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Das siebte Tor

Titel: Das siebte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Brauen
zusammen, doch im selben Moment meldete die Frau neben ihm sich zu Wort.
    »Man sollte den Nichtigen zugute halten«,
äußerte sie respektvoll, »daß sie sich ihrer Taten schämen und durchaus bereit
sind, unsere Vergebung zu erbitten und Freundschaft zu schließen. Sie haben
angefangen, den Boden zu bestellen, Häuser zu bauen, Handel zu treiben. Ich
selbst konnte mich davon überzeugen.«
    »Tatsächlich, Schwester?« Ramus Gesicht
verfinsterte sich. »Du bist zu ihnen gegangen?«
    »Ja, Archont. Auf ihre Einladung hin. Ich sah
keinen Harm darin, und die übrigen Ratsmitglieder stimmten mir zu. Ihr wart
nicht zu sprechen…«
    »Was geschehen ist, ist geschehen«, schnitt Ramu
ihr frostig das Wort ab. »Bitte fahre fort. Was haben die Nichtigen mit unserem Land getan?«
    Die Sartanfrau räusperte sich befangen. »Die
Elfen haben sich an der Küste niedergelassen. Ihre Städte versprechen
außerordentlich schön zu werden, mit Gebäuden aus Korallen. Die Ansiedlungen
der Menschen liegen weiter landeinwärts in den Wäldern, die sie lieben, aber
mit Zugang zum Meer, von den Elfen garantiert. Die Zwerge sind in die Höhlen
in den Bergen gezogen. Sie schürfen nach Erzen und widmen sich der Zucht von
Schafen und Ziegen. Inzwischen haben sie Schmieden…«
    »Genug!« Tiefe Unmutsfalten kerbten sich um
Ramus Mund. »Ich habe genug gehört. Die Zwerge haben Schmieden errichtet, sagst
du. Schmieden, um Waffen herzustellen, mit denen sie entweder uns oder ihre
Nachbarn angreifen werden. Wir wissen aus der Vergangenheit, daß die Nichtigen
streitsüchtigen, gewalttätigen Kindern gleichen, die unserer Aufsicht und Führung
bedürfen.«
    »Aber sie legen ein sehr friedfertiges Verhalten
an den Tag«, wandte die Ratsfrau ein.
    Ramu wischte ihre Worte mit einer Handbewegung
beiseite. »Die Nichtigen mögen eine Weile Frieden halten, besonders, wenn sie
ein neues Spielzeug haben, das sie beschäftigt. Doch ihre eigene Geschichte
zeigt, daß man ihnen nicht trauen kann. Entweder bequemen sie sich dazu, nach
unseren Regeln zu leben, nach unseren Gesetzen, oder sie müssen unser Reich
verlassen.«
    Die Frau schaute sich Unterstützung heischend
um.
    »Dann… hm… haben mir die Nichtigen ihre Bedingungen
genannt.«
    »Ihre Bedingungen?« Ramu war fassungslos. »Wie
kämen wir dazu, uns ihre Bedingungen anzuhören?«
    »Sie sind der Ansicht, sie hätten einen Sieg
über uns errungen, Archont.« Die Ratsfrau errötete unter seinem strafenden Blick.
»Und es ist nicht zu leugnen, sie können uns jederzeit wieder eine verheerende
Niederlage bereiten. Sie kontrollieren die Schleusen und haben somit das Mittel
an der Hand, uns vollkommen außer Gefecht zu setzen. Das Meerwasser macht
unsere Magie unwirksam. Einige von uns haben erst vor kurzem ihre volle Kraft
zurückerlangt. Ohne Magie sind wir wehrloser als die Nichtigen…«
    »Hüte deine Zunge, Schwester«, mahnte Ramu finster.
    »Ich spreche die Wahrheit, Archont«, erwiderte
die Sartan mutig. »Ihr könnt es nicht leugnen.«
    Ramu antwortete nichts darauf. Seine Hände, die
flach auf dem Tisch lagen, ballten sich unbewußt zu Fäusten. »Was ist mit dem
Vorschlag meines Vaters? Haben wir einen Versuch unternommen, diese Schleusen
zu zerstören, zu versiegeln?«
    »Sie befinden sich tief unter der
Wasseroberfläche. Wir können sie nicht erreichen, und selbst wenn es möglich
wäre, würde das Wasser uns unserer magischen Kräfte berauben. Außerdem« – sie
senkte die Stimme – »wer weiß, ob nicht die arglistigen Drachen-schlangen dort
unten auf der Lauer liegen.«
    »Das mag sein«, sagte Ramu und verschwieg, was
er von seinem Vater wußte: daß die Drachenschlangen Chelestra verlassen hatten,
um durch das Todestor in die anderen Welten zu gelangen und dort Unheil zu
stiften…
    … »An dem, was geschehen ist, trage ich die
Schuld, mein Sohn«, bekannte Samah. »Ich habe mich auch deshalb entschlossen,
nach Abarrach zu gehen, weil ich hoffe, meinen Fehler wiedergutmachen zu
können, Mittel und Wege zu finden, die tückischen Schlangen zu vernichten.
Fast glaube ich, daß Alfred von Anfang an recht gehabt hat. Das wahre Böse
existiert hier.« Er legte die Hand auf sein Herz. »Wir haben es erschaffen.«
    Ramu verstand nicht, was er meinte. »Vater, wie
kannst du das sagen? Dein Werk, sieh es an! Es ist gut, nicht böse.« Seine
weitausholende Armbewegung umfaßte nicht nur die Häuser, Parks und Bäume im

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