dass der Gang in einer steinernen Wendeltreppe endete.
    »Komm, wir gehen nach oben.«
    Lena zögerte. »Wollen wir uns nicht erst mal unten umsehen?«
    »Auf dem Rückweg.« Ich ging bereits vor und nahm die Kerze mit. Lena folgte mir, hielt sich mit einer Hand an meiner Schulter fest.
    »Pass auf, dass die Kerze nicht ausgeht«, flüsterte sie.
    Ich nickte. Die Flamme flackerte, als wir auf die ersten Treppenstufen traten, brannte dann aber ruhig weiter.
    Langsam stiegen wir höher. Die Treppe war schmal, die Stufen hoch. Lena rutschte zweimal aus und hätte mich beinahe nach unten gerissen, wenn ich mich nicht im letzten Moment festgehalten hätte. Wir lachten beide darüber, trotzdem war ich erleichtert, als wir die Treppe hinter uns hatten und in einen weiteren Gang traten.
    Gemälde hingen an den Wänden. Im Kerzenlicht konnte ich nur erkennen, dass Menschen darauf abgebildet waren. Vor einer Holztür blieben wir stehen. Sie war geschlossen.
    »Wir müssen leise sein«, flüsterte ich. »Vielleicht schläft Nicolaus in einem der Zimmer.«
    Lena legte den Zeigefinger an die Lippen, dann drückte sie gegen den Eisengriff der Tür und schob sie auf. Das Holz kratzte über den Steinboden. Ich hielt die Kerze hinein. Das Zimmer war klein. Ein Kreuz hing an der Wand, darunter stand ein Eimer. In einer Ecke lag Stroh. Ein Stück Stoff bedeckte ein schmales Fenster.
    Der Anblick war enttäuschend. Ich hatte mit Betten gerechnet, mit Prunk und Gold, mit einem Gemach, so wie die, von denen die Hausdiener auf Burg Drachenfels erzählten.
    »Sieht aus wie bei uns zuhause.« Lena rülpste und trank einen Schluck Wein aus ihrem Holzbecher. Mir fiel auf, dass ich meinen unten vergessen hatte. Zurückgehen wollte ich jedoch nicht, also bat ich Lena um einen

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