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Das Siegel der Finsternis - Algarad 1

Das Siegel der Finsternis - Algarad 1

Titel: Das Siegel der Finsternis - Algarad 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Reichard
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gelernt als ein wenig Schwertkampf und die Kunst des Diebstahls. Immerhin waren meine Fähigkeiten gut genug, um Erskryn den Meledos vom Gürtel zu stehlen, während er schlief.«
    Tenan schüttelte fassungslos den Kopf. »Du hättest uns nach Meledin begleitet und die ganze Zeit über belogen.«
    »Was hätte ich denn tun sollen? Der Kristall war das Pfand, das später mein Überleben sichern würde. Und meinst du, es hat mir Spaß gemacht, dich und deine Freunde zu hintergehen?«
    »Wir hätten andere Möglichkeiten für dich gefunden, wenn wir erst in Meledin angekommen wären«, beharrte Tenan.
    »Schluss jetzt!«, donnerte Eglamar plötzlich. Seine Stimme erfüllte die ganze Halle, und augenblicklich war es still. »Was erlaubt ihr euch?«, rief der König. Seine Barteln bebten vor Ärger. »An diesem Ort hat keiner außer mir das Sagen. Eure Zwistigkeiten könnt ihr später klären.«
    Tenan spürte, wie Eilenna ihn weiterhin böse anfunkelte.Er schenkte ihr ebenfalls einen düsteren Blick und wandte sich ab. Schwer atmend versuchte er, seine Fassung zurückzugewinnen.
    »Nun will ich sehen, um was ihr euch eigentlich streitet.« Eglamar zerrte an dem Beutel, um ihn zu öffnen.
    »Nicht!«
    Tenans eindringlicher Ruf ließ ihn innehalten. Er glotzte ihn an. »Also doch eine Waffe?«, fragte er verunsichert.
    Tenan schüttelte den Kopf. »Mit Verlaub, Eure Majestät, der Gegenstand darin ist gefährlicher als eine Waffe. Bitte öffnet den Beutel auf keinen Fall. Ihr könntet zu Schaden kommen.«
    Der König zögerte und warf einen fragenden Blick zu Dex.
    Der trat zu ihm und betrachtete den Beutel. »Das ist eine Schutzrune des Ordens von Dan. Sie wird nur bei sehr mächtigen Zaubern eingesetzt, die großen Schaden anrichten können.«
    »Warum sagst du mir das erst jetzt, wenn es fast schon zu spät ist?«, tadelte Eglamar seinen Untergebenen und drückte ihm den Beutel eilig in die Hand. »Willst du mich umbringen?« Er wandte sich an die Gefangenen. »Ich werde den Beutel nicht öffnen, schließlich bin ich nicht lebensmüde. Aber ihr werdet mir schon erklären müssen, was darin ist.«
    Tenan war unsicher, was er sagen sollte. Er wollte nicht noch mehr Außenstehende in das Geheimnis des Meledos und seinen Auftrag einweihen. Als er Chasts kurzes Nicken sah, trat er vor Eglamar, während Bedienstete herbeieilten, um die zerbrochenen Schüsseln und ausgeschütteten Speisen zu beseitigen.
    »Algarad ist in großer Gefahr«, begann er. »Der Gegenstand, der in dem Beutel verwahrt wird, ist ein mächtiger Zauberkristall,nach dem Achest Todesfürst sucht. Wir wissen nicht genau, was er damit vorhat, aber der Stein darf auf keinen Fall in seinen Besitz gelangen. Unsere Aufgabe ist es, ihn auf dem schnellsten Weg nach Meledin zum Orden von Dan zu bringen. Dort sollen die Magier seine verborgenen Kräfte erforschen.«
    Je länger er sprach, desto leichter fiel es ihm, die ganze Wahrheit zu erzählen. Eglamar lehnte auf seinem Thron und nippte an dem Krummhorn, während seine Füße unruhig auf dem Boden scharrten. Er versuchte erfolglos, seine wachsende Anspannung zu überspielen. Jedes Mal, wenn Tenan den Todesfürsten erwähnte, verzog sich sein Gesicht düster.
    »Wir bitten Euch daher um freien Durchzug durch Euer Reich, damit wir auf dem schnellsten Weg nach Meledin gelangen, um Hochkönig Andorin zu warnen«, schloss Tenan seinen Bericht.
    Eglamar spreizte seine Finger mit den Schwimmhäuten in einer abwehrenden Geste und fuchtelte in der Luft herum, sodass seine Hände wie Fächer aussahen. »Auf keinen Fall werde ich Eindringlinge aus Atala entkommen lassen!«
    »Aber das Schicksal Algarads ... «
    Eglamar unterbrach ihn unwirsch. »Was geht mich das Schicksal des Inselreichs an?« Er winkte einem Diener, ließ sein Krummhorn mit neuem Wein füllen und trank gierig. »Es hat seine Gründe, dass mein Reich seit langer Zeit verborgen ist, und das soll auch so bleiben. Findet euch einfach damit ab: Ihr werdet die Sonne nie wieder sehen!«
    »Aber ...«
    »Keine Widerrede! Hast du nicht gehört, was ich gerade gesagt habe? Kein Eindringling wird Atala jemals wieder verlassen! Ich werde euch auf keinen Fall mehr an die Oberflächelassen. Das würde zu viel Aufmerksamkeit erregen, gerade in unsicheren Zeiten wie diesen.«
    »Die Zeit drängt! Die Völker Algarads sind in großer Gefahr«, rief Tenan.
    Eglamar schnaufte. »In diese Dinge wird sich Atala nicht einmischen. Das ist allein Sache von Algarad. Schon vor

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