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Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Titel: Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Reinwarth
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»Gruppenumarmung!« Und fängt damit an.
    Kornfeld
    Ein Bett im Kornfeld ist ja angeblich noch frei, das habe ich diesen Samstag einmal nachgeprüft. Prinzipiell stimmt das auch, in Bayern, wo meine Stadt liegt, wurden laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2009 sagenhafte 1,121 Millionen Hektar Getreide angebaut. Das sind 11 210 Quatratkilometer. Das ist ungefähr halb so groß wie Hessen. Da erscheint es relativ wahrscheinlich, dass noch ein Bett frei ist. L., die Decke und ich haben auch ein passendes Feld gefunden. Es war nicht ganz so leicht wie gedacht, schließlich hatte ich einige Ansprüche bezüglich der richtigen Wuchshöhe und der Ährenfarbe (Gold). L. wollte gerne etwas in leichter Hanglage, damit uns keiner von einer Anhöhe aus sehen könnte. Seinen Wunsch nach einem Ökogetreidefeld (wegen der Pestizide auf unserer Haut) habe ich abgeschmettert, das wäre zu aufwendig geworden. Außerdem stiefeln Ökobauern doch ständig auf den Feldern herum. »Unser« Feld war ein Weizenfeld, der Klassiker des Ackerbaus. »Ein Päckchen Cornflakes« statt »Ein Bett im Kornfeld« singt L. fröhlich und breitet unsere Decke in der Mitte des Feldes aus. Die Decke ist gelb und riesig. 250 3 250 Zentimeter. Mit der kann man am Badesee die Nachbarn auf Distanz halten. Oder im Kornfeld, aber hier ist ja niemand außer uns. Wir schlüpfen aus den Kleidern, lassen die Haut von der Sonne wärmen und liegen uns recht hübsch knutschend im Arm. Trotz geschlossener Augen merke ich, dass L.s Aufmerksamkeit nicht mehr ausschließlich mir gehört. Kennen Sie das? Wenn jemand plötzlich beim Küssen in so eine Starre verfällt, womöglich noch während sich seine Zunge in Ihrem Mund befindet? Ich blinzle und sehe, dass L. seinen Blick auf einen Punkt hinter mir gerichtet hat. Der sich zu bewegen scheint, denn er verfolgt ihn mit den Augen. Ich drehe mich um und da sehe ich sie: eine Ameise. Kein Problem, ich wische sie mit der Hand von der Decke und wende mich wieder L. zu. Ein kleiner Blick hinter L.: »Da ist auch eine.« Während ich mich über ihn beuge, um sie wegzuschnipsen, entdeckt er eine weitere hinter meinem Rücken. Nach einer eingehenden Säuberung der Decke liegen wir wieder einander zugewandt in den Armen und knutschen. Das ist schön, aber es wird nicht so richtig leidenschaftlich, wenn man nebenbei ständig mit einem Auge blinzelt und die dottergelbe Decke nach schwarzen Punkten überprüft. Oder unvermutet ausholt und einen davon erschlägt.
    Die Flugzeugtoilette
    ... darf natürlich unter gar keinen Umständen fehlen. Ein Muss für jeden Sexprofi. Bei unserem nächsten Flug soll es so weit sein, wir werden dem »Mile High Club« beitreten. Der »Mile High Club«, auch kurz MHC genannt, ist ein Club, der so nicht existiert. Er beschreibt lediglich die Gemeinschaft all jener Menschen, die schon einmal während eines Flugs Sex hatten. Voraussetzungen: Man ist zu zweit, nicht allein, und das Flugzeug hat eine Flughöhe von einer Meile 41 erreicht. Auch wenn man jetzt als Erstes an Passagiere denkt, die sich diskret hintereinander zur Bordtoilette schleichen – erfunden haben den Aerospaß die Piloten. Selbstverständlich gab es auch schon einen tödlichen Absturz deswegen: Am 23. Dezember 1991 stürzten der Pilot und der einzige Passgier mit einem Sportflugzeug ab. 42 Auf der Website www.milehighclub.com kann man die Erlebnisberichte von Mitgliedern lesen und sich Tipps holen. Eine junge Frau namens Mrs. Sally Mc Cormick, die dem Club während eines Flugs von Honolulu nach Toronto zeitgleich mit ihrem Freund beitrat, hatte eine gute Idee für die Ausrede danach: Der Mann sollte zuerst die Toilette verlassen und etwaigen Wartenden oder dem Luftpersonal erklären, dass es seiner Liebsten nicht gut gehe. Mit Vomitus und allem, was dazugehört. Dann muss sie sich nur noch das Grinsen aus dem Gesicht wischen. Mr. Dirk C., der seine Mitgliedschaft während des Flugs A 631 von Las Vegas nach Seattle bekam, schwört auf die Plätze in den hinteren Reihen, weil man da unbemerkter zu den Toiletten kommt. Er und seine Freundin flogen mit einem befreundeten Pärchen nach einem Urlaub in der Spielerstadt zurück nach Hause. Nach dem erfolgreichen Beitritt zum Club übergab Dirks Freundin dem befreundeten Paar, das in den vorderen Reihen saß, einen Notizzettel mit folgender Nachricht:
Hand of blackjack: 10 dollars
Drinks at the blackjack table: 80 dollars
Seats at the back of the plane to qualify for the MHC: pri ce

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